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Neues Thema - Antworten

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racing.crx
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PM ID: 4167
PM [racing.crx]

Last replied to on Thu Feb 24, 2011 00:03:14
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Hey,

ich habe grad mal geguckt, es gibt wohl schon zwei Threads mit dem Topic "Medikamente", zumindest in einer abgewandelten Form.

Ich wollte einfach nur mal fragen ob Ihr bzw. jemand von Euch, medikamentös schon irgendwelche Erfahrungen gemacht hat? Also egal ob posi- oder negativ...

Im Moment kriege ich Paroxetin 20mg (1x morgens), aber ausser Nebenwirkung (Durchfall) habe ich bisher keinen anderen Effekt festgestellt (nehme die inzwischen seit zehn Tagen).

Bin aber auch erst seit zehn Tagen in "richtiger" Behandlung, sprich bei einem psychologischem Psychotherapeuten. Vorher hatte ich nur eine Paar-Gesprächstherapie. Das Problem erkannt habe ich aber erst vor einigen Tagen (Depression aus der Prokrastination heraus).

Gibt es Leiden-mindernde Psychopharmaka? Oder zumindest Symptomsenkende? Irgendwas, was die Perfektion ausschaltet, dafür aber die Anfangsschwelle senkt und das JA zur Mittelmäßigkeit steigert? Irgendwas was einem den Durchbruch aus diesem Teufelskreis erleichtert?

Liebe Grüße, ein schönes Wochenende wünscht
Daniel
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CRX ed9 & J.Frank Rusha for life

Blockflöte
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PM ID: 970
[PM Blockflöte]

Posted at Sat May 08, 2010 10:15:35
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Hi Daniel,

ich weiß nicht, ob es ein Medikament gibt, das die Perfektion ausschaltet. Ich glaube eher, dass Du es mit Hilfe des Therapeuten schaffst, nicht mehr so perfektionistisch zu denken. Ich habe auch eine Verhaltenstherapie bei einer psychologischen Psychotherapeutin gemacht und habe auch ein SSRI (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) genommen, also ähnlich wie bei Dir.

Das Medikament (bei mir war es Citalopram) hatte mir geholfen, aus dem Gedankenkreisen herauszukommen, wieder positiver zu denken und hat stimmungsaufhellend gewirkt. Das Wärmegefühl, was bei manchen in Schwitzen ausartet, fand ich ganz angenehm, da ich sonst ein ziemlicher Frostköddel bin. Durchfall hatte ich nicht, aber Schwindelgefühle.

Nun ging es in der Therapie bei mir erst mal um die Depression, die nicht so sehr stark ausgeprägt war laut Therapeutin. Hauptthema war bei mir mein mangelndes Selbstbewusstsein, damit auch die Angst, Fehler zu machen und damit auch Perfektionismus. Das Aufschieben wurde auch besprochen, allerdings denke ich im Nachhinein, man hätte mehr darauf eingehen müssen. Meine Therapeutin hatte mit mir sozusagen Verabredungen getroffen, so dass ich ihr in der nächsten Sitzung berichten musste, ob ich sie eingehalten habe. Das hat zu Anfang gut geklappt, war aber nicht von Dauer. Ich denke, wir sind der Sache nicht wirklich auf den Grund gegangen.

Jetzt noch mal zu dem Medikament: Man muss ein SSRI schon 2 bis 4 Wochen nehmen, um die positive Wirkung zu spüren. Insgesamt natürlich viel länger, aber frühestens nach 2 Wochen setzt wohl die Wirkung ein. Leider kommen meistens erst die Nebenwirkungen, und die Wirkung kommt später, dafür werden die Nebenwirkungen mit der Zeit wieder weniger. Wenn Du allerdings Nebenwirkungen feststellen solltest, mit denen Du nicht klarkommst, welcher Art auch immer, solltest Du unbedingt mit Deinem Arzt sprechen.

Ich finde es super, dass Du jetzt eine Therapie machst und diese mit Medikamenten unterstützt, und wünsche Dir, dass das alles gut hilft und Dich richtig weiter bringt.

LG Blockflöte

Heinrich
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PM ID: 5922
[PM Heinrich]

Posted at Thu Feb 24, 2011 00:03:14
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Hallo, mich interessiert das gerade auch sehr, weil mir in einer bevorstehenden Phase (Fernunterricht/selbstlernen, Prüfung) mein Aufschieben sehr zu schaffen macht. Ich halte nichts von Psychotherapie, schon einiges mitgemacht, aber wenn es ein Mittel gibt, das mir wie ein Schalter hilft, mich auf das zu fokussieren, was wirklich wichtig ist, würde ich es gerne nutzen.

Die beiden hier genannten Mittel Citalopram (Cipramil, Citrol, Seropram, Talam und andere Namen) und Paroxetin (Aropax, Paxil, Seroxat, ...) sind beides ähnlich wirkende Antidepressiva; Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Aber ein Antidepressivum brauch ich eher nicht!

Das Aufschieben kommt bei mir nicht mit Depression zusammen; eigentlich im Gegenteil: Wenn ich etwas mache, das mir jetzt mehr Spaß macht als das, was ich tun müsste, fühle ich mich sogar recht gut dabei - ich gehöre zu denen, die sich immer und immer wieder viel zu viel vornehmen und ständig neuen Ideen und Inspirationen nachgehen. Wie jetzt gerade dieses Forum zu finden und zu schreiben, wobei ich eigentlich was anderes machen müsste.

Hat jemand schonmal von erfolgreicher Anwendung von Ritalin gehört oder es selbst bekommen? Das ist eigentlich ja das Standardmittel bei ADHS und hat auch ganz perfide Nebenwirkungen, wie die Fähigkeit zum Halten von sozialen Kontakten einzuschränken. Aber selbst das würde ich vorübergehend nehmen, wenn es mir hilft. Ritalin ist sogar unter Studenten zur Leistungsförderung bekannt, also in bestimmten Lebensumständen kann das ja sehr nützlich sein.


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