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Neues Thema - Antworten

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feeline
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PM ID: 3962
PM [feeline]

Last replied to on Sat Apr 03, 2010 16:29:22
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Hallo Ihr Lieben,

ehrlich gesagt weiß ich nicht so recht, ob ich hier richtig bin, aber versuchen möchte ich es dennoch, da ich langsam wirklich am verzweifeln bin.
Falls mein Thema hier nicht erwünscht ist, kann ich das verstehen und bitte darum, es einfach zu löschen und nicht böse zu nehmen.
Nach langem Einlesen in das Thema habe ich die starke Vermutung, dass mein Mann unter (einer Art von?) Procrastination leiden könnte und ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll.
Vielleicht erläutere ich anhand eines Beispiels?
Er öffnet seine Post nicht. Nie. (Ich auch nicht, denn für mich ist das seine Privatsphäre). Er hortete die Briefe, bis ich einmal durch Zufall (unser kleiner Sohn hatte die Schublade komplett herausgezogen) auf das "Lager" stieß. Ich habe die Briefe nicht geöffnet, aber verwundert durch diese Ansammlung hab ich mir halt die Stempel und Absender angesehen: Mahnungen, noch mehr Mahnungen und sogar Briefe vom Gerichtsvollzieher!
Ich habe mich nicht getraut, ihn darauf anzusprechen.

Mittlerweile öffnet er zwar die meiste Post, zumindest wenn ich sie ihm auf den Tisch lege aber "erledigt" (Rechnungen bezahlt, abgeheftet o.ä.) wird es nicht, das mache ich seit einiger Zeit. Auch bereite ich ihm alles vor, was ich für ihn tun kann, z.b. Kündigungen schreiben und dann zur Unterschrift vorlegen, etc.
Bitte nicht falsch verstehen, mich stört es nicht, wenn ich es für ihn tun soll, ich tu das gerne für ihn, weil ich weiß, dass es ihm schwerfällt. Wollte das nur als Beispiel anführen, denn so ist es mit vielen Dingen, die ich gar nicht aufzählen will, weil ich nicht den Eindruck erwecken möchte, dass ich es als irgendeine Art von "Fehler" betrachte, er ist so und ich liebe ihn so wie er ist.

Es gibt aber halt leider dennoch ein paar Dinge, die ich nicht für ihn erledigen kann:
z.b. eine Ablöse für seinen alten Kredit anfragen (hab ich schon versucht, kann nur er persönlich tun) oder eine bestimmte Kostenanfrage unseren anstehenden Hausbau betreffend...


Nun bin ich wirklich hin-und hergerissen:
Was braucht er? Soll ich ihm weiterhin alles abnehmen oder mache ich es damit am Ende vielleicht nur noch "schlimmer"?
Und was ist mit den Dingen, die ich nicht für ihn tun kann?
Mit ihm zu Reden habe ich schon ein paar wenige Male versucht, aber egal wie behutsam ich versuchte, ihn darum zu bitten, dieses oder jenes zu erledigen, entweder blockt er ab oder er rastet gleich aus.
Auch habe ich ihn schon gefragt, wie ich ihm denn helfen könne und er meinte "er bräuche halt oft einen Tritt in den Allerwertesten", kaum tat ich das einmal, hatten wir den größten Streit
Seitdem hab ich nie mehr was gesagt, das war vor einem knappen Jahr.

Bitte entschuligt, es ist sehr lang geworden und ich weiß auch nicht, ob das hier überhaupt erwünscht ist, aber ich würde mich wirklich über ein paar Meinungen freuen, denn ich bin richtig verzweifelt inzwischen.

Herzliche (und traurige) Grüße
Feeline

Blockflöte
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PM ID: 970
[PM Blockflöte]

Posted at Sat Feb 27, 2010 21:31:13
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Hallo feeline,
zunächst mal, es gibt keinen Grund, Deinen Beitrag zu löschen, es ist schon richtig, dass Du hier geschrieben hast. Wie Du wahrscheinlich gemerkt hast, kann es nur ein Weilchen dauern, bis jemand antwortet, naja, diejenigen, die jetzt noch im Forum sind, sind wahrscheinlich die harten Aufschieber, die immer noch damit zu kämpfen haben.

Jetzt versuche ich mal, etwas zu Deinem Problem zu schreiben. Wie kannst Du Deinem Mann am besten helfen? Ich glaube, der Anfang ist schon mal richtig, also z.B. mit ihm zusammen die Post öffnen, ihn dadurch unterstützen, ihm einen Teil der Aufgaben abnehmen, um ihm damit den Einstieg zu erleichtern. Wenn Du ihm aber von jetzt an praktisch "alles" abnimmst, kehrt es sich vermutlich ins Gegenteil, dann wird er sich vielleicht sagen, "jetzt kriege ich gar nichts mehr geregelt". Das ist nur eine Vermutung von mir, weil es mir teilweise so geht. Mein Mann macht z.B. den Abwasch, also die Sachen, die nicht in die Spülmaschine kommen. Super, denn wenn er das nicht machen würde, könnten wir wohl nur noch auswärts essen. Gleichzeitig "verlerne" ich es immer mehr, d.h. es wird immer schwieriger, sich zu Handlungen aufzuraffen, die keine Routinehandlungen sind. Ich habe jetzt allerdings andere Prioritäten gesetzt und sage mir, gut, dann ist für den Abwasch eben mein Mann zuständig.

Jetzt wieder zu Euch: Du musst das nicht beantworten, aber mir stellt sich die Frage, ob es Deinem Mann finanziell nicht MÖGLICH ist, die Rechnungen zu bezahlen, so dass der Gerichtsvollzieher schon schreibt, oder ob er es locker könnte, aber sich aus anderen Gründen nicht damit befassen mag. Hast Du wirklich den kompletten Überblick über Eure Finanzen, oder läuft das getrennt? Ich finde, unter Eheleuten sollte z.B. jeder die Kontoauszüge und Gehaltsabrechnungen des anderen sehen können. Ist meine persönliche Meinung. Ich arbeite beim Fachanwalt für Familienrecht, und wundere mich immer, wenn manche Frauen keine Ahnung haben, was der Mann verdient, oder wie hoch die Kredite sind usw. Wie gesagt, Du musst das nicht schreiben, wenn Du nicht möchtest.

Angenommen, es sind nicht finanzielle Engpässe, die ihm Angst machen, was ist es dann? Auf jeden Fall finde ich es ganz toll, dass Du ihm helfen willst und zu ihm hältst. Versuche weiter, vorsichtig mit ihm zu reden. Er wird wissen, das sein Verhalten problematisch ist, aber weiß ja auch nicht, wie er es ändern kann.

Dass es Streit gab, als Du, so wie er es wollte, ihm einen "Tritt in den Hintern" verpasst hast, kann ich mir vorstellen. Ich habe meinem Mann auch schon gesagt, er soll mich öfter daran erinnern, dass ich dies und das tun wollte. Sagt er dann etwas, dann werde ich ja mit meinem Problem konfrontiert, mit meiner "Unfähigkeit", meiner Abneigung, Lustlosigkeit, was auch immer, und es entsteht eine große Wut gegen mich selbst. Vielleicht ist es bei Deinem Mann diese Wut, die dann Dir gegenüber zum Ausdruck kommt.

Ach, ich übe mich hier wieder als Hobbypsychologin, und eine konkrete Hilfe kann ich Dir gar nicht geben.

Lass Dich mal ganz doll drücken. Ich hoffe, es kommen noch ein paar hilfreiche Antworten.

Liebe Grüße, Blockflöte



feeline
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PM ID: 3962
[PM feeline]

Posted at Fri Mar 05, 2010 22:07:13
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Hallo Blockflöte,

tut mir leid, dass ich jetzt erst zum antworten komme, ich kann nur schreiben wenn mein Mann nicht da ist, da ich nicht möchte, dass er erfährt, dass ich "Hilfe suche" (hoffe man versteht was ich meine)
Und vielen Dank Dir erstmal für Deine ehrliche, offene und auch hilfreiche Antwort

Aber zuerst zu Deinen Fragen:
bei uns ist es so, dass wir die Aufgaben verteilt haben: ich mache die Dinge, von denen ich weiß, dass er sie nicht (rechtzeitig) erledigen würde, weil er sie generell nicht gerne tut. Z.B. der ganze Papierkram, Steuern, Rechnungen usw.
Er muss seine Post nur noch öffnen und mir dann hinlegen. Klappt inzwischen ganz gut, wenn ein Brief länger als eine Woche ungeöffnet rumliegt, "darf" ich ihn öffnen. Das passiert noch gelegentlich, vielleicht ein Brief pro Monat, also eher selten

Zu den Finanzen:
das war vor unserer Ehe und er hat die Rechnungen nicht bezahlt, weil er die Briefe nicht geöffnet hat und die, welche er geöffnet hat, hat er nicht überwiesen weil er es "nicht gemacht" hat, lag nicht an mangelnder finanzieller Möglichkeit.
Geld hatte er immer und nie: wenn Geld da ist, gibt er es aus, ist weniger da, gibt er weniger aus und ist nichts mehr da, sprich: ist der Dispo ausgereizt, gibt er eben nichts mehr aus.
Seit unserer Hochzeit haben wir nur noch ein gemeinsames Konto, welches von mir verwaltet wird, auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin , er weiß selbst, dass er ein Problem mit Kostenkontrolle und Geld-ausgeben hat. Dadurch dass wir ein kleines Kind und nur ein (mittleres) Einkommen haben, müssen wir nunmal aufs Geld achten und können uns Ärger mit unbezahlten Rechnungen einfach nicht leisten.

"Sagt er dann etwas, dann werde ich ja mit meinem Problem konfrontiert, mit meiner "Unfähigkeit", meiner Abneigung, Lustlosigkeit, was auch immer, und es entsteht eine große Wut gegen mich selbst"
Ich denke, genau DAS ist auch der Punkt bei meinem Mann

Nochmals danke Dir für Deine Offenheit und Ehrlichkeit und dafür, dass Du mich in meinen Bemühungen unterstützt, ich war mir einfach nicht sicher, ob ich auf dem "richtigen Dampfer" bin.

Habe nun auch damit begonnen, IHN mal um Hilfe zu bitten, bei Dingen, von denen ich weiß, dass er sie gut kann und die ihm "leicht" fallen, z.b. eine (Kosten-) Verhandlung führen oder etwas reklamieren.
Das klappt erstaunlich gut: wenn er den Eindruck hat, dass ich es nicht kann, scheint ihn das zu motivieren

Liebe Grüße

PS: und über weitere Tipps/Meinungen etc. freue ich mich natürlich nach wie vor

Blockflöte
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PM ID: 970
[PM Blockflöte]

Posted at Fri Mar 12, 2010 21:21:20
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Hallo feeline,

da bin ich ja erleichtert, dass ich Dir ein bisschen helfen konnte und nicht so falsch lag mit dem, was ich geschrieben habe.

Also, wenn es für Dich machbar ist, und nicht Du irgendwann auf dem Zahnfleisch gehst, habt Ihr doch schon einige Sachen ganz gut gelöst. Klar wäre es toll, wenn Dein Mann irgendwann dahin käme, selbst wieder seine Post zu bearbeiten. Aber so wie Ihr es jetzt macht, ist es doch schon mal ein Fortschritt.

Bleibt noch Deine Frage, was mit dem ist, was nur er erledigen kann, es aber nicht tut. Und da weiß ich jetzt wirklich nicht weiter. Hm, ist es die immer wieder auftauchende "Konfliktvermeidungspolitik", die uns das Leben so schwer macht?
"Ich muss mich da mit einem Thema auseinandersetzen, wo ich mich unsicher fühle, und das mag ich nicht. Ich weiß nicht, wie so ein Gespräch verläuft, iiihhhh, wie furchtbar. Ohh, jetzt geht es konkret an den Hausbau, schaffe ich das überhaupt alles?" Das wären so meine Gedanken dazu. Denn das können so unbewusste Gründe für das Aufschieben sein. Ist jetzt die Frage, ob Du es auch da in die Hand nehmen sollst, also z. B. einfach den Termin mit der Bank vereinbaren. Ich glaube nicht. Immer wieder erinnern hilft aber auch nicht, das kenne ich von mir. Er sollte schon selbst dahin kommen und das in die Wege leiten. Vielleicht fragst Du ihn tatsächlich, warum er das vor sich herschiebt. Wer weiß, vielleicht macht er sich dann Gedanken und spricht mit Dir darüber.

Liebe Grüße, Blockflöte



feeline
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PM ID: 3962
[PM feeline]

Posted at Wed Mar 17, 2010 13:25:45
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Danke Dir für Deine Antwort

Hm, naja, also klar gibts bei mir auch mal nen Tag, an dem mir das ganze über den Kopf wächst, wo ich mich frage, ob ich denn nun "den Karren" ganz alleine ziehen darf bis an mein Lebensende usw., also sprich es gibts schon, dass ich mal die Schnauze so richtig voll hab, aber was hilft das? Wir haben ein kleines Kind, "der Laden" muss laufen und darum reiß ich mich eben zusammen an solchen Tagen...ist ja eh nur sehr selten und dann auch nur von kurzer Dauer

Tjo, die Sachen, die ich nicht für ihn erledigen kann, das ist im Moment noch mein größtes Problem.
Wobei ich faierweise mal anmerken sollte, dass er sich die letzten 2 Wochen wirklich sehr bemüht hat und da will ich dann nicht auch noch "rumnörgeln", darum hab ich jetzt mal die Füsse stillgehalten *blush*
Es fällt mir oft schwer, die Geduld aufzubringen, grad weil es langsam echt Zeit ist, dass mal was vorwärts geht. Und da schleicht sich dann meist der Gedanke ein: "Ich könnte ja nur jetzt, dieses eine Mal..." oder "Für die Zeit des Hausbaus jetzt könnt ich ja das alles übernehmen und danach..." usw.
Das ist aber wahrscheinlich eher kontraproduktiv, nicht wahr?

Mit ihm über dieses Thema zu sprechen, egal ob es nun um seine Gefühle bezüglich der Aufgaben ist oder etwas anderes, ist sehr sehr sehr schwierig.
Und in der momentanen Situation (es läuft ja grad ein bisschen) möchte ich ihn ehrlich gesagt gar nicht darauf ansprechen, da ich Angst habe, dass es ihn dann "bremst". Darum warte ich damit lieber noch eine Weile, mal sehen, wie lange es so geht *hoff*

Drück mir die Daumen, dass diese gute Phase möglichst lange anhält

Liebe Grüße
feeline

senseseaker28
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PM ID: 969
[PM senseseaker28]

Posted at Thu Mar 18, 2010 16:08:02
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Hallo Feeline,

zunächst finde ich es toll, dass du dir ernsthaft über das Thema Gedanken machst.
Nur wird es wahrscheinlich nichts nützen, wenn du dir für zwei Gedanken machst in der Annahme, er werde sich "ändern", oder sein Verhalten erkennen usw.

Kann ja auch sein, dass er eine Art Anfangsaufschieber ist, ich meine, dass der erste Schritt für ihn immer der Schwerste ist, das geht mir eigentlich grundsätzlich so.
Ist sicher schwierig, wenn ihr auch ein Kind habt, aber wenn du ihm alles abnimmst, hilfst du ihm überhauptnicht.

Wann hat denn diese Aufschieberei angefangen?
Gab oder gibt es Leute, die seine Aufschieberei kennen, und die ihn dezent anstoßen,oder ist er eher ein Mensch, der dann gleich auf defensiv schaltet?

Aufschieberei an sich ist natürlich keine Krankheit, aber oft ist es eine Strategie, mit der man von Kind an klarkommen will, aus Angst, Erfolgsdruck, Schahm, und diversen anderen Gründen.
Bei mir ist ein Grund u.A. eine Art Gefühl der Wertlosigkeit, nur macht das Aufschieben die Sache am Ende eher schlimmer.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg!


Senseseaker


feeline
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PM ID: 3962
[PM feeline]

Posted at Wed Mar 24, 2010 14:29:31
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Hallo Senseseaker,

erstmal Danke auch Dir für Deine Antwort

Du hast denke ich vollkommen recht, wenn Du schreibst, dass es nichts nützt, wenn ich mir "nen Kopf" mach und dass ich es nicht besser machen würde, wenn ich ihm alles abnehmen würde (tu ich ja nicht ), das sehe ich ganz genauso.

Da Gespräche über das Thema mit meinem Mann relativ schwierig sind, wollte ich mal ein paar Meinungen von anderen Leuten, die wissen wovon ich rede.
Einfach ein bisschen ne Orientierung, was anderen geholfen hat oder welche Art Verhalten von ihren Partnern/Mitmenschen ihnen hilft.

Zu Deiner Frage:
Woher kommt es?
Hm, darüber kann man wohl spekulieren, aber letztlich liegt es nicht in meiner Macht, das herauszufinden (das müsste er selbst tun)
Wenn ich eine wage Vermutung anstellen soll:
ein bisschen erlente Hilflosigkeit, ein Stück Versagensangst und die eine oder andere unglückliche Erfahrung.

Begünstigt oder zumindest nicht verhindert wurde es mit Sicherheit durch seine Eltern, die ihm zeitlebens viel zu viel abgenommen haben, sagt die Mutter von sich aus.
Angefangen vom nachgetragenen Turnbeutel (Mama), über vollständige Freistellung von jedweder Hausarbeitsmithilfe bis hin zum Geld, er musste z.B. nie sparen auf etwas (Papa). Er sagt auch selbst, dass er nicht gut sparen kann, weil er es noch nie gemacht hat.

Wo die Gründe liegen, kann ich wie gesagt nur vermuten und würde mir nie anmaßen, sie zu kennen.

Ist letztendlich auch egal warum es so ist denn ich liebe ihn so und ich vertrete die Ansicht, das JEDER Charakterzug zwei Seiten hat.
Die andere Seite seines Charakterzuges ist z.B. dass er auch sehr gut darin ist, mal "fünfe grad sein zu lassen" und meinen zeitweise etwas ausgeprägtem Aktionszwang damit zu bremsen.

Auch würde er mir nie vorwerfen, wenn die Bude mal nicht geputzt ist oder es kein Abendessen gibt weil ich lieber mit unserem Sohn bis 18.00 Uhr auf dem Spielplatz war, anstatt zu kochen etc Und da gibts genug Leute, die sich deswegen aufregen würden.

Er hat ein tolles Improvisationstalent und ich bin sicher, das hat er zum Großteil WEGEN seines "Aufschiebeproblems". Zwei Seiten

Falls ich den Eindruck erweckt habe, ich würde versuchen wollen ihn zu ändern:
ich will ja gar nicht, dass er sich ändert
Mal abgesehen davon, dass ich ihn sowieso nicht ändern könnte (selbst wenn ich wollte), nur ER SELBST könnte das.

Ich wollte nur ein bisschen Feedback, ein paar Meinungen von Menschen, denen das Phänomen bekannt ist, wie ich ihm und mir das Zusammenleben erleichtern oder zumindest nicht unnötig erschweren kann.


Sonnige Grüße

/edit:

Ja, es gibt einige Leute, die diese Seite an ihm kennen, die Eltern und auch einge aus der Familie und dem Freundeskreis. Meist kommen sie zu mir und sagen Dinge wie "Tret ihm doch mal in den Hintern" "Er soll ... machen, sorg Du dafür, dass er es tut" "Denk Du dran, dass er..." usw.

Irgendwann hab ich allen mal gesagt, dass sie aufhören sollen, mich damit zu beauftragen und es ihm selbst sagen sollen. Von den meisten bekam ich zu hören "Das hilft ja nichts, dann tut er es ja nicht" o.ä., aber ich habe inzwischen klargestellt, dass das nicht meine Aufgabe ist.

Ich will niemandem was böses, aber ich habe keine Lust, meine Ehe aufs Spiel zu setzen wegen sowas.

fünfnachsieben
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PM ID: 4084
[PM fünfnachsieben]

Posted at Sat Apr 03, 2010 16:29:22
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Liebe feeline,

ich finde es gut, dass du deinem Mann bei seinem "Schreibkram" hilfst.
Ihr habt doch schon einen richtig guten Weg begonnen.

Denn mit Hilfe kommen wir doch alle besser damit zurecht als mit Vorwürfen. Die macht man sich selber schon genug und von Selbstachtung ist man dann meilenweit entfernt ....


Vielleicht könnt ihr ein Codewort/Stichwort/Symbol oder ähnliches vereinbaren, dass er, wenn er wieder ausrastet, daran erinnert wird, dass du ihm lediglich dabei hilfst indem du ihn an dies und jenes erinnerst (was er ja auch möchte ... "den Schuh in den Hintern".

Und ich wünsche dir, dass du in diesem Moment innerlich auf 10 zählen kannst und seine Wut nicht persönlich nimmst (... da steht ein Mann und sagt Worte ...) - denn es ist SEINE Wut.

Und sorge du damit gut für DICH !

Ihr werdet viel Geduld brauchen - und Liebe.


alles Liebe für dich

*fünfnachsieben*


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