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Neues Thema - Antworten

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hamlet
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PM ID: 16
PM [hamlet]

Last replied to on Thu Jul 20, 2006 11:35:38
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Mich würde interessieren, ob es anderen ähnlich geht. Seit etwa einem Jahr wird bei mir die Aufschieberei immer schlimmer. Ich habe eigentlich mit großem Elan mein Jurastudium begonnen. Dann war plötzlich irgendwie die Luft raus. Im Prinzip hatte ich super Noten, aber ich konnte mich plötzlich nicht mehr zusammenraffen, alles war mir irgendwie scheissegal. Seit einige Zeit habe ich noch nicht einmal mehr Bock in die Vorlesungen zu gehen. Jetzt habe ich richtig Angst und liege dann zu Hause im Bett, heule und trau mich nicht mehr aufzustehen, weil ich mich im Bett irgendwie am sichersten fühle.
Bin gespannt, was andere zu berichten haben.

Messie
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PM ID: 18
[PM Messie]

Posted at Wed Jul 19, 2006 12:07:16
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Ging (und geht) mir in vieler Hinsicht genauso.
Ich habe nichts mehr auf die Reihe gekriegt. Meine Wohnung sah aus, wie eine Müllkippe und immer wenn ich mir dann selbst die AUfgabe gestellt habe, heute machst Du dass und das, dann hat es nicht geklappt, weil immer etwas anderes dann doch wichtiger war. Bis ich den Punkt erreicht hatte (und ich denke, an dem bist Du gerade), dass ich mir gesagt habe: dass schaffst Du jetzt erst recht nicht mehr, dass hat jetzt auch keinen Zweck und Sinn mehr. Mit dem Ergebnis, dass ich über Müllsäcke gestiegen bin, nur noch Essen bestellt habe (weil die Küche zu versifft war) und gebetet habe, dass keiner in die Wohnung kommen muss. Panik habe ich jedesmal bekommen, wenn dann doch mal Handwerker, Schornsteinfeger oder so kommen mussten. Da haben ich jedes Mal den Termin bis ganz zum Schluss verschoben, um wenigstens das Gröbste zu beseitigen. Jedesmal habe ich dann gesagt: Du kannst es doch, also mach weiter so! Aber es dauerte nicht lange und die Sache war um so schlimmer (JoJo-Effekt?).Dann hatte ich einen Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr konnte, ich war echt drauf und dran, eine Dummheit zu begehen, weil ich es nicht mehr aushielt. Jetzt habe ich professionelle Hilfe durch einen Psychotherapeuten. Das war erst mal eine großes Stück Arbeit zu erkennen, was mir fehlt, bzw. woran ich leide. Nun habe ich 1x wöchentlich eine Sitzung und führe ein Tagebuch, in welchem ich mir genau notiere, was ich mir für den Tag vorgenommen habe (immer nur kleine Häppchen!), ob es geklappt hat, diese zu erledigen und wenn nicht, warum. Dabei ist Ehrlichkeit sich selbst gegenüber das obeste Gebot.

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Lebe jeden Tag, als wäre es Dein Letzter. Genieße Deine Zeit, ohne sie zu vergeuden!

leonardo
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PM ID: 11
[PM leonardo]

Posted at Thu Jul 20, 2006 11:35:38
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Hallo hamlet,
meine Studienzeit ist zwar schon eine Ewigkeit her, aber ich kann das gut nachvollziehen. Wenn diese Phase länger andauert oder immer wieder kommt, solltest du dir unbedingt professionelle Hilfe suchen.
Um zu sehen, wie ernst dich die Depression bereits im Griff hat, könntest du einen der zahlreichen Selbsttests im Internet machen, z.B. hier:
http://www.dr-mueck.de/HM_Depression/HM_Depressions-Tests.htm
Vielleicht hilft dir auch der Austausch in speziellen Depri-Foren weiter, wie z.B. hier:
http://www.kompetenznetz-depression.de/agora/index.php?site=kndepression
www.depri.ch
www.depri-net.de
Dort ist Procrastination ein regelmäßig immer wieder auftauchendes Thema.
Alles Gute.
Leo
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Fallen ist keine Schande, liegen bleiben schon!

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