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Forum Startseite>>Procrastination>>ich mach alles, bloß nicht meine Arbeit.

Neues Thema - Antworten

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leonardo
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Beiträge: 509
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PM ID: 11
PM [leonardo]

Last replied to on Mon Sep 04, 2006 14:10:27
Edit Post|Quote
Hab gerade diesen sehr interessanten, aber leider auch sehr langen thread in einem anderen Forum entdeckt:
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?printertopic=1&t=13705&postdays=0&postorder=asc&&start=0
Besonders interessant fand ich folgendes Statement:
"wie so oft im Leben, gibt es da keine Patentlösung für unser Problem, befürchte ich. Uns bleibt also nichts anderes übrig, als mit dieser unserer Unzulänglichkeit zu leben, möglicherweise findet sich ja ein Weg damit versöhnlicher um zu gehen oder schrittweise kleine Verbesserungen zu etablieren.

Eine Umschulung, bzw. ein neuer Job, kann natürlich eine Lösung sein, ich würde mir aber auch da keine Wunder erwarten. Es fällt mir doch einigermassen schwer zu glauben, dass sich da plötzlich eine Kehrtwendung um 180 ° einstellt und alles leicht von der Hand geht. Zumal, wie du auch schon erkennst, der Weg dahin schon mit grösseren Motivationsschwierigkeiten behaftet ist.

Das primäre Problem ist vermutlich nicht der Job. Es gibt ganz sicher sehr viel mehr Menschen, die ihren Job hassen als welche, die ihn lieben und gern machen. Es gibt unter all diesen Menschen, die ihren Job entweder hassen oder lieben, wiederum sehr viele, die ihn auch nur mittelmässig bis schlecht ausführen.

Wie ist also die Lage? Ich mag meinen Job nicht besonders und ich bin nicht besonders gut darin, ich kann, wenn es denn sein muss, in relativ kurzer Zeit annehmbare Ergebnisse bringen, die immerhin soweit in Ordnung sind, dass ich nicht rausgeschmissen werde. Na und? Damit gehöre zur Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung, macht ja eigentlich nichts. Ich kann mir nun keine Passion herbei reden oder erzwingen, die ist da oder nicht, also was soll`s.

Die Frage ist doch nun, warum lassen wir uns von der Tatsache, eigentlich ganz normal und im Durchschnitt zu sein, so fertig machen, dass es Auswirkungen hat auf das Privatleben, auf Hobbies und überhaupt Dinge, die uns ganz eindeutig Spass machen.

Vielleicht ist es ja Überforderung? Überzogene Ansprüche an sich selbst. Meine Eltern haben sehr viel ihres Selbstverständnisses daraus bezogen, dass sie ihr gesamtes Arbeitsleben so gut wie nie krank waren, sich vielleicht in fiebrigem Zustand noch zur Arbeit geschleppt haben und immer fleissig waren. Was haben deine Eltern dir vorgelebt?

Vielleicht ist es auch Unterforderung? Vielleicht fehlt Herausforderung, die Arbeit ist zu leicht? Ein gewisser Kick oder Anspruch lässt sich durchaus durch Herauszögern bis zum letzten Moment erzielen. Vielleicht bist du gar nicht mittelmässig, sondern sehr gut, wenn man mal das Verhältnis von Aufwand zu Ergebnis betrachtet?

Und vielleicht sollten wir eher versuchen, uns frei zu machen vom Anspruch, unbedingt einen tollen, befriedigenden und erfüllenden Traumjob haben zu müssen, haben die meisten anderen auch nicht. Und die, die das behaupten, könnten problemlos lügen oder beschönigen.

Ich für meinen Teil gehe jetzt nach Hause, natürlich schreibe ich diesen Text im Büro, und natürlich hat mich das wieder wunderbar von einer anderen Sache abgelenkt, die ich jetzt mit gutem Gewissen auf Morgen verschiebe! Weil Morgen will ich ganz früh anfangen und den ganzen Tag intensivst arbeiten, eh klar… "

Gruß
Leo
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Fallen ist keine Schande, liegen bleiben schon!

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