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Prokrastination Home
Forum Startseite>>Procrastination>>erfolgloses Studium - wie gehts weiter?

Neues Thema - Antworten

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Thorsten
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PM ID: 84
[PM Thorsten]

Posted at Sat Mar 24, 2007 14:29:58
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Okay, in meinem ersten Post wurde nicht ganz deutlich, wie lange ich studiert habe. Es waren insgesamt zwölf Semester, und ich bin jetzt 27. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass es mit meinen Ausbildungsplänen noch klappen wird.
In meiner Studienzeit habe ich u.a. festgestellt, dass ich eben nur Hausarbeiten etc. aufgeschoben habe, also kreative oder vermeintlich kreative Arbeiten zu Themen, auf die ich keine Lust hatte. Für Klausuren habe ich es immer geschafft zu lernen und gute Noten zu erzielen. In der Schule war es genauso, aber erst, als es fürs Abitur zählte. Für die Prüfungen habe ich auch sehr früh damit angefangen, jeden Tag ein bisschen zu lernen, hat erstaulicherweise wunderbar funktioniert. Da sich mittlerweile rausgestellt hat, dass ich eine schulische Ausbildung machen will, gehe ich ein bisschen davon aus, dass sich das übertragen lässt.
Die tatsächliche Hürde momentan ist eben die, dass ich mich um solche Dinge wie Ausbildungsplatz, Schüler-Bafög, Finanzierung erstmal kümmern muss. Hier schlägt die Prokrastination derzeit zu.

Javabohne
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PM ID: 39
[PM Javabohne]

Posted at Sat Mar 24, 2007 14:38:23
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....Die tatsächliche Hürde momentan ist eben die, dass ich mich um solche Dinge wie Ausbildungsplatz, Schüler-Bafög, Finanzierung erstmal kümmern muss. Hier schlägt die Prokrastination derzeit zu.




Hallo Thorsten,

Du scheinst wirklich einen starken Willen zu haben. Und das ist auch gut so, nur dann kann man seine Ziele wirklich und ernsthaft erreichen.

Vielleicht koennte dir das helfen: Ich nehme mir immer vor, mindestens 20 Minuten pro Tag etwas zu tun, z. B. Vokabeln pauken, Wichtiges zu erledigen, meinen "Plan" erfuellen. Ich versuche mich immer irgendwie zu beschaeftigen, um der Procrastination entgegen zu wirken. Meistens klappt es auch und meistens bin ich laenger als die angestrebten 20 Minuten aktiv. Das verbuche ich als Erfolg und fuehle mich auch wirklich gut! Das erleichtert mir auch den naechsten Tag wieder mindestens 20 Minuten etwas zu tun.

Ueberkommt mich die Procrastination, bin ich nicht boese auf mich oder hasse mich. Ich rede mit mir selbst und sage mir, dass mir heute eine Pause gut tun koennte und dass ich ja in den letzten Tagen sehr fleissig war. Dann geniesse ich die Pause und bin fast immer am naechsten Tag wieder aktiv!

Viele Gruesse,
Dieter

Thorsten
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PM ID: 84
[PM Thorsten]

Posted at Tue Mar 27, 2007 18:32:10
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Mal ne kleine Wasserstandsmeldung: Ich hebe es gestern endlich geschafft, mal mit ein paar in Frage kommenden Schulen Kontakt aufzunehmen, das Ergebnis ist ein Termin für ein Aufnahmegespräch und ein weiterer zu einer Informationsveranstaltung.
Nun fahre ich morgen in Urlaub, besser gesagt in meine Heimatstadt, und kann eine Woche lang nichts erledigen. Ich hoffe aber, dass ich anschließend mit genug Schwung zurückkomme, um die nächsten anstehenden Aufgaben zu erledigen. Und natürlich, dass in der Zwischenzeit keine böse Post kommt, die nach schneller Erledigung verlangt. Das ist gerade meine größte Sorge...

Elle
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Posted at Tue Mar 27, 2007 20:07:57
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Organisation ist alles, und wenn Du nun einen Freund oder Nachbarn bittest, eine Woche lang Deine Post aus dem Kasten zu holen? Dann könntest Du telefonisch oder per e-mail klären,ob er den Brief öffnen soll und Dir vorlesen, dann könnstest Du vom Urlaubsort aus beim Absender anrufen und schnell handeln.

Wenn Du es drauf ankommen lässt, ist Misserfolg ja evtl. vorprogrammiert, und das muss ja nun wirklich nicht sein in unserem Informationszeitalter!

Schönen Urlaub!
Elle

Joddo
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PM ID: 96
[PM Joddo]

Posted at Sat Apr 21, 2007 14:31:58
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Hallo Walli,
ich denke, dass ich Deine Situation gut nachempfinden kann.
Ich studiere ebenfalls Wirtschaftsingenieurwesen mit Fachrichtung Elektrotechnik und sitze derzeit an meiner Diplomarbeit, welche ich munter vor mir her schiebe.
Ich bin ebenfalls ein typischer Aufschieber, konnte mich aber dennoch immer in "letzter Sekunde" durch Nonstop-learning durch den Klausurenwust behaupten. Ich kenne jedoch viele, die ein ähnliches Dilemma wie Du durchlebt haben - d.h. im 7. Semester ohne eine nennenswerte Scheinanzahl vor einem scheinbaren Scherbenhaufen zu stehen. Die anderen Kommilitonen schon im Hauptstudium oder gar fertig und die Motivtion eine Vorlesung zum dritten mal zusammen mit den Erstsemestern zu besuchen tangiert gegen Null und ist ziemlich frustrierend. Man fühlt sich alleingelassen im grossen Uni-Urwald, wo es scheinbar niemanden interessiert, wenn jemand durchs Netz fällt (bzw. es regestriert niemand).
Zwei meiner Kommilitonen sind aber auf einem guten Weg damit fertig zu werden. Sie haben sich zu folgendem Schritt durchgerungen:
Sie sind von der annonymen und theorielastigen Uni zu einer Fachhochschule gewechselt. Dabei konnten sie sich einen Großteil der bereits erworbenen Scheine anrechnen lassen. An der FH standen sie dann vor einer ganz anderen Ausgangssituation:
- Sie fanden schnell Kontakt zu den anderen Kommilitonen (manchmal ist es gut neue Gesichter zu sehen)
- Die Vorlesungen sind ähnlich wie in der Schule organisiert, d.h. es dürfen Zwischenfragen gestellt werden und es gibt eine Art "Hausaufgaben" deren Ergebnisse in den Vorlesungen abgeglichen werden. Dies hat den Vorteil, dass man kontinuierlich im Semester lernt.
- Es gibt viele (Labor-)Praktika, welche es einem ermöglichen das theoretische Wissen auch zu "verstehen".
- Sie haben ein errichbares erstes Ziel vor Augen: den Bachelor. Dieser Abschluss ist verhältnismäßig schnell (7 Semester) erreichbar (vor allem, wenn man evtl. 1-2 Semester aufgrund bereits erbrachter Leistungen angerechnet bekommt)
- Anschliessend können sie berufsbegleitend den Masterabschluß ablegen.
- Beide Kommilitonen arbeiten derzeit nebenbei bei einer Unternehmensberatung, welche ihnen eine Menge Praxiserfahrung einbringt und das geschwächte Konto auffrischt (da beide kein Bafög mehr erhalten)
- Dabei haben sie auch gemerkt, dass Wirtschaftsingenieure in der Regel keine Entwicklungsarbeit leisten, d.h. Du musst in der E-Technik kein As sein um später ein guter Wing zu werden. Man muss lediglich in der Lage sein, technische Systeme zu vestehen und evtl. die Entwicklungsarbeit zu koordinieren. (Anmerkung: Dies gilt natürlich nicht generell, aber man kann sich sein Tätigkeitsfeld ja gemäß seinen Neigungen auswählen)

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass beide momentan sehr glücklich sind mit der Entscheidung die sie getroffen haben. Es ist zwar kein Standard-Glücks-Rezept aber ich würde Dir raten einen Schlußstrich unter Dein momentanes Studium zu ziehen. Auch wenn Du Dich für einen anderen Studiengang entscheidest, würde ich an Deiner Stelle auch die Uni wechseln, da man häufig die vielen negativen Emotionen mit seinem Umfeld verbindet. Eine neue Uni/FH gibt einem die Möglichkeit eines Neuanfangs. Man soll zwar nicht vor seinen Problemen weglaufen (wozu wir alle in diesem Forum anscheinend tendieren), aber ein sinkendes Schiff sollte man dennoch besser verlassen.

Wie auch immer Du Dich entscheidest - ich wünsche Dir viel Glück!

P.S.: Mach Dir wegen Deines Alters keine Sorgen. Ich werde auch schon 30 dieses Jahr und habe trotzdem schon ein Jobangebot bekommen. Die Berufsaussichten für Wings sind immer noch goldig.

leib
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PM ID: 154
[PM leib]

Posted at Wed Jul 11, 2007 17:01:22
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Tja, mein Problem ist auch ähnlich gelagert..

Ich bin 29, ohne Ausbildung, ohne Anspruch auf eine, mit 8 Jahren Studium, theoretisch kurz vor Abschluss, praktisch aber eher antriebslos, orientierungslos.
Hab schon viel aufgeschoben und bin auch jetzt noch fleissig (oder eben nicht fleissig) dabei.

Dadurch wird die ganze Angelegenheit relativ hoffnungslos.. War schon in Behandlung, ambulant bis stationär wegen Suizidneigung und Depressionen, jetzt in Verhaltenstherapie.

Interessant ist, dass Ärzte das Wort Prokrastination scheinbar nicht kennen - wie würde es im Krankheitenindex (ICD-10) verklausuliert werden und gibt es das da überhaupt?


Wie auch immer, ich glaube, dass die 'Aufschieberitis' eine wesentliche Ursache meiner Depression ist.
Ich halte mich zwar potentiell für intelligent, fähig (das war ich auch, überaus), doch praktisch versage ich, indem ich nix mache.

Aktuell suche ich auch eher nach Alternativen - bloss was bleibt ausser einer Reha-Ausbildung (der ich nicht viel Ansehen entgegenbringe)?

Ich muss unbedingt diese lähmende Hemmung verlieren, mich zum lebenden Toten macht..

-----------------------------

(Praktisch schon verschieden, nur in der Ausführung verzögert.)

Elle
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Posted at Wed Jul 11, 2007 23:19:08
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Hallo!

Herzlich willkommen im Club! Das klingt ja ziemlich hoffnungslos, was Du so schreibst. Was mich dabei stutzig macht, sind Deine erfolglosen Therapieversuche und die hartnäckige Depression. Könnte etwas Physisches ("Leib" dahinter stecken? HastDu das mal ausschließen lassen?

Ein paar Seiten weiter gibt es ein Thema "Medizin der Emotionen", könnte etwas in der Richtung auf Dich zutreffen?

Nicht aufgeben, es gibt bestimmt einen Weg!

Alles Liebe
Elle

p.s. Procrastination beschreibt ja nur die Auswirkung/ ein Verhalten, aber nicht was dahinter steckt.Und das kann komplexer sein.
Was meinst Du mit Reha-Ausbildung??

leonardo
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PM ID: 11
[PM leonardo]

Posted at Thu Jul 12, 2007 08:14:13
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Hallo leib,
willkommen in unserer Runde!

Musste feststellen, dass nicht nur Ärzte, sondern auch Psychologen mit dem Begriff "Prokrastination" nichts anfangen können.

In vielem erkenne ich mich wieder. Auch bei mir ist es so, dass die Prokrastination sehr viel mit der Depression zu tun hat.

Ich habe jetzt knapp 3 Jahre Verhaltenstherapie hinter mir, die mir in einigen Dingen sehr geholfen hat, was die Prokrastination angeht aber ziemlich versagt hat. Jetzt versuche ich mit einem neuen Therapeuten einen eher tiefenpsychologischen Ansatz.

Meine Blockaden scheinen tiefer zu sitzen, haben sicher sehr viel mit den Erlebnissen meiner Kindheit zu tun.

Lies doch mal hier zum Konzept des inneren Kindes:
http://www.didelsche.de/Therapie/inneres_Kind/inneres_kind.html

Vielleicht steckt hinter meinen Blockaden ja nur ein trotziges inneres Kind, das endlich gehört werden will?

Gruß
Leo
-----------------------------
Fallen ist keine Schande, liegen bleiben schon!

ewiger_student
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[PM ewiger_student]

Posted at Thu Jul 12, 2007 14:08:02
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Hallo Leib,
mir ging es im Studium ähnlich. Nach einem tollen Start, also so die ersten 4 bis 5 Semester, wurde ich plötzlich immer langsamer und lustloser. Dann machte ich einige Semester fast nichts mehr, weil ich irgendwie Angst hatte es nicht gut genug machen zu können. Irgendwann hatte ich mich dann wieder ein wenig gefangen und mich einfach zu der letzten Prüfung angemeldet und meine Diplom-Arbeit abgegeben. Hatte alles geklappt. Dann ging es mit Job los. Erst alles wieder sehr vielversprechend, dann Prokrastination. Nach vielen vielen Jahren Jobwechsel, gleicher Spiel toller Start, tolle Erfolge, dann wieder Totalbremsung.
Meinem Sohn geht es übrigens genauso. Die Psychologen, die ich wegen meinem Sohn konsultiert hatte, sagten nur, dass dies ganz normal für die Pubertät sei. Meinen Einwand, dass dann bei ihm die Pubertät schon mit 6 begonnen hätte, ließen sie nicht gelten.
Ach ja, in der Schule hatte ich übrigens auch riesige Probleme mit der Prokrastination. Über Jahre hin schaffte ich die Versetzung nur knapp. Dann andere Schule Abitur mit 1,8.


leib
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PM ID: 154
[PM leib]

Posted at Sat Jul 14, 2007 02:00:22
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Hallo Ihr,

zuerst einmal Dank für die Antworten, ich hatte schon befürchtet, dass dieses Forum quasi tot ist.. Aber ihr habt mich eines besseren belehrt.

Da es schon spät ist, hier nur kurz geantwortet, später sicherlich genauer.

Zunächst einmal, physisch wurde bei mir nichts festgestellt, EKG normal, Blutwerte etc. auch..
(Das wurde ja m.E. in den beiden Kliniken ausreichend getestet.)

Reha-Ausbildung meint die Vermittlung der Ausbildung durch die Sozialabteilung einer Klinik (keine Ahnung, was nun genau darunter fällt) und meint quasi geförderte Ausbildung für psychich Erkrankte.

Dumm hierbei ist, dass ich mich doch schon für intelligent halte (IQ nach nicht-aussagekräftigen Tests so um die 120), eine Reha-Ausbildung m.E. eigtl. unter meinen Niveau liegt.. (haha)

(Kennt jemand noch die Comedy-Serie von Switch - 'Lowered Expectations'? An die muss ich oft dabei denken - Galgenhumor.)

Da ich schon über 25 bin, fällt nämlich die übliche Ausbildungsförderung durch das Arbeitsamt schon mal weg.


Es ist für mich ebenso offensichtlich, dass Prokrastination und depressive Stimmungen miteinander zusammenhängen. Meine Verhaltenstherapeutin ist in etwa derselben Meinung; erst durch selbstverantwortliche Aktivität wird sich etwas an der allg. Lage und Depressivität ändern. (Damit hat sie sicherlich recht, doch fühle ich mich sehr instabil, hauptsächlich damit beschäftigt nicht zu kippen..)

Tiefenpsychologie ist sicherlich auch ein interessanter Weg, doch auch (sehr) langwierig, wo ich doch eigentlich sofortige Erfolge benötige..

Rückwirkend betrachtet kann ich mehr oder weniger prokrastinatives Verhalten bis in die Schulzeit zurückverfolgen.

Okay, das wurde nun doch länger, ich bin offen für weiteres.

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(Praktisch schon verschieden, nur in der Ausführung verzögert.)

Elle
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Posted at Sat Jul 14, 2007 08:17:54
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Quote:

Zunächst einmal, physisch wurde bei mir nichts festgestellt, EKG normal, Blutwerte etc. auch..
(Das wurde ja m.E. in den beiden Kliniken ausreichend getestet.)



Hallo Leib,
ich möchte noch mal hartnäckig nachfragen, Blutwerte etc., "Kliniken" bedeutet nicht automatisch, dass sie das richtige Fachwissen zur Beurteilung von Schilddrüsenwerten haben, da gibt's die tollsten Geschichten. Ein besonders krasses Beispiel einer Fehlbeurteilung und Falschbehandlung findest Du im Schilddrüsenforum www.ht-mb.de von dem Benutzer "Hans", dessen schwerst depressive Frau es erheblich besser geht, seitdem sie sich mit dem Fachwissen über Schilddrüsenunterfunktion, ausgelöst durch eine Hashimoto-Erkrankung, vertraut gemacht haben:

(Benutzer mit vielen Beiträgen Registriert seit: 23.04.2005 Beiträge: 1.993)

AW: Depressionen bei Hashi nicht heilbar ????
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Hallo,

AD helfen bei Hormon bedingten Depressionen nicht! Wer es nicht glaubt kann es ja probieren. Ich weiß wovon ich rede (schreibe) --> http://www.ht-mb.de/forum/showpost.p...7&postcount=20
Dabei sind die meisten AD noch "harmlos" gegenüber anderen Psychopharmaka.

Ich gehe heute aufgrund meiner Erfahrungen so weit, dass ich annehme, viele (vielleicht auch alle) Personen mit Depressionen und Ängsten haben mehr oder weniger Hormonstörungen, und das dürfte die wesentliche Ursache für die Beschwerden sein.

Es wird von nahezu allen Ärzten, selbst von führenden Endokrinologen, nicht ausreichend nach den Hormonen geguckt, Laborwerte werden nicht richtig interpretiert und die Symptome und körperliche Merkmale werden nicht beachtet. So haben wir es zumindest erlebt.

Wenn, wie in unserem Falle, die behandelnden Ärzte nach lebenslang bestehenden SD-UF-Symptomen und 20 Jahre bestehenden Depressionen und Ängsten vor wenigen Jahren erst eine weit fortgeschrittene HT entdecken und diese nicht mit den Depressionen und Ängsten in Verbindung bringen, stimmt etwas nicht in unserem Gesundheitssystem.

Wenn man die Beschwerden mit SD-Hormonen und notwendigen Mikronährstoffen alleine nicht in den Griff kriegt, sollte man an die Hypophyse und die Nebenniere denken. Eine Schwäche dieser Hormon produzierenden Drüsen kann zu Hormondefiziten mit erheblichen Konsequenzen führen.
In diesen Fällen kann eine Multi-Hormon-Therapie Wunder bewirken.

Das Problem: Die Schulmedizin kennt diese Hypophysen- und Nebennieren-Schwäche nicht, und es ist nicht einfach den richtigen Arzt zu finden.
Wichtig: In diesen schwierigen Fällen, die möglicherweise eine Ausnahme darstellen, muss man m.E. wenigstens einmal nach dem "gesamten" Hormonhaushalt gucken.

lg
Hans

Ich möchte Dir keine physische Krankheit andichten, aber würde aber an Deiner Stelle "die Blutwerte" kritisch hinterfragen, wie hoch sind/waren der TSH, fT3 und fT4 bei Dir immer?

Ich vertrete einen ähnlichen Standpunkt wie der Hans aus dem besagten Forum und meine Probleme haben sich seit Verbesserung meiner drei besagten Hormonwerte erheblich verbessert, quälende Depressionen sind praktisch verschwunden, so dass Verhaltensänderungen überhaupt möglich sind, weil die nötige Energie dazu wieder gekommen ist.

Alles Liebe
Elle


Elle
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Posted at Sat Jul 14, 2007 09:20:02
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Noch einige Fragen im Nachtrag:

Haben Dich in den Kliniken nur Psychiater, Neurologen und Internisten behandelt oder war auch ein Endokrinologe dabei (Facharzt für Drüsen / Hormone)?

Wurde jemals ein einfacher Ultraschall Deiner Schilddrüse gemacht? Daran kann man bereits ohne Blutuntersuchungen einiges erkennen: sie muss "homogen" und "echonormal" sein (d.h. in etwa glatt ohne Schatten und Unebenheiten oder gar Knoten) und außerdem die richtige Größe haben, da gibt es Normgrößen für Frauen und Männer.

So, genüg über Schilddrüsen, die psychischen und verhaltenstechnischen Aspekte sind natürlich mindestens genauso wichtig!

Schönes Wochenende.
Elle



leib
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[PM leib]

Posted at Sun Jul 15, 2007 02:12:35
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Elle: kurz gesagt: Nein. Ich weiss nicht einmal, was "TSH, fT3 und fT4" sind.. Gibt es denn nicht auch noch einfacher erkennbare äußere Anzeichen für eine solche Hormonschwäche/Schilddrüsenerkrankung?

(Wobei ich das alles für eher unwahrscheinlich halte; - körperlich bin ich fit wie ein Turnschuh.)


(Letzte Nacht hab ich nur 3h geschlafen, in Stücken, 2h nicht einschlafen wollen/sich trauen, 3 nicht schlafen können vor innerlicher Unruhe, die 3h Schlaf mit bizarren Träumen..)


-----------------------------

(Praktisch schon verschieden, nur in der Ausführung verzögert.)

Elle
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Posted at Sun Jul 15, 2007 08:21:06
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...Schlafstörungen, zum Beispiel, kommen bei Schilddrüsenfunktionsstörungen häufig vor. Äußerlich kann man das nicht sehen, bei starker Überfunktion kann man immer dünner werden, bei starker Unterfunktion immer dicker, muss aber nicht unbedingt sein.

Ich bin kein Arzt und kann keine Ferndiagnosen stellen, möchte auch gar nicht. Es reicht vielleicht auch schon, wenn Du es im Hinterkopf behältst: wenn jahrelange Therapieversuche und Antidepressiva nicht helfen sollten, kann es die Schilddrüse sein.

Die Ausschlussdiagnostik beim Endokrinologen ist relativ einfach.

Schönen Sonntag
Elle

leib
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PM ID: 154
[PM leib]

Posted at Sun Jul 15, 2007 23:30:56
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Okay, ich werde dran denken..

(Ich hatte auch schon mal den Verdacht, dass eine Borrelien-Infektion bzw. Pfeiffersches Drüsenfieber mitwirksam sein könnte; - die Antikörper dazu hab ich zumindest im Blut.)

Dennoch ist das ein Graufeld, da kann man sich quasi nicht vorab festlegen.

Ich habe eher damit zu tun, meine Paralyse zu überwinden, nicht abzustürzen, und sowas wie eine Zukunftsvorstellung zu entwickeln..


Problematisch erscheint mir auch die Verknüpfung der Prokrastination mit meiner Dysthymie; - die Symptome sind teils deckungsgleich, das ist damit wohl Jacke wie Hose ^^


Ich habe noch eine kleine diffuse Hoffnung, doch muss diese zwingend konkret werden, sonst.. wasauchimmer ^^

Cheers!

-----------------------------

(Praktisch schon verschieden, nur in der Ausführung verzögert.)

Elle
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Posted at Mon Jul 16, 2007 08:33:06
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Quote:
Okay, ich werde dran denken..

Ich hatte auch schon mal den Verdacht, dass eine Borrelien-Infektion bzw. Pfeiffersches Drüsenfieber mitwirksam sein könnte; - die Antikörper dazu hab ich zumindest im Blut.



Auch diesen beiden Verdächten würde ich gezielt nachgehen, Borreliose ist kein Pappenstiel (Borrelien sind Parasiten, keine Viren oder Bakterien), ich würde mal nachfragen, ob eine Borreliose überhaupt von selbst heilen kann:

http://www.borreliose-sachsen.de/texte/wriedt/Treffen_CDU_Landtag_17.11.05.pdf

Das Pfeiffersche Drüsenfieber kann man auch ohne Behandlung überstehen, es ist eine Virusinfektion, die sehr viele junge Erwachsene durchleben, entweder unbemerkt oder wochenlang mit Komplikationen.

Es ist mir klar, dass Deine Depressionen und das Aufschiebeverhalten das größte Problem darstellen, aber wenn die physische Seite nicht ganz in Ordnung sein sollte, ist es eine riesige Überforderung, allein über die Psyche diese Probleme anzugehen. Körper und Psyche sind eins.

Alles Liebe
Elle

Elle
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Posted at Mon Jul 16, 2007 12:44:55
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Quote:
Borrelien sind Parasiten, keine Viren oder Bakterien)


Ich nochmal, das war eine falsche Information! Sorry. Borrelien sind auch Bakterien. Habe mich noch mal schlau gemacht in dem Forschungsinstitut, in dem ich arbeite. Unsere Mikrobiologin meint, wenn Antikörper gegen Borrelien im Blut nachweisbar seien und gleichzeitig Symptome bestünden, die auf einen Zusammenhang hinweisen könnten, müsse man über eine Behandlung nachdenken.
Aber es könne durchaus sein, dass man eine Infektion mit Brorrelien durchaus ohne Behandlung durchmachen könne. Das müsste dann ein Facharzt abklären.

Gruß
Elle

leib
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[PM leib]

Posted at Mon Jul 16, 2007 17:54:45
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Macht doch nix, spielt in dem Fall keine große Rolle

Also ich hab zwar die Antikörper zu beiden im Blut, doch wurde nie etwas in Form der Krankheiten bemerkt; - mein Immunsystem wurde wohl selbst damit fertig.

Ich weiss nicht, ob es gerechtfertigt ist, aber ich denke mal, dass damit auch keine weitere Ausbreitung/Schädigung passiert ist.

Mir wäre es zwar durchaus.. irgendwie.. recht, wenn sich auch äußere Ursachen finden, doch weist bisher nichts darauf hin.

Vielen Dank für die Mühe und Aufmerksamkeit!
-----------------------------

(Praktisch schon verschieden, nur in der Ausführung verzögert.)

Elle
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Posted at Mon Jul 16, 2007 23:03:53
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[quote] Ich habe noch eine kleine diffuse Hoffnung, doch muss diese zwingend konkret werden, sonst.. wasauchimmer ^^quote]

Und was ist das für eine kleine....diffuse....Hoffnung?
Und wie kann diese konkret werden? Ein Wunder? Ein Geschenk? Oder gar etwas, was Du selbst tun könntest?

Und was ist, wenn sich diese Hoffnung nicht erfüllt?

Aus dem Fenster springen kann ich immer noch, wenn ich alles versucht habe, sage ich mir immer, es gibt so viele Möglichkeiten. Und es gibt immer einen Ausweg!

In diesem Sinne, niemals aufgeben, weiterkämpfen und Helfer bemühen!

Schönen Abend noch
Elle

p.s.
Für einen guten Schlaf kann ich Dir Johanniskraut in Drageeform "Hyperforat" oder als Tee empfehlen, angstlösend, beruhigend; denn ohne gesunden Schlaf dreht jeder nach einer Weile durch, man wird dünnhäutig, nicht mehr belastbar, ein Nervenbündel. Dazu braucht es keine "psychische Krankheit".



Elle
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Posted at Tue Jul 17, 2007 12:13:04
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Hallo nochmal,

auch auf die Gefahr hin, Dich zu nerven, anbei ein Artikel über mögliche Folgen einer unbehandelten Borreliose. In der Übersicht stehen auch Depressionen als Symptom:

http://www.neuroborreliose.de/

Nur für alle Fälle, falls Du bei Deiner Suche nach Ursachen und angemessener Behandlung nicht weiter kommen solltest.

Ich werde mich jetzt aus diesem Post zurückziehen, damit ich Deine Kommunikation mit anderen Forumsteilnehmern nicht zu sehr dominiere.

Alles Gute
Elle

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