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Forum Startseite>>Procrastination>>Kennt ihr euer “inneres Kind” ?

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senseseaker28
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PM ID: 969
[PM senseseaker28]

Posted at Thu Jan 10, 2008 18:44:13
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Hallo Elle,

als ich den Post gelesen habe, musste ich auch irgendwie gerührt innehalten.
Ich wünschte, ich könnte mit mir auch so nett reden. Aber gestern Abend ist mir was lustiges passiert, was etwas in die Richtung geht.
Ich habe geschlafen, bin diesmal brav um 22:30 ins Bett, und dann wachte ich plötzlich gegen 01:30 auf, und konnte schwer schlafen.
Ich habe mir dann die Zeit genommen, alles, was ich selbst geschrieben hatte, Reaktionen darauf usw. mal zu analysieren, und dabei musste ich dann echt laut lachen, so 2 Sekunden lang, ich habe mit mir geredet und gesagt "wenn du das geschafft hast damals, schaffst du doch den Rest auch, oder?"
Ich habe mich dann wie in einer Art Echo gehört, irgendwie bin ich in einen Selbstdialog mit mir getreten, das hatte ich vorher noch nie im leben gehabt, kein Witz!
Es ging etwa so ab:
Komm schon, ich werd dir helfen, ich bin älter als du, aber du bist kreatiever glaube ich?
Ich war doch mal du, und wir sind ein Team, das schaffen wir!!!"
Kann das jetzt nicht alles widergeben, aber ich habe mich echt so gehört, wie ich früher mal klang, mit verschnupfter Nase (Polypen), hohe Pipsstimme, Mutter nicht mehr am Leben usw.

Ist echt lustig, was man in Gang bringt, wenn man es nur aktiv niederschreibt.
Ich hoffe nur, dass es auch anhält, und dass es nicht im Müll der sinnlosen Alltagsdynamik untergeht, denn das war sowas von wertvoll für mich.

Ich bin leider Trotzdem erst um 11:00 aufgestanden, aber dafür habe ich meinen Finanzberater angerufen, dinge eingekauft, Überweisung für Therapie geholt, Vermieter wegen Nebenkosten angeschrieben, all son Kram eben...

Im Moment sitzt meine Mitbewohnerin hier rum und sieht ihre Soap.
Morgen werde ich mal versuchen nachzudenken, was ich außer Übersetzen noch so nebenher machen kann, um mich finanziell wieder etwas nach oben zu hiefen.

Ich habe mir auch eine Art Plan gemacht, was ich nächste Woche meiner Therapeutin sage, und dass ich mir und ihr gegenüber ehrlich sein muss, dass ich viele Dinge einfach falsch angegangen bin.
Versuchen werde ich ein Brainstorming in der Form, dass ich Stichworte nenne von dem, worüber ich im Moment sprechen will. Hab ich so vorher nie gemacht, Weiss nicht, ob sie eine Mailadresse hat, sonst würde ich ihr Auszüge einiger Postings schicken, dass wir darüber reden oder so.
Natürlich werden dabei eure Namen weggelassen, keine Angst!

Passe une bonne soirée,

Senseseaker

Billa
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PM ID: 20
[PM Billa]

Posted at Thu Jan 10, 2008 20:56:13
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Sabine, ich finde Deinen Beitrag hilfreich.

Ich entdecke immer mehr, dass ich mein "inneres Kind" beachten und ihm Zuwendung geben will und "muss".
Das kann gutes Zureden sein oder auch die Frage, was es braucht, um aufzutanken.
Vor allem aber bedeutet es im Moment für mich, Bezug zu meinen spontan auftretenden Gefühlen von Wut und Empörung aufzunehmen, zu denen ich schon mal einen besseren Kontakt hatte.
Von Dienstag bis gestern abend war das Kind nur traurig, deprimiert und hoffnungslos, seit heute morgen der Zorn hochgekommen ist und ich ihn ausdrücken konnte, auch in der Therapie, ist der Lebensmut wieder da. Billa

WiderstandR
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PM ID: 897
[PM WiderstandR]

Posted at Thu Jan 10, 2008 23:50:57
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hallo sabine und alle!

sabine, eine sehr schöne und hilfreiche geschichte! danke!!!

danke auch billa für den hinweis mit den abgedrängten gefühlen!



Stefan
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PM ID: 680
[PM Stefan]

Posted at Fri Jan 11, 2008 13:24:50
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Das innere Kind pflegen ist sehr wichtig. Dennoch mache ich es kaum. Ich glaube "sich selbst was Gutes tun" hat sehr viel mit dem inneren Kind zu tun. Mit ihm sprechen, es trösten, auf es hören und es verstehen ist sehr wichtig. Ich finde nur keinen so rechten Zugang zu ihm. Ich führe zwar viele Selbstgespräche, aber nicht so bewusst und fürsorglich. Inzwischen fast nur noch kritisch und selbstvorwerfend. Früher habe ich schwierige Entscheidungen immer so getroffen. Ich habe mit mir selbst die Für und Wider diskutiert. Ich hoffe, dass ich da Mal wieder hinkomme. Und ich hoffe auch, dass ich beginnen kann mein inneres Kind zu verstehen, seine Wünsche und Probleme zu realisieren und es wieder aufzupeppeln.

Mein Gruppentherapeut arbeitet viel mit Transaktionsanalyse, ein Ansatz, der die Persönlichkeit eines Menschens meines Erachtens ganz gut darstellt und vor Allem vieles, was zwischen zwei Menschen passiert sehr gut erklären kann. Der Grundgedanke ist, dass jeder Mensch drei Ich-Zustände besitzt, das Eltern-Ich, das Erwachsenen-Ich und das Kind-Ich, also das innere Kind.

Das Erwachsenen-Ich ist der rationale Teil in uns.
Das Eltern-Ich entsteht aus dem, wie Autoritätspersonen sich gegenüber uns in der Kindheit verhalten. Es kann entweder fürsorglich oder kritisch sein.
Das Kind-Ich kann frei oder angepasst sein. Angepasst heißt, dass es abhängig ist von den Eltern und nicht selbständig agiert.

Jeder dieser Ich-Zustände hat auch beim Erwachsenen seine Berechtigung. Allerdings sollte man sich immer zur gleichen Zeit auf der gleichen Ebene befinden, wie die Person, mit der man interagiert. Wenn eine partnerschaftliche Beziehung darauf aufbaut, dass der eine Partner die Rolle eines fürsorglichen Elternteils einnimmt und der andere Partner die eines hilfsbedürftigen Kindes, kann das auf Dauer nicht gut gehen. Eine partnerschaftliche Beziehung zwischen einem Elternteil und einem Kind ist nicht möglich.

Puh, das war jetzt eine sehr kurze und evtl. auch nicht 100%-ig korrekte Zusammenfassung, für mehr Infos einfach Mal googlen.
Wieso ich das jetzt geschrieben habe ist, weil ich denke, dass sich auch vieles der Aufschieberei damit erklären lässt. Bei mir ist es wohl ein großes Problem, dass ich ständig überall die kritischen Elten sehe: Du musst dies, Du musst das, Du musst Deinen Abscluss machen ... und dann sagt mein inneres Kind ganz trotzig: Nein! Anstatt, dass es frei entscheidet: Ich will meine Diplomarbeit schreiben, was ich ja eigentlich auch wirklich will.
Was ich daraus versuche zu lernen, ist zu verstehen, was da abläuft und es zu verhindern. Wenn jemand sagt, dass ich doch die Arbeit endlich fertig machen soll, muss ich mir sagen, dass das jetzt keine Vorschrift oder Kritik ist, sondern ein Rat. Ich muss aufpassen, dass nicht das innere Kind anspringt und blockiert.
Wenn mein inneres Kind Nähe und Zuneigung will, darf ich mich nicht in eine Beziehung mit irgendeiner Frau stürzen. Denn echte Nähe und Zuneigung werde ich nicht spüren, wenn keine echten Gefühle da sind. Im Endeffekt verletzte ich mein inneres Kind dadurch noch mehr, weil es wieder nicht das bekommt, was es will.

So, jetzt ist wahrscheinlich jeder ausgestiegen und versteht gar nicht mehr, was ich da so vor mich hinfantasiere. Deswegen hör ich jetzt auf. Die Quintessenz ist: Hör auf Dein inneres Kind und pflege es.

PS: Freut mich, dass so viel los ist hier im Forum :-)

Stefan

sabine
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PM ID: 700
[PM sabine]

Posted at Fri Jan 11, 2008 17:52:59
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Achje, vielen Dank für die Antworten, mir fiel es schon schwer das zu schreiben, habs auch einen Tag aufgeschoben, ihr kennt das ja ...
-----------------------------
Aufschieben: Du stellst Dich tot, dabei gierst Du doch so nach Leben - (von einem freundlichen Berater)

senseseaker28
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PM ID: 969
[PM senseseaker28]

Posted at Fri Jan 11, 2008 18:26:09
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Hi Steffan,

da mein Screenreader gerade etwas streikt, mal meine Gedanken zu deinem Post in Stichworten:
Inneres Kind und drei Zustände, Eltern-Ich, Kind-Ich, und Erwachsenen-ich---
erinnert mich sehr stark an Freud und seine drei Instanzen Ich, Überich, und Es, aber so wie du das hast klingt das wesentlich schöner.
War keineswegs zu verwirrend dein Beitrag, ich denke, ich habe es verstanden.
Man soll in allem, was man tut, im Einklang mit sich sein und es auch wollen, ohne dass eine externe Instanz einem Druck aufbaut, vielleicht nicht einmal wissentlich.
Tja die liebe...
Mit meiner Freundin ist das auch eine interessante Sache, wir haben ja gerade bewusst Pause, und wenn ich das so durchdenke, hat sie oft die rolle der Mammi eingenommen, auch einer Person, die viel Druck aufbaut, und ihre eigenen Erwartungen unbewusst immer und zu jeder Zeit erfüllt haben möchte.
Das ist natürlich ein toller Nährboden für die Verschieberei, denn du hast das Gefühl, eigentlich möchte ich gerade nicht ,aber ich muss, sonst geht alles in die Binsen, oder im Grunde vielleicht soweit, dass dann die Liebe nicht mehr da ist.
Dass das Eine nicht zwingend was mit dem Anderen zu tun hat, ist im Unterbewustsein erstmal als Möglichkeit nicht mal vorhanden.
Man passt sich also an, ist nicht man selbst, wobei ich mich immernoch frage, was ist _man_ oder _ich_ selbst überhaupt?
Da kommt dann wieder die Depression ins Spiel, durch welche man suggeriert bekommt, nein sich selbst suggeriert, ich bin nichts Wert, ich habe XYZ nicht geschafft, und das wird dann an einzelnen Ereignissen festgemacht wie etwa:
-Jetzt habe ich sie wieder nicht um XY Uhr angerufen.
-Ich war nicht für sie da in der Weise, wie sie es gebraucht hätte.
-Ich habe im Moment nicht viel Geld, um sie sehen zu können brauche ich aber Tickets usw., Schlussfolgerung: ich bin eine _NULL_
Es läuft wohl alles darauf hinaus, dass eine panische Angst dahinter steht, Angst zu versagen, nicht gut genug zu sein, nicht du selbst zu sein, sein zu dürfen oder zu müssen oder wie auch immer.
Ich habe mich immer im Unterbewusstsein mit ihren Problemen, und denen anderer beschäftigt, für sie Lösungen gesucht, ihnen aus dem Müll geholfen, aber ich selbst kam dabei immer zu kurz.
Ich denke mal, die Achtung oder die kurzzeitige Befriedigung, die mir das eingebracht hat, war es meinem Unterbewusstsein jedoch wert so zu handeln.
Im Kopf hatte ich meine Diplomarbeit irgendwo hintn, aber vordergründig war es immer der Tagesablauf meiner Freundin, wie kann ich ihr helfen, und wenn es dann soweit war, dass ich meine Meinung abgeben sollte, irgendwie wie eine Art starke Vaterfigur, saß ich nur stumm da, überlegte erstmal eine Weile, und sie wurde dann oft hysterisch, jedenfalls zu beginn.
Da kamen dan so Sätze wie, Ja, jetzt schon wieder Stille, du schweigst immer, bist unreif, und du kannst dich xy nicht stellen, weil du es nicht erlebt hast, und du verstehst mich nicht, wir sind irgendwie anders...
Ich habe das meistens als Angriff gesehen, und in der Konsequenz mein Verhalten angepasst.
Ich kann auch keine Wut ausdrücken, es geht einfach nicht, auch wenn ich sie vielleicht in mir spüre, aber das soll ein anderes Thema sein...

Liebe Grüße,

Senseseaker

Paprika
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[PM Paprika]

Posted at Sat Jan 12, 2008 22:13:51
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Mein inneres Kind beschäftigt mich seit Jahren.Es lässt sich regelmäßig,seiner Rolle in der Geschwisterkonstellation folgend,abdrängen oder tritt von selbst den Rückzug an und sucht parallel dazu trotzig die absolute Aufmerksamkeit und Zuwendung.

Auf deutsch:Glaube erst,dass eine Aufgabe wirklich für dich gemeint ist,wenn du auch nach dem Verweigern noch damit behelligt wirst.

Glaube erst,dass Menschen es mit dir ernst meinen,wenn sie mit dir durch dein Verweigern gehen.

Es gibt bei mir zum Einen das innere Kind,das durch die Mechanismen spricht,die in meinem Leben meine Handlungen lenken und zum Anderen einen Unterschied zwischen meinem Entwicklungsalter (bezieht sich auf den Umgang mit Anforderungen,Beziehungen und Emotionen) und meinem biologischen.
Hierbei verringert sich der Abstand langsam,und die Veränderung ist untrennbar verwoben mit dem Lernen,das das zuerst erwähnte Kind absolviert.

Dieses Kind anzusprechen ist echt mal eine Aufgabe für eine Therapie und ein sinnvoller Ansatzpunkt.

Trotz ist doch etwas Hochvitales,oder etwa nicht?
-----------------------------
Ein Kaktus,der laufen kann,ist kein Kaktus,sondern ein Igel...mal so gesehen

senseseaker28
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PM ID: 969
[PM senseseaker28]

Posted at Sun Jan 13, 2008 02:08:37
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Hi Paprika,

mag schon sein, Trotz kann durchaus beflügeln, und ich meine hier diesen "jetzt zeig ichs euch allen!" Trotz.
Aber dieses passive, ich nenne es mal Rumgeeier, zumindest bei mir kann ich das nicht mehr ertragen.
Ich weiss auch nicht, ob das einfach nur Trotz ist, oder Angst, etwas falsch zu machen.

Überall gibt es doch Fristen und Dinge, die gemacht werden _Müssen_.
Das fängt schon beim Einkaufen an, bis XY Uhr haben die geschäfte auf, Konsequenz: ich _Muss_ bis dann eingekauft haben, oder ich steh ohne Nahrung da.

Mein Konto _Muss_ ich in der Balance halten, sonst zahle ich Strafe, bzw. stehe in der schufa.
Das ist doch auch in einem Beitrag gut rübergekommen, dass man sich dann als Prokrastinator oder wie man uns nennt aussucht, nichtstun bis ultimo, danach aufn letzten Drücker doch agieren, um die Befriedigung noch deutlicher spüren zu können, dass es getan ist, oder es einfach verstreichen lässt, wohl wissend, dass die Konsequenzen dann schlimm sein werden?
Also ist da ein Zusammenhang zwischen dem Druck des auf den letzten Drücker etwas Tuns, und auf der anderen Seite das Schlechte gewissen, welches einen paradoxerweise dort hineintreibt.
Ich bin über diesen Mechanismus immer wieder aufs neue erstaunt und erschrecke jedesmal.
Wie kann es denn angehen, dass wir dieses "mach ich morgen" besser finden, als "setz mich schonmal dran, dann habe ich morgen noch Luft für anderes?"
Und dieser Trick funktioniert jedesmal! Wenn man sich auf eines verlassen kann, dann darauf, dass irgendwann der Punkt kommt, wo wir etwas zurückstellen, und dann türmen sich andere sachen auf, und das geht dann immer so weiter.
Wie ein Haufen, durch den wir uns immer von hinten durchwühlen, je nachdem, was gerade gefühlsmäßig aktuell ist oder so ähnlich.

Wir zerfasern dann, und den Fokus verlieren wir, durch neue Impulse, andere Leute, Chatten mit Mr. odr Mrs. Unbekannt statt in die Bibliothek zu gehen, statt Literatur durcharbeiten erstmal die Glotze anschmeissen, dass macht mich irgendwie wütend, wo ich so am tippen bin.

Ich versuche immer, das Forum einmal täglich aufzusuchen, und das habe ich mir fest vorgenommen, es sei denn, ich habe gerade keinen Internetzugang oder so.

Danke für eure Reaktionen, für mich ist das hier alles sehr lehrreich.

Gruß,

Senseseaker

P.s.
Rote Paprika mit Schafskäse und Tomatenstückchen schmeckt supergeil!

Stefan
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[PM Stefan]

Posted at Sun Jan 13, 2008 13:20:02
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Ich hab mich eigentlich nie so verhalten, wie es meinem Alter entspricht. Als kleines Kind musste ich (vermutlich) häufig schon die Position eines Erwachsenen einnehmen, als Jugendlicher war ich furchtbar vernünftig und erwachsen und jetzt liege ich hilflos heulend im Bett wie ein Baby.
Heute kann der Wechsel von einem rationalen erwachsenen Menschen zu dem hilflosen Kind innerhalb von Sekundenbruchteilen geschehen. Da reicht schon ein minimaler Reiz.

Ich habe auch schon oft gehört, dass Trotz sehr lebendig ist und wichtig. Ich versuche in letzter Zeit sehr bewusst mein Verhalten zu ändern, wenn ich merke, dass ich aus Trotz etwas nicht mache. Allerdings schaffe ich das kaum. Das Hirn kommt einfach so schwer gegen diese Verhaltensmuster an.
Jetzt versuche ich die Methode an meine Probleme heranzugehen, umzustellen. Eigentlich dachte ich immer, ich muss verstehen, welche Ereignisse in meiner Lebensgeschichte mich bestimmen und ich dann da raus kommen kann. Da aber die 2 Jahre tiefenpsychologische Therapie wenig Erfolg zeigen werd ich es halt jetzt anders probieren. Ich hoffe, dass ich durch eine Verhaltenstherapie in kleinen Schritten lerne, dass es besser ist, meinen Trotz anders zu zeigen, Dinge gleich zu erledigen etc. und hoffe, dass ich das dann verinnerlichen kann und auch in anderen Bereichen anwende. Ich hoffe, dass es funktioniert. Der nächste Schritt ist erst Mal, mir einen Therapeuten zu suchen. Hoffentlich schiebe ich das nicht zu lange auf. Ich werde Morgen versuchen einen Termin zu bekommen.
Schönen Sonntag Euch allen!
Ah, da fällt mir noch was dazu ein, Du (senseseaker) über Deinen Samstag geschrieben hast: Dass Du mit Deiner Mitbewohnerin am Wochenende ausführlich gefrühstückt hast ist doch schön, oder? Auch so ein Problem von uns Prokrastinatoren (Wir sollten uns Mal ein besseres Wort einfallen lassen ;-) Wir gönnen uns nichts. Wir erlauben uns nichts. Da ist er wieder der Teufelskreis: Wir gönnen uns nichts, weil wir uns denken, dass wir es nicht verdient haben. Aber die Motivation etwas zu tun ist sehr gering, wenn man nichts genießen kann, auch den Erfolg etwas erledigt zu haben.

lg, Stefan

Billa
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[PM Billa]

Posted at Mon Jan 14, 2008 09:12:44
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Eure Beiträge berühren mich sehr, drücken auch meine Gefühle der Ohnmacht und Frustration wegen des Aufschiebens aus.
Im Moment muss ich mich mit der Diagnose einer chronischen Krankheit abfinden, nicht extrem alltagseinschränkend, aber ich konnte es zuerst so gar nicht akzeptieren. Es kamen vor allem Gefühle von Aus-geliefertsein und Ohnmacht hoch, sicher aus meiner Kindheit, so dass ich eigentlich mehr mit meinen Gefühlen beschäftigt war als mit der Krankheit an sich. Ich war nämlich überrascht, dass ich Erwachsene mit Verstand, Vernunft und Differenzierungsvermögen doch so reagiert habe. Es hat mir die Notwendigkeit klargemacht, in "diese Ecke" meiner Erfahrungen noch einmal anders zu schauen, vor allem zugewandt, bezogen, helfend, nicht ignorierend oder nur gequält.
Billa

senseseaker28
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[PM senseseaker28]

Posted at Mon Jan 14, 2008 13:22:32
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Hallo Billa,

was für eine Krankheit ist es denn, wenn ich fragen darf?

zu Dir Steffan, war zwar nett, aber nur eine Gewohnheit, eher ablenkender Natur.
Ich hab ein komisches Verhältnis zu meiner Mitbewohnerin, die ja auch meine Ex ist.
Psychotherapie ist heute auch gewesen, aber dazu mehr in einem eigenen Thread.
Gruß,
Senseseaaker

p.s.
Bin heute um 08:00 aufgestanden, und habe mir ein ausführliches Superfrühstück gegönnt, und Brainstorming für die Therapie vorbereitet!

Billa
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[PM Billa]

Posted at Tue Jan 15, 2008 23:46:28
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Senseseaker, möchte Krankheit nicht nennen, weil sie nicht so häufig vorkommt, wegen Identifizierungsmöglichkeit. Mir ging es auch weniger um die Krankheit als um das innere Kind, das in dem Zusammenhang so deutlich spürbar war und ist. Billa

Stefan
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[PM Stefan]

Posted at Fri Jan 18, 2008 00:36:52
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Wow, mein inneres Kind hat mich geradezu überrollt heute in der Gruppentherapie. Der Ausgangspunkt war, dass ich herausfinden wollte, warum ich einfach nicht voran komme mit meiner Arbeit. Das ganze lief erst Recht rational und emotionslos ab und plötzlich waren wir beim inneren Kind. Meine Beziehung zu meinen Eltern, zu meiner Ex, meine ganzen Verhaltensmuster haben wohl sehr viel damit zu tun, was ich als tatsächliches kleines Kind nicht bekommen habe, bzw. was ich leisten musste, obwohl ein Kind so etwas unmöglich leisten kann. Und in den Mustern von damals handel ich immer noch. Und das, was ich damals nicht bekommen habe, will ich immer noch. Am Schreibtisch sitzt ein einjähriges Kind und schreit nach Hilfe. Anstatt, dass dem Kind jemand Hilfe anbietet, wird es wieder Mal um Hilfe gebeten. Und damit ist das Muster, dass seit der Kindheit besteht Mal wieder bestätigt.
Oh Mann, in meinem Kopf herrscht grad ein Durcheinander. Ich versuche diese Gedanken morgen noch mal zu sortieren. gute nacht!

leonardo
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[PM leonardo]

Posted at Fri Jan 18, 2008 07:50:21
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Hallo Stefan,
das klingt ja sehr interessant und ich bin gespannt auf weitere Berichte. Ich hatte gestern auch einen sehr intensiven Kontakt mit meinem kleinen Leo.

Was mich besonders interessiert: Wie geht es danach weiter? Welche Konsequenzen hat das ganze?

Liebe Grüße
Leo
-----------------------------
Fallen ist keine Schande, liegen bleiben schon!

Stefan
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PM ID: 680
[PM Stefan]

Posted at Fri Jan 18, 2008 09:39:20
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So, nun also das ganze noch Mal in etwas geordneterer und ausführlicherer Form. Es ist gestern etwas aufgetaucht, was vor gut einem Jahr schon Mal Thema war, seitdem aber etwas in Vergessenheit geraten war. Die Hypothese über die Entstehung meiner heutigen Probleme sieht, kurz gefasst, folgendermaßen aus:
Meine Mutter hatte in den Jahren nach meiner Geburt ziemlich heftige Probleme (da mag ich jetzt nicht unbedingt genauer drauf eingehen). Ihr Hausarzt hat ihr damals dringend geraten psychologische Hilfe zu suchen, was sie aber nicht getan hat. Mein Vater war überhaupt nicht für sie da. Er kann mit emotionalen Dingen absolut gar nicht umgehen. Ihre Eltern haben sehr weit weg gewohnt und einen sonderlich guten Kontakt gab es da auch nicht. Also war nur noch eine Person da: Ich. Als kleines Baby und dann Kind. Nicht die Mutter hat sich um das Kind gesorgt, es gepflegt und getröstet, sondern das Kind die Mutter. Es gab also eine Umkehr der Rollen. Das nennt man Parentifikation. Damit hatte ich mich schon einmal beschäftigt, aber es war nie so richtig bei mir angekommen. Der Therapeut hat dann noch ein Wort verwendet, was mich ziemlich hat Schlucken lassen. Er hat das "emotionalen Missbrauch" genannt (Davon habe ich inzwischen auch in einigen Quellen im Internet gelesen). Davor habe ich die Zusammenhänge zwar rational verstanden, aber dieses Wort hat dann emotional eingeschlagen. Schon mehrere Therapeuten haben erwähnt, dass ich traumatisiert sein könnte. Und so gibt das auch Sinn für mich. Ich kann mich auch an fast nichts aus meiner Kindheit erinnern, obwohl ich eigentlich ein sehr gutes Gedächtnis habe.

Was es jetzt zu tun gibt: Etwas, vor dem ich ziemlich Angst habe. Natürlich habe ich gestern dann auch gefragt, wie ich damit jetzt umgehen soll. Der Therapeut meinte, dass ich an die Emotionen von damals ran muss. Nur wenn ich die Auflösen kann, komme ich aus den Mustern raus, die ich damals gelernt habe.
Ich habe 25 Jahre lang jegliche Wut unterdrückt. Ich habe eine riesige Angst vor dieser Emotion, die ist für mich absolut tabu. Aber wenn ich wieder ein lebenswertes Leben führen will, muss ich da wohl ran. Ich muss mein... Nein, ich will mein inneres Kind endlich von seiner Last befreien.

Womit ich auch wieder bei meiner Therapeutenfrage bin. Vorher hat die Verhaltenstherapeutin angerufen, der ich auf den AB gesprochen hatte. Sie scheint nicht wirklich an mir interessiert zu sein. Sie hat gemeint, wenn 2 Jahre Therapie nichts helfen, dann kann sie mir auch nicht mehr helfen. Auf mein Aufschiebeproblem habe ich sie auch angesprochen (auch wenn ich es so nicht genannt habe) und da war ihre Aussage auch recht krass: "Mehr als in den Büchern steht, also so Dinge wie todo-Listen schreiben kann ich Ihnen auch nicht sagen". Außerdem hätte sie keine Lust schon wieder einen Antrag zu stellen, sie hätte eh noch zehn Stück auf dem Schreibtisch liegen. Ich werde meinen Gruppentherapeuten fragen, ob er mich nimmt. Der hat zwar keine Kassenzulassung, aber mit dem komme ich einfach super klar. Vor dem habe ich wirklich Respekt (in positivem Sinne) und er hat ein gutes Gespür dafür, wie er mich an meine Gefühle ranführt.

So, ist Mal wieder ein halber Roman geworden. Aber ich habe echt das Gefühl, dass etwas voran geht.

Stefan

leonardo
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[PM leonardo]

Posted at Fri Jan 18, 2008 10:03:21
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Hallo Stefan,
hab vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht.

Den Begriff "Parentifikation" habe ich vor wenigen Tagen zum ersten Mal gehört, als jemand Erwachsene Betroffene für eine Diplomarbeit zu diesem Thema suchte. Wenn du möchtest, kann ich dir den Kontakt nennen. Und ja: es ist emotionaler Missbrauch!

Das Phänomen ist mir allerdings nicht neu. Josef Giger Bütler beschreibt es in seinem Buch "Sie haben es doch gut gemeint" als eine der möglichen Familienstrukturen, die im späteren Leben zu Depressionen führen. Das Buch ist sehr empfehlenswert!

Zum Thema Gefühle verarbeiten habe ich einmal eine sehr persönliche Erfahrung gemacht (die ich hier nicht näher schildern möchte), dir mir klar gemacht hat, dass das ganze in verschiedenen Phasen abläuft:

1. Intellektuelles Erfassen, was passiert ist (z.B. die Erkenntnis zulassen, dass es emotionaler Missbrauch war)
2. Die Gefühle kommen dazu: Wut über das Geschehene
3. Trauer (die Erkenntnis, dass man das nicht mehr ungeschehen machen kann)
4. Loslassen

Ich habe damals Nr. 2 unterdrückt oder verdrängt. Als ich dann nach 2 Jahren noch einmal Kontakt zu der betreffenden Person hatte, wurde ich von meinen Gefühlen total überwältigt. Schritt 3 und 4 kamen dann sehr schnell ganz von selbst und ich konnte diese Person dann sehr schnell loslassen.

In meinem Fall habe ich gestern diese Stufen alle mit EFT in etwa einer Stunde durchlaufen und bin auch ganz gespannt, was jetzt kommt.

Oft habe ich den Spruch gehört: Depression ist nach innen gerichtete Wut! Könnte wohl auf dich zutreffen, oder?

So etwas wie "inneres Kind" ist natürlich nicht unbedingt Gegenstand einer Verhaltenstherapie. Wenn du darauf anspringst, würde ich dies bei der Therapeutenwahl berücksichtigen. Dein jetziger Gruppenthera scheint ja genau der richtige zu sein. Das richtige Therapieverfahren ist genauso wichtig, wie dass die Chemie zwischen euch stimmt.

Ich habe gerade auch das Gefühl, dass sich etwas bei mir bewegt. Deshalb habe ich im Moment auch einen Hang zum ausgiebigen Schreiben. Man schreibt ja auch immer irgendwo für sich.

Liebe Grüße
Leo

-----------------------------
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leonardo
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[PM leonardo]

Posted at Fri Jan 18, 2008 10:26:01
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Falls sich übrigens jemand für den Giger-Bütler näher interessiert, der kann mir gerne eine Mail senden. Adresse findet sich in meinem Profil.
Liebe Grüße
Leo
-----------------------------
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Stefan
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[PM Stefan]

Posted at Fri Jan 18, 2008 12:32:14
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"Sie haben es doch gut gemeint" ist mir schon öfter über den Weg gelaufen. Vielleicht sollte ich es mir Mal zulegen. Was mir dazu noch einfällt ist Alice Miller "Das Drama des hochbegabten Kindes". Ein Klassiker, der mich sehr bewegt hat.
Wegen der Diplomarbeit schick ich Dir gleich ne PM.

Wut spielt eine extrem wichtige Rolle. Ich habe wirklich so gut wie nie Wut ausgelebt. Das hab ich alles immer nur heruntergeschluckt, bzw. gegen mich selber gerichtet. Ich hatte in meinem Leben noch nie etwas, was man als Streit bezeichnen könnte. Noch nie! Bildlich habe ich das Mal so ausgedrückt: Da hat sich so viel aufgestaut, dass ich eine immer höhere Mauer bauen muss, um zu verhindern, dass es ausbricht. Die Mauer ist inzwischen so hoch, dass ich denk Kontakt zur Außenwelt größtenteils verloren habe. Ich bin ausschließlich damit beschäftigt die Mauer vorm Einstürzen zu bewahren. Für alles andere habe ich keine Kraft mehr übrig.
Und jetzt ist meine große Angst, dass wenn ich einen Stein aus der Mauer nehme, alles zusammenbricht und 26 Jahre Wut auf einen Schlag freigesetzt werden (und andere Emotionen, v.a. Trauer wahrscheinlich auch).

Und ja, ich habe selber auch viel drüber nachgedacht: Ich werde meinen Gruppentherapeuten fragen, ob er mich nimmt.

Vielen Dank für die Rückmeldungen, Leo, die haben mir einiges noch Mal verdeutlicht!

lg, Stefan

senseseaker28
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[PM senseseaker28]

Posted at Fri Jan 18, 2008 15:12:21
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Hi Stefan,

sehr interessant deine Berichte vielen Dank dafür, und auch Dank an Leo.
Ich bin im Moment in einer so merkwürdigen Lage, dass ich nicht mehr weiss wo vorne und hinten ist, aber andere Dinge lösen sich auch langsam, ist alles so neu.

Oft habe ich das Gefühl, ich verliere mich in mir selbst, komischer Ausdruck, aber es ist wirklich so.
Wut, Erkenntnisse über früher, Analysen über mich selbst und meine Umwelt, all das gab und gibt es, aber es kommt nicht an.
Es ist dieser Gedanke des Vergessens, ich muss mich jeden Tag irgendwie neu kennenlernen.
Ich nehme mir vor "dies passiert dir aber nicht nochmal, OK?" Dann passiert es aber doch, ich schiebe auf, ich bleibe Ewigkeiten liegen, und dann dieses Gefühl von "es geht nicht weiter".
Aber dass sich das wieder meiner bemächtigt soll nicht sein.
Ich lerne mich irgendwie jeden Tag neu kennen, aber gleichzeitig ist es auch wie ein Kampf.
Der rationale Teil kämpft gegen die Emotionen an, die wiederum sichern sich ihren Platz, auf die eine oder andere Weise, und das Spiel beginnt von neuem.

Dann nochmal zu Steffan und Konfliktbereitschaft.
Auch ich bin ein Mensch, der nie einen richtigen Streit hatte, wenn es ihn gab, wurde er meistens aktiv von der anderen Partei geführt, und ich stand wie ein angeschossener Hase in der Ecke, und habe es einfach auf mich zukommen lassen.
Dabei sind mir sämtliche Möglichkeiten abhanden gekommen, für mich zu sprechen, meine Situation zu schildern.
Es ist immer diese Angst, die sich später in Lähmung verwandelt.
Angst davor etwas falsches zu sagen, etwas, dass die Person nicht hören will.
Ich finde immer beschwichtigende Worte, habe immer eine scheinbare Ruhe, aber das teuscht.
Ich bin dann wie vor den Kopf gestoßen, alles dreht sich in mir, und ich überlege "was sagst du jetzt? Wie sagst du es? Willst du etwas sagen?"
Na ja, und dann kommt wieder das Gefühl der Machtlosigkeit und Dummheit, lähmt nur noch mehr.
Bei Personen, die mir platt gesagt Latte sind, passiert das nicht, spielt sich immer nur mit denen ab, zu denen ich irgendwann eine sehr starke emotionale Bindung hatte oder habe.
Auch schlechtes Gewissen funktioniert da als Mechanismus sehr gut, besonders mein Vater nutzt das immer schön aus...
Aber das mal bei Gelegenheit wann anders.

Liebe Grüße,

Senseseaker

Stefan
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[PM Stefan]

Posted at Fri Jan 18, 2008 15:41:49
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Quote:
Dann nochmal zu Steffan und Konfliktbereitschaft.
Auch ich bin ein Mensch, der nie einen richtigen Streit hatte, wenn es ihn gab, wurde er meistens aktiv von der anderen Partei geführt, und ich stand wie ein angeschossener Hase in der Ecke, und habe es einfach auf mich zukommen lassen.
Dabei sind mir sämtliche Möglichkeiten abhanden gekommen, für mich zu sprechen, meine Situation zu schildern.
Es ist immer diese Angst, die sich später in Lähmung verwandelt.
Angst davor etwas falsches zu sagen, etwas, dass die Person nicht hören will.
Ich finde immer beschwichtigende Worte, habe immer eine scheinbare Ruhe, aber das teuscht.
Ich bin dann wie vor den Kopf gestoßen, alles dreht sich in mir, und ich überlege "was sagst du jetzt? Wie sagst du es? Willst du etwas sagen?"
Na ja, und dann kommt wieder das Gefühl der Machtlosigkeit und Dummheit, lähmt nur noch mehr.
Bei Personen, die mir platt gesagt Latte sind, passiert das nicht, spielt sich immer nur mit denen ab, zu denen ich irgendwann eine sehr starke emotionale Bindung hatte oder habe.
Auch schlechtes Gewissen funktioniert da als Mechanismus sehr gut, besonders mein Vater nutzt das immer schön aus...


Ganz genau so ist es bei mir auch. Das schlechte Gewissen nützt zwar nicht mein Vater aus, meine Ex dafür umso mehr.
Inzwischen habe ich gelernt, dass das für die andere Person auch furchtbar ist, wenn die vermeintlich mitstreitende Person sich zurückzieht und gar nichts mehr sagt. Ändern konnte ich es bisher trotzdem nicht.

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