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Prokrastination Home
Forum Startseite>>Procrastination>>Hatte hier jmd. überhaupt jemals eine "richtige" Therapie??

Neues Thema - Antworten

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Katha71
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PM ID: 12
PM [Katha71]

Last replied to on Wed Oct 21, 2009 19:05:53
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Hall an Alle!

Hat einer der User hier überhaupt jemals einen richtigen Therapeuten gefunden, mit dem (oder der...) er seine Prokrastination behandelt hat??

Ich sehe hier nur Hilferufe und Antworten, dass Therapeuten/Psychologen/Psychiater von Pro. keine Ahnung haben...

Kann ich mir nicht so richtig vorstellen, da das Problem doch öfters im Netz besprochen wird (auch in www-Ausgaben von Magazinen usw.).

Also, wenn doch hier jemand erfolgreich einen Helfer fand: Welche Richtung der Therapie oder welche Berufsbezeichung ist es gewesen und wie fand er diesen Helfer?

Mom. wächst mir wieder Einiges übern Kopf...

Danke für Antworten!

Aha, und bei Geschlechtsbezeichung wurde zwecks Vereinfachung nur männlich benannt... (bevor eine schreit...LOL).


Gruss


Katha
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Die Angst zeigt den Weg.

bunterhund
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PM ID: 1181
[PM bunterhund]

Posted at Mon Jun 08, 2009 22:13:57
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Hallo Katha71,

stolper hier gerade so vorbei und schreib mal wieder...

Also ich kann durchaus behaupten, dass meine Therapeutin mir geholfen hat. Allerdings war das Problem bei mir auch nicht so schwerwiegend und sie hat behauptet, ich hätte vieles selber gelöst. Ich weiß nicht, ob meine Ratschläge wirklich depressiven auch helfen würden.

Sie hat mich aber meiner Meinung nach in die richtige Richtung gestupst und mir Denkanregungen gegeben, die mich entscheidungsfreudiger gemacht haben.
Möglich war das, weil ich sie von vornherein sympatisch fand und ihre pragmatische Art super fand.
Sie ist eine Verhaltenstherapeutin und sagte mir auch, dass sie von ewigen Analysen von Familienproblemen etc. nicht so viel hielt, aber diese Analysen hatte ich auch schon ausgiebig hier im Forum gemacht.
Darum war es an der Zeit, endlich was zu tun. Sie half mir, die nötige Klarheit und eine Methode zu finden - das Umsetzen muss aber schließlich jeder alleine machen.

Diesen schwierigen Schritt auch zu vollziehen schafft man, indem man sich klare Ziele, Veränderungen und die dazu nötige Selbstkenntnis verschafft.
Veränderungen können sehr motivierend sein!
Was mir auch hilft, ist immer in Bewegung zu bleiben, sich ja nicht hängen zu lassen und einfach nicht so viel Angst zu haben - enstpannt bleiben als Lebensprinzip also.

Soweit meine Darstellung...

Also: Nur Mut und viel Glück!

LG,
bunterhund
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Der frühe Vogel kann mich mal!

Katha71
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PM ID: 12
[PM Katha71]

Posted at Tue Jun 09, 2009 12:01:11
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Hallo Bunterhund!

Danke für deine Antwort! Ich habe mich schon damit abgefunden, bis zu 30 Leser meiner Frage aber keiner Antworter zu finden.... Dass du was schreibst, ist ein Beweis dafür, dass die Therapie funzt!

Ich hätte paar Fragen an dich:
- Wie hast du deine Therapeutin gefunden- einfach aus den Gelben Seiten?
- Ist es eine "allgemeine Verhaltenstherapeutin" oder spezialisiert sie sich auf Arbeitsstörungen (dazu gehört Pro., soweit ich weiss),
- musstes du ihr das Problem erst erklären, oder wusset sie mit dem Begriff Prokrastination was anzufangen?
-Musstest du viele Therapeuten abklappern oder hat es auf Anhieb geklappt?

Ich wüsste auch gerne, wass deine Probleme waren. Sicherlich hast du es hier im Forum alles ausfühlich geschildert. Könntest du mir eine kleine Zusammenfassung geben, damit ich nicht alles aus dem Netz mir einzeln zusammenklauben muss?

Wir können uns einfach anpn, wenn es dir lieber ist, was ich für möglich halte.

Also, Bunterhund, danke dir vielmals!

Gruss


Katha
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Die Angst zeigt den Weg.

Elle
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Posted at Sun Jun 28, 2009 11:16:00
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Hallo Katha,
ich war ein Jahr lang nicht mehr hier im Forum unterwegs, weil ich das Gefühl hatte, das Problem Prokrastination langsam aber sicher in den Griff zu bekommen. Das ist auch der Fall, ich habe in diesem Jahr vieles geschafft, was mir jahrzehntelang unmöglich war. Dabei hat mir unter anderem eine Therapeutin geholfen, die auch keine Ahnung hatte von dem Begriff "Prokrastination". Aber die regelmäßigen, anfangs wöchentlichen Gespräche mit ihr haben mir sehr geholfen. Sie vertritt eine Richtung der humanistischen Psychologie. Ihr bloßes Zuhören, das Immer-wieder-Nachfragen, ihr Lob, die Anteilnahme und ihr Mitgefühl haben mir geholfen. Wir haben manchmal auch Skizzen gefertigt, in denen ich mir über meine zahlreichen Arbeitsfelder/Prioritäten klar geworden bin.

Ich vertrete den Standpunkt, dass es fast egal ist, zu welchem Therapeuten man geht, weil man selbst es ist, der die Probleme löst. Der Schritt, sich dazu überwinden, zuzugeben "ich habe Probleme, die ich nicht allein bewätigen kann", ist schon der Beginn der Änderung. Nur sollte es eine Therapieform sein, die nicht auf Jahre ausgerichtet ist wie die Psychoanalyse. Also Gesprächspsychotherapie, Verhaltenstherapie oder Gestalttherapie.

Meine Therapeutin habe ich im Internet gefunden. Sie hatte eine ansprechene Website (das ist bei Psychotherapeuten auch durchaus immer mehr üblich) mit einem sympatischen Foto, wohnt bei mir um die Ecke. Sie ist ein paar Jahre älter als ich und hat einen ähnlichen Erfahrungshintergrund (Mann und Kinder). Ich bezahle sie privat, die Therapiezeiten sind individuell absprechbar, von einmal in der Woche bis zu einmal im Monat, wie momentan.

Für mich bedeutet Therapie ein sich wiederholendes Gespräch - wie mit einer guten Freundin. Meine Probleme muss ich eh selbst lösen.

Elle
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Posted at Wed Jul 01, 2009 22:57:10
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Suche mal den Beitrag "Manchmal hilft nur Psychotherapie" aus 2006 von "Messie", so ca 5, 6, 7 Seiten weiter hinten. Dort beschreibt sie ausführlich, was ihr in ihrer Therapie geholfen hat.

Elle
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Posted at Wed Oct 21, 2009 02:28:08
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Hallo zusammen,
ich schubse mal diesen thread nach oben, weil hier die Frage nach Therapie bei Prokrastination schon mal besprochen wurde.

Ich sehe es immer noch so, dass die Wahl des Therapeuten fast egal ist, weil diese Fachbezeichnung "Procrastination" (aus dem Amerikanischen, eingedeutscht, lateinischer Ursprung, in den USA ist dieses Wort im Alltag kein Fremdwort)sich bei deutschen Therapeuten anscheinend noch nicht eingebürgert hat.

In den gängigen Psychotherapien wird das wohl unter der Bezeichnung "Arbeitsstörungen" behandelt, oder auch unter "Depression", wie Leo schon angmerkt hat, wobei natürlich die Frage nach der Henne und dem Ei immer wieder interessant ist. Bin ich depressiv, weil ich nicht anfangen kann, Unangenehmes vermeide und dadurch aufschiebe, oder bin ich zuerst depressiv und schiebe deshalb auf. Es ist sicher beides möglich.

Je nachdem wie schlimm die Depressionen und die Folgen der Procrastination und der damit verbundenen Verzweiflung sind, kommen natürlich auch ambulante Behandlung oder Klinikaufenthalte in der Psychiatrie in Frage. Wenn der Psychiater was von Psychologie versteht und nicht nur Neurologe ist, warum nicht auch zum Psychiater.

Ich persönlich würde zuerst danach gehen, ob ich einen Draht zum Therapeuten finde und dann danach, welche Richtung er/sie vertritt. Das zweite wichtige Kriterium ist die Dauer, daher würde ich keine Psychoanalyse anfangen, sondern Gesprächspsychotherapie, Gestalttherapie oder Verhaltenstherapie bevorzugen. Bei mir hat im ersten Jahr eine Stunde pro Woche ausgereicht, im zweiten Jahr nur noch alle 14 Tage und jetzt am Ende des dritten Jahres nur noch alle 4 Wochen. Im Novemebr wird meine letzte Sitzung sein.

Die Kosten spielen natürlich auch eine Rolle, meine Therapiestunden habe ich privat bezahlt zu einem annehmbaren Kurs und als "coaching" von der Steuer abgesetzt.



Friedl
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PM ID: 3705
[PM Friedl]

Posted at Wed Oct 21, 2009 10:49:35
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Hallo Elle,

wann schläfst Du eigentlich?

Als Neuling, was die Erkenntnis des Prokrastinierens angeht, kann ich nur folgendes berichten: Nach mehreren Einzelsitzungen bei einer Psychotherapeutin, die ich übers Internet fand, hatte ich mich Anfang September für eine Montagsgruppe angemeldet. Thema" Vom Verstand ins Herz". Wir sind 14 Leute, die alle mittelschwer verzweifelt sind, alle aus unterschiedlichen Gründen und Situationen heraus. Alle zwei Wochen gibt es die Möglichkeit für persönliche Anliegen. Nachdem ich nun seid letzten Donnerstag mein Grundproblem der Pro. kenne, habe ich am Montag gleich die Gelegenheit genutzt, und mich "offenbart". Ich hatte nicht das Gefühl, das meine Therapeutin den Begriff kannte, aber Sie hat gleich folgendes probiert. Als "kleine Aufstellung" bekam ich einen Antreiber hinter mich gestellt, der mich die ganze Zeit stupste, mich die ganze Zeit aggressiv anschnauzte, ich soll nun endlich in die Pötte kommen, jetzt mach doch mal, stell dich doch nicht so an, lass dich nicht so hängen, usw. Es hat nicht viel gefehlt, und ich hätte meiner Antreiberin eine geschmiert. Ich hatte soviel Wut, Zorn, Widerstand in mir, daß ich fast geplazt bin. Ich holte meine Antreiberin hinter mir hervor, stellte sie vor mich und sie mußte nun mich "locken". Durch bewußt machen, wie gut es mir geht, wenn ich nun aktiv werde, durch Belohnung, durch in Aussicht stellen von Vorteilen usw. Es war ein gutes Gefühl und das versuche ich jetzt gerade mir immer bewußt zu machen, wenn ich was nicht tue, was nun eben mal gerade getan werden muß - mir vorzustellen, wie gut es mir geht, wenn ich es gleich mache - muß aber gestehen, im Moment sind es noch Versuche..... muß wohl noch länger üben.

Liebe Grüße
Friedl

Elle
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Posted at Wed Oct 21, 2009 19:05:53
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Hallo Elle,

wann schläfst Du eigentlich?



Hihi,die Frage musste ja kommen. Normalerweise zwischen 23:30 Uhr und 6:30 Uhr, aber ich habe immer noch mal ne schlaflose Nacht zwischendurch. Immer wenn ich meinen Mut zusammen nehmen muss, um irgendeine Forderung zu stellen oder einen Konflikt bei der Arbeit ausbrüte und durchdenke, kann ich ne halbe Nacht nicht schlafen, und am nächsten Morgen - "pling" - bin ich ganz klar und weiß was ich tun muss.

Gestern Nacht war es die Forderung nach mehr Geld für einen Nebenerwerb, der mich sechs Jahre lang - hauptsächlich wegen des Aufschiebens - schlaflose Nächte und viele Überstunden am Wochenende gekostet hat. Jetzt ist alles wieder in Ordnung, die Bücher und Daten stimmen wieder, jetzt ist es an der Zeit eine Vereinbarung von vor 6 Jahren zu ändern. Ich hab's tatsächlich heute angesprochen, zwar noch nicht wieviel und auch erst ab 2010, aber immerhin. Das schlechte Gewissen bestimmt nicht mehr mein Handeln.

Das ging ja gut ab in Deiner Therapiesitzung, hört sich nach Gestalttherapie an. Da hat sie Dich gleich mitten ins Problem geschubtst und gleich eine positive Änderung mitgeliefert. Das hört sich ja klasse an!

Schönen Abend noch!
Elle




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