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Neues Thema - Antworten

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amy
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PM ID: 19
PM [amy]

Last replied to on Fri Aug 31, 2007 15:04:33
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Ich lese augenblicklich ein äusserst interessantes Buch, dessen Titel für sich selbst spricht: Die neue Medizin der Emotionen. Stress, Angst, Depression: Gesund werden ohne Medikamente. Es ist von einem französischen Arzt geschrieben, der lange Zeit alternativen Heilmethoden sehr kritisch gegenüberstand.

Schaut Euch mal die Rezensionen bei Amazon an!

Amy

P.S. Ach ja, eine Homepage hat der Autor auch: www.medizin-der-emotionen.de


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leonardo
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PM ID: 11
[PM leonardo]

Posted at Mon Sep 04, 2006 15:48:26
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Hallo Amy,
hab das Buch vor knapp 2 Jahren gelesen und fand es auch sehr interessant. Insbesondere das Kapitel über die Omega-3-Fettsäuren.
Gruß
Leo
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amy
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PM ID: 19
[PM amy]

Posted at Mon Sep 04, 2006 16:58:02
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Quote:
..... und fand es auch sehr interessant. Insbesondere das Kapitel über die Omega-3-Fettsäuren.


Hallo Leo,

genau! Hab mir gleich Omega-3 Kapseln gekauft.

Was mich auch nachdenklich gemacht hat, waren folgende Sätze: „Vielleicht hat die tibetische Medizin am Ende Recht. Die Depression könnte sehr wohl ebenso eine Erkrankung des Körpers wie der Psyche sein.“ – Und das sind Worte eines Psychiaters!!

Übrigens, auf seinen franösischen und englischen Webseiten befinden sich mehr Infos als auf der deutschen: www.guerir.fr . Dort kann man sich auch die Sprache aussuchen.

Amy

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leonardo
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PM ID: 11
[PM leonardo]

Posted at Mon Sep 04, 2006 18:36:23
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Hallo Amy,
ich glaube, bei einer Depression kommen stets mehrere Faktoren zusammen, da gibt es keine einfache Erklärung. Darin ist sich eigentlich sogar die Medizin schon einig! Am besten wirkt die Kombination von Medikamenten und Psychotherapie. Also gibt es sowohl Gründe im Stoffwechsel, wie auch im erlernten Verhalten.
Von den Omega-3-Kapseln sollte man nicht zu wenig nehmen! Auf den Packungen wird meist eine viel zu geringe Tagesdosis angegeben. Gegen Depressionen sollte man schon 5 g Lachsöl pro Tag nicht unterschreiten.
Lachsölkapseln bekommt man übrigens sehr günstig in DM-Märkten.
Gruß
Leo
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amy
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PM ID: 19
[PM amy]

Posted at Fri Sep 22, 2006 18:12:18
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Hallo Leo,

weisst Du, ob es Lachsöl nur in Kapseln gibt ? Bei den Mengen, die teilweise empohlen werden, wäre es doch viel wirtschaftlicher, das Öl in Flüssigform zu sich zu nehmen.

Medikamente kommen für mich nicht in Frage. Aufgrund meiner Schwermetallbelastung vertrag ich die meisten nicht, genau so, wie ich auch sonst immer allergischer auf alles und jedes reagiere. Kosmetika, die ich 30 Jahre lang ohne Probleme angewendet habe, verursachen jetzt Exzeme auf meiner Haut, ebenso Armbanduhrbänder, egal ob aus Metall oder sogenanntem Anti-Allergie-Leder. Und von meinen Sandalen kann ich manche nur mit Socken tragen, während andere kein Exzem verursachen.

Jetzt hat mir ein Heilpraktiker geraten, keine deutschen oder Schweizer Weine mehr zu trinken, weil sie mit Kupfersulfat behandelt würden und ich eine Intoleranz dagegen hätte. Weine aus Südfrankreich und Spanien (wo es mehr Sonne gibt) und aus Südafrika wären in Ordnung.

Und das bringt mich zu der Frage, ob noch andere hier im Forum mit Allergien zu kämpfen haben und ob es da irgendwie einen - wenn auch vielleicht entfernten - Zusammenhang mit unseren Problemen gibt ? Oder ist diese Frage abwegig ?

Gruss Amy


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leonardo
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PM ID: 11
[PM leonardo]

Posted at Mon Sep 25, 2006 08:04:40
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Hallo Amy,
soweit ich weiß gibt es Lachsöl nicht nur in Kapseln. Die Kapseln haben natürlich den Vorteil, dass sie einigermaßen Geschmacksneutral sind, währedn Lachsöl an sich penetrant riecht. Lachsölkapseln enthalten auch meist Vit. E, was die empfindlichen Omega-3-Fettsäuren vor Oxidation schützt.
Mit Allergien habe ich kaum Probleme.
Liebe Grüße
leo
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Javabohne
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PM ID: 39
[PM Javabohne]

Posted at Mon Sep 25, 2006 18:58:46
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Hallo Ami,

was Allergien angeht, da kann ich durchaus eine Menge mitreden. Leider, muss ich dazu sagen. Ich leide an Hausstaubmilbenallergie, Roggen-, und Graeserpollenallergie, Pilze, Tierhaare und Stoffe, die ein Atopie ausloesen.

Die Hausstaubl=milbe loest bei mir ebenso wie Katzenhaare starke Asthmaanfaelle aus. Ich wurde 15 Jahre mit sehr gutem Erfolg hypersensibilisiert und bin heute nur noch beschraenkt Asthmatiker! Wenn ich das mal so nennen darf.

Hast du Fragen zu Allergien? Nur zu!

Vieel Gruesse,
Javabohne

Billa
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PM ID: 20
[PM Billa]

Posted at Mon Oct 02, 2006 12:57:23
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Ich habe ein bisschen damit Probleme, dass im Zusammenhang mit genanntem Buch mehr über Omega 3 - Fettsäuren, Allergien, Stoffwechsel etc. gesprochen wird, hier auf dieser Seite vom Forum, als über die anderen Aspekte, die der Autor auch erwähnt hat. Zum Beispiel hat er von Joggen geschrieben, ich erweitere mal zu körperlicher Bewegung, Sport, und er hat über eine Art von Bio-Feedback-System geschrieben, das von den Resultaten her dem Yoga ähnelt. Ich habe mich selbst dabei ertappt, die Dinge, die man einfach nur schlucken muss, eher umzusetzen, als die, die man (ich/wir) gern aufschiebt, weil dann wieder unser Wir sollen statt Wir wollen hochkommt. Oder welche anderen Gründe könnte es geben?

TaniTe
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PM ID: 47
[PM TaniTe]

Posted at Thu Oct 19, 2006 03:39:07
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Hallo!

Hier mal ein paar lose Gedanken zu diesem Thread:

Selbstverständlich gibt es verschiedene Arten der Depressionen, aber das weiß man ja schon sehr lange. Die Tageslichtdepression (hallo Herbst!) verbessert sich zum Beispiel durch Schlafentzug, andere nicht. Eine Erschöpfungsdepression nach langer körperlicher und seelischer Überlastung ist auch nicht dasselbe wie, sagen wir mal, eine Umzugsdepression.

Dass es diese Unterschiede gibt, und dass es unterschiedliche Behandlungsformen gibt, sollte jetzt echt keine Neuigkeit sein für einen Facharzt.
Aber der Mann hat ein Buch zu verkaufen :-)

Wenn es für eine Prokrastinateur einfacher ist, eine Kapsel zu nehmen als Joggen zu gehen, dann ist es doch super, dass es Kapseln gibt, oder?

Übrigens, ich empfehle auch, die B-Vitamine im Auge zu behalten, wenn man mit Depressionen oder Stress kämpft.

Zum Thema Allergien und Prokrastination: Bin auch doppelt betroffen. Die Allergien haben bei mir zwar einen anderen Auslöser gehabt, aber wie sie sich auswirken und wie sie jeweils meinen Alltag beeinflussen, hat auch was mit Stress zu tun. Allergien sind Stress pur, und sie verschlechtern sich auch EXTREM durch weiteren Stress. Mein persönliches Stress-Highlight sind dabei Krankenhäuser, wenn sie parfümierte Putzmittel (und scheinbar gibt es selbst in einer Hautklinik keine anderen) mit pampigem Personal verbinden... Da geht mein Histaminspiegel senkrecht durch die Decke, zusammen mit meiner Mordlust... :-)
Also ist procrastination ganz sicher nicht gut für die Allergien, die man schon hat, weil es nochmal etwas mehr Stress bedeutet, und Allergien sind mMn auch nicht gut für die procrastination, weil sie durch die körperliche Belastung die Hürde erhöhen, über die man drüber muß, wenn man aktiv werden soll, und weil sie einfach Kraft kosten, die woanders fehlt.

Es gibt eine Ausnahme: Manchmal kann ich auf einer Histaminwelle so gut surfen, dass ich die Nervosität, die zum Beispiel der Heuschnupfen mitbringt, in Aktivitäten umsetzen kann, die mir sonst schwer fallen würden. Man zahlt einen Preis für das Aufgeputschtsein, das ist klar, hinterher ist man platt. Aber es hat auch was.

@Javabohne: Was ist eine Atopie?

Gruß, Tanja


leonardo
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PM ID: 11
[PM leonardo]

Posted at Thu Oct 19, 2006 10:14:30
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Einspruch, Euer Ehren!
Schlafentzug hilft bei sehr vielen Depressionsformen, wirkt allerdings nicht wirklich nachhaltig. Die Wirkung beruht vermutlich darauf, dass gewisse Hormone und Neurotransmitter in einem tageszeitlichen Rhythmus ausgeschüttet werden und man diese Ausschüttung durch den Schlafentzug in eine wünschenswerte Richtung verschieben kann.
Mglw. hast du den Schlafentzug mit der Lichttherapie verwechselt, die bei der sog. SAD (saisonal abhängige Depression oder umgangssprachlich Winterdepression) sehr wirksam ist.
Vit. B nehme ich auch! Es ist an der Bildung diverser Neurotransmitter wie Serotonin direkt beteiligt.
Insbesondere gegen Stress soll auch Magnesium helfen, was ich aber nur unregelmäßig nehme. Achtung: Magnesium in höheren Dosen führt leicht zu Durchfall.
Gruß
Leo
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TaniTe
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PM ID: 47
[PM TaniTe]

Posted at Thu Oct 26, 2006 23:24:22
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Hm, das Depressionsthema verfolgt mich irgendwie, wie kommt das nur?

Ich kenne den Unterschied zwischen Lichttherapie und Schlafentzug und finde letzteren eigentlich ganz praktisch. Natürlich hat er nur eine kurzfristige Wirkung, aber wenn man sowieso schon dasitzt und nicht schlafen kann, warum dann das nicht ausnutzen?
Geht schneller und ist nicht so procrastinationsanfällig wie das Licht (ach, ich wollte doch heute noch die Tageslichtlampe anmachen, mist, wieder nicht geklappt).

Das mit Vitamin B und Serotonin ist interessant. Wofür ist Magnesium speziell gut? Ich nehme Zink und Selen, fürs Immunsystem, und gegen Streß Orangenöl, Menthol und Baldrian.

Menthol ist vor allem sehr praktisch, weil man es unterwegs überall in Form von Hustenbonbons, Kaudragees etc. bekommen kann, auch wenn man das Mitnehmen von was anderem mal wieder verpeilt hat

Leider habe ich gegen die procrastination selbst noch nicht viel Pflanzliches gefunden außer Kaffee und regelmäßig Wasser trinken, was aber sowieso gegen alles hilft

Hab ja die Frage nach erfolgreichem Anti-Procrastinations-Doping schon im Schreibhemmungsforum gestellt, aber da hat auch niemand ein Dopingmittel gekannt, das schonmal irgendwas gebracht hätte.
Wirklich schade.

Gruß, Tanja






Elle
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Posted at Mon Jan 08, 2007 16:28:48
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Hallo zusammen,

bin ziemlich neu hier und surfe mich seit 2 Tagen so durch Eure Beiträge. Habe das beschriebene Buch nicht gelesen aber möchte Euch auf folgendes medizinisches Problem aufmerksam machen, mit dem sich viele Leute jahre- bzw. jahrzehntelang herumschlagen, bis eine korrekte Diagnostik erfolgt: eine schleichend beginnende schmerzlose Unterfunktion der Schilddrüse, die eine Folge einer sich immer mehr verbreitenden autoimmunen Schilddrüsenkrankheit ist namens HASHIMOTO THYREOIDITIS ist (die Schilddrüse ist chronisch entzündet und schrumpft langsam). Diese Krankheit ist stark im Kommen, weil sie durch Überdosierung von Jod in Lebensmitteln ausgelöst werden kann (was bei Gesunden paradoxerweise Schilddrüsenkrankheiten ja gerade verhindern soll).

Die Symptome sind sehr vielfältig und können auch anderen Krankheiten zugeordnet werden, was die Diagnose für normale Hausärzte oder Internisten schwierig macht. Viele werden lange psychiatrisch oder psychotherapeutisch bzw. überhaupt nicht (Hypochonder-Vorwurf!) erfolglos gegen Depressionen, Gewichtsprobleme, Konzentrations- und Antriebsstörungen behandelt, bis diese Zersatörung der Schilddrüse mit folgender Unterfunktion tatsächlich festgestellt wird und mit der Gabe von Schilddrüsenersatzhormon (L-Thyroxin, Euthyrox o.ä.) lebenslang behandelt werden kann.

Bin selbst von einer verwandten autoimmunen chronischen Schilddrüsenkrankheit betroffen, die erst nach jahrelangem Leiden entdeckt wurde und die ich jetzt, nach ca 12 Jahren Erfahrung und medikamentöser Therapie gut unter Kontrolle habe. Daher kenn' ich mich ganz gut damit aus und habe es seit der Behandlung mit dem besagten Hormon in Zusammenarbeit mit einer Endokrinologin (im Hamburger Endokrinologikum, Lornsenstraße) überhaupt geschafft vom Sofa herunterzukommen, nur noch 7 Std. täglich statt 10 zu schlafen und leichter täglich aufzuräumen, Sport zu treiben und Vollzeit arbeiten zu gehen.

Meine Prokrastinationsprobleme liefen immer parallel dazu und ich habe die Hypothese, dass das Ausmaß der Prokrastination einen direkten Zusammenhang mit meiner Schilddrüsenfunktion hat und immer hatte. Meine momentanen extremen Probleme mit unerledigten Riesenbergen stammen aus der Zeit meines letzten Krankheitsschubes in 2003, wo fast zwei Jahre lang gar nichts mehr ging.

Wer mehr dazu wissen möchte, bzw. in dessen Familie auch Leute vorkommen, die "etwas an der Schilddrüse haben", was die Wahrscheinlichkeit erhöht, das man auch eine erbliche anlage dazu haben kann, das folgende Internet-Forum gibt hierzu exzellent und umfassend Auskunft:

www.ht-mb.de

Gruß an alle
Elle


leonardo
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PM ID: 11
[PM leonardo]

Posted at Tue Jan 09, 2007 09:15:30
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Hallo Elle,
meine Frau leidet an Hashimoto, von daher ist mir die Problematik bekannt und ich möchte dich daher ein wenig unterstützen.

Meine Schilddrüse wurde vor wenigen Wochen zuletzt getestet (inkl. Antikörper) und ist okay.

Nicht jede Schilddrüsenunterfunktion ist eine Autoimmunerkrankung. Eine Unterfunktion kann relativ leicht durch einen Bluttest festgestellt werden, wobei die Referenzwerte tw. unrealistisch hoch liegen, d.h. wer lt. Referenzwerten an der "Grenze zur Unterfunktion" liegt kann oft deutlich von einer Gabe von Schilddrüsenhormonen profitieren. Man sollte sich da mehr am persönlichen Befinden als an Laborwerten orientieren, was aber leider einige Erfahrungen voraussetzt (Symptome der Schilddrüse von anderen Symptomen zu unterscheiden).

Bei Depressionen sollte eine Untersuchung der Schilddrüse grundsätzlich erfolgen. Insbesondere wenn Antidepressiva nicht helfen, kann die Schilddrüse dahinter stehen.

Gruß
Leo

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Javabohne
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PM ID: 39
[PM Javabohne]

Posted at Tue Jan 09, 2007 21:20:11
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Quote:
Hallo zusammen,

Meine Prokrastinationsprobleme liefen immer parallel dazu und ich habe die Hypothese, dass das Ausmaß der Prokrastination einen direkten Zusammenhang mit meiner Schilddrüsenfunktion hat und immer hatte. Meine momentanen extremen Probleme mit unerledigten Riesenbergen stammen aus der Zeit meines letzten Krankheitsschubes in 2003, wo fast zwei Jahre lang gar nichts mehr ging.



Eine Frage an alle,

ist es moeglich, dass die Procrastination im Zusammenhang mit der Disfunktion der Schilddruese zu sehen ist oder gesehen werden muss?

Ich habe in meinem Bekanntenkreis zwei Freunde, die an einer solchen Schilddruesendisfunktion leiden. Beide sind auch hochgradig von Procrastination betroffen.

Viele Gruesse,
Javabohne

Elle
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Posted at Wed Jan 10, 2007 00:15:30
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...ist es moeglich, dass die Procrastination im Zusammenhang mit der Disfunktion der Schilddruese zu sehen ist oder gesehen werden muss?...

Hallo Javabohne,

es ist immer verlockend, wenn man eine Ursache für eine Wirkung vermutet. Dann wäre ja die Lösung des Problems so schön einfach. Leider ist das hormonelle Regelwerk im Körper ziemlich kompliziert, alle Hormone hängen irgendwie mit den anderen zusammen, die Hirnanhangdrüse gibt Signale an die Schilddrüse, die wiederum Hormone ausschüttet, die auch wechselwirksam sind mit Insulin aus der Bauchspeicheldrüse oder dem Cortisol und Adrenalin aus den Nebennieren, ebenso mit den Sexualhormonen usw. usf.

Von daher kann man nur detektivisch vorgehen, wie ja ärztliche Diagnostik meistens ist: wenn das eine ausgeschlossen werden kann, könnte es da andere sein, und wenn's das nicht ist, könnte es das nächste sein, kurzum: Ausschlussdiagnostik. Wenn eine Schilddrüsendysfunktion optimal behandelt wird, könnnte es sein, dass eine Depression oder Angststörung verschwindet. Und wenn die Depression eine der Ursachen für Procrastination ist, dann wird sie sich folglich auch bessern. Da ja aber auch psychologische und verhaltenstechnische Aspekte bei der Prokrastination eine Rolle spielen, wird sicherlich eine medizinische Behandlung allein nicht ausreichen.(Deshalb bin ich in diesem Forum unterwegs).

Es gibt keine Trennung zwischen Körper, Geist und Psyche. All unseren Regungen, Emotionen und Fehlleistungen liegen biochemische Vorgänge zugrunde. Schilddrüsenpatienten werden verstehen was ich damit meine, es ist eine erstaunliche Erfahrung, wie Entgleisungen von Hormonen ein vermeintlich festes Charakterbild völlig durcheinanderbringen können, die Bandbreite von lethargisch, antriebsarm, erstarrt, ängstlich und schuldbeladen bis aktiv, überdreht, mutig, und sogar aggressiv in ein und derselben Person ist riesengroß, und die Übergänge zwischen diesen verschiedenen Zuständen und Emotionen sind fließend.

Aus meinen persönlichen Erfahrungen würde ich Deinen Bekannten auf jeden Fall empfehlen, ihre Bahandlung mehr zu hinterfragen. Manche Leute bekommen einmal eine bestimmte Hormondosis verschrieben, weil der Onkel Doktor über den Daumen gepeilt hat oder es im Lehrbuch steht, und kommen nicht auf die Idee, dass das evtl. zuviel oder zuwenig sein könnte. Wie Leonardo schon sagte, die Labornormwerte sind sehr weit gefasst.

Schönen Abend noch
Elle

leonardo
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PM ID: 11
[PM leonardo]

Posted at Wed Jan 10, 2007 08:38:31
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Mal sehr vereinfacht (Elle hat ja bereis auf die Komplexität hingewiesen):
Eine Schilddrüsenunterfunktion kann eine Depression auslösen und typische Symptome einer Depression sind u.a. Antriebslosigkeit und Konzentrationsmangel. Antriebslosigkeit ist allerdings nicht unbedingt das gleiche wie Prokrastination (das eine bessert sich mit antriebssteigernden Anitdepressiva, das andere nicht), wenn aber Anlagen in diese Richtung vorhanden sind, werden sie vermutlich extrem verstärkt.

Und jetzt mal ganz praktisch: Wenn die Schilddrüse nicht in Ordnung ist, würde ich zunächst für eine vernünftige Einstellung der Schilddrüse sorgen, und dann sehen, welche Probleme weiterhin bestand haben und die dann mit anderen Methoden (z.B. Psychotherapie) angehen.
Gruß
Leo
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Elle
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Posted at Fri Aug 31, 2007 15:04:33
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Und hier noch ein neuerer Link zum Thema Schilddrüsenfunktionsstörungen und Emotionen (Depressionen und Ängste):

http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/05/07/083a1104.asp

Gruß

Elle

..die aus eigener Erfahrung immer wieder im Freundes- und Bekanntenkreis darauf aufmerksam macht und bei zwei Freundinnen bereits "ins Schwarze getroffen" hat!

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