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| senseseaker28 Rank:member Group: members Posts: 177 IP Logged PM ID: 969 [PM senseseaker28] | Posted at Fri Aug 15, 2008 23:42:36 Edit post|Quote Hi Sonne, ich glaube Du hast da schon einen wesentlichen Teil unseres Problems erkannt und benannt. Bei mir ist es oft so, dass ich mein Können, meine Fähigkeiten und alles andere von andern abhängig mache. Übertrieben könnte man sogar sagen, ich bräuchte wohl jemandes Erlaubnis, meine Fähigkeiten uneingeschränkt zu entwickeln, und sie ungeachtet sozialer oder anderer Zwänge zu entfalten. Ich habe mich früher immer sehr an meine Ex-Freundin gehängt, die mittlerweile meine Mitbewohnerin ist. Dies führte dann oft auch dazu, dass ich Leute nicht angerufen habe, mich außerhalb ihres Wirkungskreises nicht oder kaum mit andern getroffen habe, und bei Entwicklungs- und Unifragen immer nur ausführendes Organ war, selten habe ich meine Meinung kundgetan, in der Annahme, sie sei unwichtig oder gar inexistent. Ich habe mich immer damit begnügt die Gallionsfigur zu spielen. Wenn mal irgendwas nicht klappte, hab ich mir den Schuh immer angezogen, und schnell erkannte ich dann, dass die Isolation in Technik und Fantasiewelten etwas war, dass mir niemand nehmen konnte. Ihre Entwicklung war wichtig, und was ich zu sagen hatte wurde von mir schnell wieder verworfen, denn am Ende hatte sie ja sowieso immer recht. Wir waren beide überfordert, neue Stadt, neue Umgebung, und beide mit Behinderung. Ich hatte zwar meine Tallente, aber ich habe sie immer selber plattgebügelt, um nicht aus meiner mir teilweise selber gestrickten Rolle zu fallen. Viel Zeit verging, und sie kam wegen anderer Dinge dann mit meinem damals besten Freund zusammen. Ich merkte das irgendwie schon vorher, aber als ich sie dann direkt darauf ansprach, blockte sie einfach ab, Ich habe den Fehler immer bei mir gesucht, hatte gedacht, wir könnten irgendwann einen neuanfang starten, sind zusammen ins Ausland gegangen, und leider war ich im Nachhinein so blöd, wieder nicht auf meine Fähigkeiten zu vertrauen, und bin bis heute hier hängengeblieben. Und bei der Diplomarbeit habe ich ihr auch geholfen, und ihr dann weiterhin bei anderen Dingen zur Seite gestanden. Tja, nun steh ich da, ich armer Thor, und bin so klug als wie zuvor, oder so... Bin über ständiges in mich Reinfressen und dieses Gefühl von, "Andere sind besser als du" depressiv geworden, und mittlerweile mit so einer Wut, dass es doch irgendwas geben muss, dass ich tun kann, meine Finanzen irgendwie aufbessern, irgendwie aus mir ausbrechen, oder sowas. Bisher war Flucht, ob in Form von ehrenamtlicher Arbeit, kleineren Übersetzungsaufträgen, oder Hilfen für andere, Zeit beim Skypen mit Schulfreunden, immer die einzige Lösung, die Diplomarbeit, irgendwie gönne ich sie mir wohl nicht? Ich weiss, ich brauche den Abschluss, aber das motiviert mich nicht, ich wäre dann fertig, aber es motiviert mich einfach nicht. Muss ich den Abschluss überhaupt machen? Will ich das? Wie könnte ich sonst noch Geld verdienen? Bafög kriege ich natürlich keins mehr.... Na ja, so viel erstmal zu der Erkenntnis, dass wir alle uns in der einen oder anderen Weise nicht trauen. EFT war da schon eine große Hilfe, aber jetzt muss es irgendwie weiter gehen... Liebe Grüße, Senseseaker | ||
| Sonne Rank:member Group: members Posts: 97 IP Logged PM ID: 1428 [PM Sonne] | Posted at Sat Aug 16, 2008 13:37:29 Edit post|Quote Lieber Bunterhund,
O ja, Ideen und Pläne für die Zukunft habe ich viele. Und eigentlich bräuchte ich mich gar nicht beklagen, da ich - im Gegensatz zu vielen anderen Menschen - eine sehr große Leidenschaft für einen bestimmten Themenbereich habe! Die Bandbreite der möglichen Optionen ist zwar immer noch sehr groß und ich schwanke manchmal recht stark, wenn ich mir überlege, was ich denn nun genau machen möchte...aber die grobe Richtung ist da! Im Gegensatz zu Dir habe ich die Regelstudienzeit schon sehr sehr lange überschritten. Und daher ist es notwendig sich und seine Chancen realistisch einzuschätzen. Was ist (noch) möglich, was ist nicht mehr möglich? Auch hier habe ich wieder insofern Glück, dass ich nie den Wunsch hatte in der freien Wirtschaft, für einen großen Konzern etc. zu arbeiten...Da hätte ich altersbedingt (bin Anfang 30) sicher Probleme. ABer das wollte ich nie! Also, wie gesagt, Ideen sind da, meine Chancen sind realistisch, viele Menschen schätzen mich und meine Fähigkeiten sehr...und trotz all dem hält mich seit Jahren irgend etwas davor zurück, meine Ideen und Träume wahr werden zu lassen. Na ja, und da wären wir wieder beim besagten mangelnden Selbstvertrauen! Irgendwie fühle ich mich wohl noch immer nicht "schlau, reif, erwachsen" genug .... In letzter Zeit hat sich einiges gebesssert und das nächste Jahr wird zeigen, ob ich es schaffe endlich DAS Leben zu leben, das ich möchte! Lieber Senseseaker, mir scheint, dass Du immer noch sehr an Deiner Beziehung knabberst. Und nun wohnst Du mit Deiner Ex-Freundin zusammen? Hälst DU das für eine gute Idee, oder handelt es sich nur um eine Notlösung? Ich persönlich glaube nicht, dass man jemals den nötigen Abstand und die nötige Distanz finden kann, wenn man noch zusammenwohnt. WIe fühlst DU Dich dabei? Was Deine Gedanken angeht "Will ich mein Studium überhaupt beenden und was bringt mir das?" kann ich nur sagen: Mach es fertig, um jeden Preis! Ich habe viele Menschen in meinem Bekanntenkreis, die ihr Studium nicht beendet haben und damit sehr unglücklich sind! Du wirst es ein Leben lang bereuen, wenn Du es einfach hinschmeisst....Schreib Deine Diplomarbeit irgendwie...dann wirst Du eines Tages ein Diplomzeugnis in der Hand halten und DU weisst, das sich die ganze Mühsal doch irgendwie gelohnt hat. Slebst wenn Du es vielleicht jobtechnisch nie brauchen wirst, ist es doch ein gutes Gefühl etwas abgeschlossen zu haben! Meinst DU nicht? Sonne | ||
| Sonne Rank:member Group: members Posts: 97 IP Logged PM ID: 1428 [PM Sonne] | Posted at Sat Aug 16, 2008 14:15:54 Edit post|Quote Hab ich gerade entdeckt: Säe einen Gedanken und ernte eine Tat. Säe eine Tat und ernte eine Gewohnheit. Säe eine Gewohnheit und ernte einen Charakter. Säe einen Charakter und ernte ein Schicksal. Empirisch kann man belegen, dass bestimmte Charaktereigenschaften, die Menschen haben, einen Einfluss auf die Lebenszufriedenheit haben. Optimismus, Neugierde, Humor, Ausdauer und Bindungsfähigkeit sind beispielsweise Charakter-Stärken, die Menschen mit einer besonders hohen Lebenszufriedenheit auszeichnen. Wir haben die Annahme, dass man diese Stärken trainieren und insofern selbst viel dazu beitragen kann, ein glücklicheres Leben zu führen. In der positiven Psychologie wurden auch verschiedene Lebensstile und ihr Zusammenhang mit der Lebenszufriedenheit untersucht. Es werden drei Lebensstile unterschieden. Engaged life: man verwirklicht das eigene Potenzial. Meaningful life: Sinnsuche prägt das Leben, man setzt seine Stärken für andere oder einen höhere Sache ein. Pleasant life: Man frönt den Genüssen des Lebens. Das engaged life korreliert am stärksten mit einer hohen Lebenszufriedenheit. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() http://www.duz.de/docs/artikel/m_07_07glueck.html | ||
| senseseaker28 Rank:member Group: members Posts: 177 IP Logged PM ID: 969 [PM senseseaker28] | Posted at Sat Aug 16, 2008 15:38:08 Edit post|Quote Hi Sonne, wie ich mich beim Zusammenwohnen fühle ist eine gute Frage. Am Anfang war das eine Situation, in die ich mich so hineinmanövriert habe. Ich habe ihren neuen Freund akzeptiert, und dem Ganzen eher als stiller Zuschauer beigewohnt, und meine eigenen Gefühle waren da immer außen vor. Es war im vergleich zu anderen Dingen zunächst das kleinere Übel, denn einen Umzug, neue Orientierung in vielleicht anderem Stadtteil habe ich mir nicht zugetraut, und 5 Jahre Beziehung waren ja auch nicht gerade wenig. Mittlerweile ist es so, dass ich mich bewusst auch von ihr abzugrenzen versuche, und wenn ich nicht diese ganzen Probleme hätte, wäre ich lieber früher hier weg als später. Dann könnte ich auch zu meiner Freundin ziehen, bzw. in ihre Nähe, und wir könnten uns viel öfter sehen. Bleibt aber immer die Frage, welche der ganzen Baustellen kommen in welcher Reihenfolge? Auf Jobseiten so studentisch durch die Gegend surfen bringt auch nicht viel, und Surfsessions habe ich derartige schon genug hinter mir. Ich kann ja auch nicht mal eben putzen, Pizza ausliefern oder viele andere typische Studijobs machen. Es muss dann schon was am PC sein, oder vielleicht Callcenter, aber eines hat mich nicht genommen, da es keine große Unterstützung bei der Einrichtung und Umsetzung des Arbeitsplatzes mit Hilfsmitteln gibt, und ich mit meinem eigenen Notebook arbeiten müsste, tja... Gefühlsmäßig liegt mir an meiner Ex eigentlich nichts, außer einer Zwecksgemeinschaft oder irgendwie, ich nenne es mal Vertrautheit, da wir uns schon länger kennen. Bei der Gelegenheit mal was Anderes: dieses Forum hat soooo viele Mitglieder, was mich immer sehr erstaunt. Ist die Aufschieberei da soooo groß, dass kein einziger sich zu schreiben traut? Gruß, Senseseaker | ||
| Sonne Rank:member Group: members Posts: 97 IP Logged PM ID: 1428 [PM Sonne] | Posted at Sun Aug 17, 2008 11:20:16 Edit post|Quote
Na ja, viele der "Mitglieder" sind sicher nur Karteileichen, die sich irgendwann mal hier angemeldet haben und schon längst nicht mehr mitlesen. Aber ich frage ich gerade auch wo unsere aktvien (!!!) Mitglieder wie Leonardo, Blockflöte, Stefan, Tibidabo, Jochen, Gorilla, Ziltoid und einige weitere stecken. Schreibt Ihr nicht, weil es Euch gerade so gut geht und ihr voll und ganz in Eurem Tatendrang aufgeht - oder schreibt Ihr nicht, weil Ihr gerade "prokrastiniert" und auch nicht aufraffen könnt auf einen Forenbeitrag zu antworten ??? | ||
| Sonne Rank:member Group: members Posts: 97 IP Logged PM ID: 1428 [PM Sonne] | Posted at Sun Aug 17, 2008 11:33:48 Edit post|Quote
Ja, das ist immer die Frage. Was ist eigentlich am Wichtigsten? Es droht ja immer die Gefahr, dass man sich zu sehr in eher unwichtige Aktivitäten stürzt anstatt das eigentlich Wichtige in Angriff zu nehmen. Lass mich ordnen. Bei Dir geht es um folgende Punkte - Umziehen (weg von Exfreundin - evtl. zusammenziehen mit neuer Partnerin) - Geld verdienen / Studentenjob - Diplomarbeit schreiben
Bevor Du Dich hier allzusehr in die Jobsuche verrennst mal eine andere Frage: WIe lange bräuchtest DU denn eigentlich noch, um Dein Studium abzuschließen? Noch ein Jahr? Ein halbes Jahr? Länger? Kürzer? Hast Du nach Deiner Diplomarbeit noch Prüfungen? Ich frage deshalb, weil - angenommen Du könntest in einem halben Jahr Dein Studium beenden - ist es dann wirklich sinnvoll sich jetzt um einen dämlichen Callcenter-Nebenjob zu bemühen, der DIch weder ausfüllt noch weiterbringt, sondern Dich stattdessen vom Schreiben Deiner Diplomarbeit fernhält? Ich verstehe Deine Geldsorgen, aber gibt es nicht die Möglichkeit einen Studienkredit zu beantragen oder ähnliches? Zurück zur "Liste" weiter oben: Sie könnte so aussehen: 1. Studium beenden (Diplomarbeit + evtl. Prüfungen) 2. Jobsuche 3. Wenn Du etwas gefunden hast und weisst in welcher Stadt Du zukünftig arbeiten wirst 3. Wohnungssuche In einem Jahr oder so könntest Du ein glücklicher junger Mann mit abgeschlossenem Studium, Job und angenehmer Wohnatmosphäre (ohne Ex!) sein. Klingt das nicht irgendwie verlockend? ![]() Sonne | ||
| Go!rilla Rank:member Group: members Posts: 20 IP Logged PM ID: 1955 [PM Go!rilla] | Posted at Sun Aug 17, 2008 11:44:45 Edit post|Quote Hallo, ich bin noch da, bin nur grade etwas im Stress (ja, wegen Aufschieben...). Wir haben übrigens noch einen Platz frei bei der gegenseitigen "Kontrolle", funktioniert bisher recht gut. Gruß, Go!rilla an Senseseaker: Hast Du mal beim Studentenwerk o.ä. nachgefragt, ob die Dir weiterhelfen können mit behindertenfreundlichen Jobs? Nur so als Tipp. | ||
| Sonne Rank:member Group: members Posts: 97 IP Logged PM ID: 1428 [PM Sonne] | Posted at Sun Aug 17, 2008 11:47:58 Edit post|Quote Hi Gorilla, bei Eurer Kontrollgruppe würde ich mich gerne anschließen. Schick Dir gleich ne PM | ||
| senseseaker28 Rank:member Group: members Posts: 177 IP Logged PM ID: 969 [PM senseseaker28] | Posted at Sun Aug 17, 2008 16:18:47 Edit post|Quote Hi Sonne, das klingt in der Tat alles verlockend, aber es ist wie ein großer Haufen Dinge, die es zu tun gilt, und die weder Anfang noch Ende zu haben scheinen. Da es wirklich finanziell sehr eng ist, muss es einfach was sein, da führt kein Weg dran vorbei. Um Studikredite habe ich mich schon gekümmert, allerdings gibt es da nur was für Studienanfänger, und Bafög ist wie gesagt längst nicht mehr drin. Zu den Prüfungen: es ist glücklicherweise so, dass ich alle Prüfungen bereits abgeschlossen habe, mir daher "nur" die Diplomarbeit bleibt. Man hat hier 6 Monate Zeit, um eine fertige Arbeit à etwa 100 Seiten vorzulegen, und kann aus diversen Gründen theoretisch verlängern. Es ist irre, was mich immer vom Schreiben abgehalten hat, ich werd's hier einfach mal aufzählen, vielleicht geht es dem einen oder der anderen ähnlich. - Ich sitze zu oft davor, und dann ist der Anfang einfach zu schwer, mein Kopf ist leer. - Was ist, wenn mein Thema dem Prof, Ex Kommilitonen, Freunden oder wem auch immer nicht gefällt? - Was ist, wenn mein Schreibstil den Prof nicht überzeugt? Bei dem, was ich von ihm und seinen Studenten bisher gelesen habe, dürfte mir das eigentlich egal sein, da er so viele Fehler macht, dass es kaum auszuhalten ist, aber es ist mir nicht egal. - Werde ich Zitate, Textstellen und Gedankengänge in einer adäquaten Form präsentieren, und zwar so, dass ein Sehender daraus nicht ableiten kann, dass ich blind bin? - Auch wenn ich Erfahrungen in einigen Gebieten gesammelt habe, fühle ich mich einfach noch zu dämlich, und vergleiche mich daher zu sehr mit anderen. Ich habe meinen Maßstab schon so hoch angesetzt, dass ich mir glaube ich als Einziger am wenigsten zutraue. Auch wenn Freunde mir sagen "Du hast Qualitäten und bist gut, hast deine eigenen Stärken", ist das so, als würde man einen Ball gegen eine Steinmauer werfen, es prallt einfach ab, während negative Gedanken, und seien sie auch noch so klein und vielleicht unbedeutend, immer eine Lücke oder einen Mikroriss im Mauerwerk finden. Vielleicht habe ich, statt mich Objektiv auf meine Fähigkeiten zu konzentrieren, zu sehr so sein wollen wie meine Kommilitonen, so "normal" wie möglich oder sowas, und das wird mir jetzt selbst zum Verhängnis. Ich war immer schon sehr gut darin, mich einfach anzupassen, hab mein Ding bis zu einem gewissen Grad gemacht, aber stehe jetzt an einem beinahe toten Punkt, trotz Therapie und auch vieler Schreibversuche hier im Forum. Ich habe mal einen Schreibworkshop besucht, in dem es um Zitate und all sowas ging, aber geholfen hat es mir irgendwie wenig, weil ich meine Notizen einfach nur einigemale durchgelesen habe, ohne es wirklich zu internalisieren. Keine Ahnung, ob das alles jetzt irgendeinen Sinn ergibt. Ich weiss zwar, dass ich mich da irgendwie selber reinmanövriert habe, aber ich finde einfach den Weg raus nicht. Ein Gedanke war mal, hier an der Uni eine Gruppe zu gründen, in der man sich vielleicht gegenseitig coachen kann, oder das Thema Diplom bewusst und konsequent angehen kann. Aber viele Leute haben dann dazu beigetragen, dass signore Kontrolletti wieder gewonnen hat, "wozu brauchste das denn, mach's einfach fertig, allein, dann bist du's irgendwann los. Bis du eine solche Gruppe gegründet hast, verstreicht zu viel Zeit, und das wird doch eh alles nichts..." Und so ging das dann immer weiter, bis das Vorhaben wieder nur zu einem Wunschdenken degradiert wurde. Wieder Starrheit, und so wird's eigentlich gemacht, und nicht anders! Das macht mich wütend, und ich frustriere mich einfach. Ich habe wirklich keine Lust mehr, der Dauerstudent und weiss der Geier was zu sein, aber konsequent dagegen angehen ist auch nicht drin. Ich habe irgendwie zuviel Angst und Scham davor, mich überall erklären zu müssen, bei Ex-Kommilitonen einfach durch zu sein dafür, dass ich so lange gebraucht habe. Außerdem hat mal ein ziemlich hohes Tier in unserm Fachbereich mir gleich zu Beginn des Studiums von selbigem abgeraten, das hat sich wohl auch irgendwo im Hinterkopf eingenistet. Soweit erstmal zu meinen Gedankengängen und den Hintergründen. Gruß, Senseseaker | ||
| Blockflöte Rank:member Group: members Posts: 130 IP Logged PM ID: 970 [PM Blockflöte] | Posted at Mon Aug 18, 2008 18:49:51 Edit post|Quote
Nein, leider ist das nicht der Grund. Ach Sonne, ich finde es total süß, dass Du an mich denkst. Tatsächlich habe ich in den letzten Tagen ein bisschen hier gelesen und könnte hier in diesem Faden so viel schreiben. Bei mir ist es auch so ein Ding mit den Zielen, mir fehlt auch der Mut, mir Ziele zu setzen und darauf hinzuarbeiten. Aber ich habe gerade ein ganz ganz beschissenes Problem, schiebe hier eine Aussprache seit Wochen vor mir her, und kann mich zu fast nichts aufraffen. Aah, ist das ätzend! Jetzt muss ich leider weg, aber ich versuche, bald wieder aktiver mitzumischen. Bis denn, Eure Flöte | ||
| Sonne Rank:member Group: members Posts: 97 IP Logged PM ID: 1428 [PM Sonne] | Posted at Tue Aug 19, 2008 10:03:09 Edit post|Quote
Liebe Flöte, viel Kraft und Mut wünsch ich Dir bei Deiner Aussprache. Bring es hinter DIch und -egal was dabei rauskommt - hinterher wird es Dir besser gehen! Aufschieben ist ja so ein schrecklicher Energieräuber, ich weiss wovon ich rede. Sonne | ||
| senseseaker28 Rank:member Group: members Posts: 177 IP Logged PM ID: 969 [PM senseseaker28] | Posted at Tue Aug 19, 2008 19:36:21 Edit post|Quote Hi Sonne, ja, Aufschieben ist in der Tat ein unheimlicher Energieräuber. Ich war gestern so müde, dass ich ins Bett gehört hätte, aber nein, ich musste noch Zeug schreiben, hab dann noch mit meiner Freundin telefoniert, und so wurde der Schlaf wieder plattgebügelt. Offenbar bin ich emotional viel mehr von allem mitgenommen, als ich mir immer eingstehen will. Ich hatte so eine wahnsinns Wut auf mich, die ganze Zeit nicht einschlafen zu können, habe erstmal das Übliche versucht, also Glotze an, dann Glotze wieder aus, und Entspannungstechniken, aber auch das wollte nicht so recht. Irgendwann, so gegen halb sieben Morgens, bin ich dann schließlich eingeschlafen. Und diese Wut war gestern schlimmer als je zuvor. So ein Agressionspotential habe ich in mir schon lange nicht mehr gespürt. Ich habe mich regelrecht dafür gehasst, dass es nicht voran geht... Flöte, wie schlimm auch immer die Aussprache ist, wie unerträglich auch immer die Vorstellung, einer bestimmten Person gegenüber zu treten, tu's einfach, am Ende wirst du dich leichter fühlen, da spreche ich aus Erfahrung. Wenn du magst, kannst du auch gerne Mailen, Adresse hast du ja. Liebe Grüße, Senseseaker | ||
| Blockflöte Rank:member Group: members Posts: 130 IP Logged PM ID: 970 [PM Blockflöte] | Posted at Tue Aug 19, 2008 20:27:38 Edit post|Quote Danke, ich versuche mal, den Mut, den Ihr mir herüberwerft, aufzufangen. "Egal, was dabei rauskommt, hinterher wird es dir besser gehen." Ja, das ist richtig. Ich weiß, es hilft nicht, so zu tun, als wäre nichts. Es wird mir besser gehen, egal was dabei herauskommt. Das ist so wichtig. Es ist so eine Schxxx. Ich habe das Gefühl, als müsste ich eine Entscheidung treffen, die über unser weiteres Zusammenleben (oder Nichtzusammenleben) entscheidet. Als gäbe es nur ein Ja oder ein Nein. Aber es gibt auch - über die Gefühle reden (dachte immer, das fällt nur den Männern schwer, ich kann es anscheinend genauso wenig), zusammen gucken, was die Zeit bringt. Dabei hat er in gewisser Weise Tatsachen geschaffen. Und ich habe jetzt das Gefühl, ich wäre die Böse, wenn ich mich gegen uns entscheiden würde. Ich weiß aber nicht, was ich will. Mein Bauch hat mir nicht viel zu sagen. Mit dem Verstand komme ich auch nicht weiter, aber mit Nichtstun und Abwarten auch nicht. Aber das gehört eigentlich nicht in diesen Thread. Vielleicht insoweit, dass man gewisse Ziele erreicht haben kann, und dann kommt alles anders. Enttäuschung, Frust, Misstrauen, ja auch Wut, Traurigkeit, Unsicherheit, Kränkung usw. Und jetzt? Neue Ziele stecken? Erst mal reden, ich weiß. Hab irgendwie Angst. Soll ich diesen ganzen Kram jetzt posten? Na gut, ich tu's. Sorry. | ||
| Blockflöte Rank:member Group: members Posts: 130 IP Logged PM ID: 970 [PM Blockflöte] | Posted at Sat Aug 23, 2008 09:14:42 Edit post|Quote Hallo zusammen! Ich hoffe, ich habe Euch jetzt nicht so geschockt, dass sich keiner mehr traut, zum eigentlichen Thema etwas zu schreiben. ![]() Aber es stehen ja schon so schöne Sachen in dem Thread. Kann mich im Moment gar nicht so darauf konzentrieren, aber es läuft mir ja nicht weg. | ||
| bunterhund Rank:member Group: members Posts: 157 IP Logged PM ID: 1181 [PM bunterhund] | Posted at Tue Aug 26, 2008 19:00:10 Edit post|Quote Hey Blockflöte, hoffentlich geht es dir besser. Hab die Posts der letzten Tage irgendwie übersehen... Wie sieht es denn aus bei dir, kommst du mit deinen Überlegungen weiter? Wenn du magst, erzähl doch ruhig! Abgeschreckt sind wir bestimmt nicht. Schließlich haben wir hier alle schon das ein oder andere aus unserem Leben diskutiert, bzw.rausgelassen. Aber auch ein wichiges Thema für sich "sacken" zu lassen kann gut sein, vetrau auf dein Gefühl! LG, bunterhund ----------------------------- Der frühe Vogel kann mich mal! | ||
| leonardo Rank:member Group: members Posts: 509 IP Logged PM ID: 11 [PM leonardo] | Posted at Thu Aug 28, 2008 19:10:15 Edit post|Quote
Hallo Sonne, war gerade in Urlaub und habe den Anschluss in diesem Thread verloren. Und dann kommt mien Perfektionismus ins Spiel. Möchte nicht antworten, bevor ich alles gelesen habe, denn ich könnte ja etwas schreiben, was schon jemand anderes vor mir geschrieben hat. Möchte auch allen antworten und auf alle Aspekte eingehen. Und da ich irgendwann einsehen muss, dass das nicht geht, antworte ich lieber überhaupt nicht. Na ja, jetzt habe ich wenigstens einen Anfang gemacht! Liebe Grüße Leo ----------------------------- Fallen ist keine Schande, liegen bleiben schon! | ||
| leonardo Rank:member Group: members Posts: 509 IP Logged PM ID: 11 [PM leonardo] | Posted at Thu Aug 28, 2008 19:19:05 Edit post|Quote
Lieber Senseseaker, das sind hervorragende Ausgangspunkte für ein paar Runden EFT! Auch wenn ich Angst habe, dass mein Thema meinem Prof nicht gefällt... Auch wenn der Anfang mir einfach schwer fällt... Auch wenn ich befürchte, dass mein Schreibstil meinen Prof nicht überzeugt... usw usf... Liebe Grüße Leo ----------------------------- Fallen ist keine Schande, liegen bleiben schon! | ||
| leonardo Rank:member Group: members Posts: 509 IP Logged PM ID: 11 [PM leonardo] | Posted at Thu Aug 28, 2008 19:22:25 Edit post|Quote Ein Gedanke zum Ursprungsthema: Viele Studenten geben hier an, ihr Traumfach zu studieren,auf ihren Traumberuf hin zu arbeiten. Trotzdem scheint sie das nicht vor der Prokrastination zu bewahren. Mein Traumjob entspräche in etwa dem, was ich für meine Diplom- und Doktorarbeit gemacht habe. Trotzdem habe ich auch dort prokrastiniert. Liebe Grüße Leo ----------------------------- Fallen ist keine Schande, liegen bleiben schon! | ||
| Sonne Rank:member Group: members Posts: 97 IP Logged PM ID: 1428 [PM Sonne] | Posted at Fri Aug 29, 2008 14:27:59 Edit post|Quote
Das trifft genau den Punkt! Man schiebt auf, obwohl man doch eigentlich gar keinen Grund dazu hätte. Schließlich hat man sich das Thema bzw. Fach selbst ausgewählt und ist "eigentlich" total begeistert von der Materie...und trotzdem kommt man nicht in die Gänge... Oder vielleicht gerade deshalb? Ich habe während des Studiums Menschen getroffen, die ihren Studiengang aus rein pragmatischen Gründen gewählt hatten, die keinerlei Begeisterung für ihr Fach empfanden - und trotzdem - erstaunlicherweise - überhaupt keine Probleme mit dem Aufschieben hatten! Sie haben ihr DIng einfach durchgezogen, "weil man es eben so macht" Erstaunlich - dachte ich immer wieder. Aber warum ist das so? Warum scheint ein gewisser Prozentsatz eigentlich motivierter engagierter Menschen immer nur auf der Stelle zu treten? Unbewusste Ängste vor dem Erfolg? Mangelnder Glaube an die eigenen Fähigkeiten (ganz sicher sogar spielt das eine Rolle) Fallen euch noch weitere Gründe oder Erklärungsversuche ein? | ||
| bunterhund Rank:member Group: members Posts: 157 IP Logged PM ID: 1181 [PM bunterhund] | Posted at Fri Aug 29, 2008 17:55:34 Edit post|Quote Hallo an euch, trotz "Traumberuf" aufschieben kann meiner Meinung nach tatsächlich als "gerade deshalb" formuliert werden. Schließlich liegt einem da etwas am Herzen und man möchte es darum besonders gut machen - und schiebt auf, aus Angst, dass es vielleicht doch nicht so gut werden könnte - bestimmt oft auch unbegründet. Noch etwas: an einer schwierigen Arbeit langfristig und konsequent zu arbeiten lernt man wohl ziemlich spät im Leben. Kleinere Angelegenheiten lassen sich schnell erledigen, aber wenn es um mehrer Tage oder sogar Monate konsequentes Arbeiten geht, (z.B. Diplomarbeit) wird es vielleicht schwierig, den Arbeitsanfall zu bewältigen. Dann lässt man sich gerne von kleineren Aufgaben ablenken, die viel schneller einen Erfolg versprechen. LG, bunterhund ----------------------------- Der frühe Vogel kann mich mal! | ||