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Prokrastination Home | ||
| Sonne Rank:member Group: members Beiträge: 97 IP Logged PM ID: 1428 PM [Sonne] | Last replied to on Fri Aug 29, 2008 17:55:34 Edit Post|Quote Hallo in die Runde! Mich würde mal interessieren, ob es in Eurem Leben bestimmte Lebensträume, Zukunftspläne und Visionen gibt, die Euch in eine bestimmte Richtung leiten. Oder ist es so, dass Ihr nicht genau wisst WELCHES nun genau Euer Lebensziel ist? Lasst Ihr Euch treiben und lebt in den Tag hinein oder - das andere Extrem - jagt Ihr verbissen einem Ziel oder einer Idee hinterher? In meinem Fall ist das sehr schwankend. Oft glaube ich genau zu wissen WAS meine "Bestimmung" ist, WO meine Fähigkeiten und Talente liegen, WELCHE Ideen mich motivieren und inspirieren und WOFÜR es sich zu leben lohnt. Und dann gibt es wieder diese Phasen, in denen ich alles in Frage stelle und mir meine eigenen Ideen und Träume schlecht rede - oder nicht mehr an sie glaube, weil ich sie auf einmal als zu unrealistisch und nicht realisierbar betrachte. Oder - und das ist leider recht oft der Fall - glaube ich zwar zu wissen was mir wichtig ist und was ich erreichen möchte - tue aber zu wenig, um die theoretisch-abstrakten Ideen in die Tat umzusetzen.... Wie ist das bei Euch? Sonnige Grüsse Eure Sonne | |||||
| bunterhund Rank:member Group: members Posts: 157 IP Logged PM ID: 1181 [PM bunterhund] | Posted at Tue Aug 12, 2008 13:57:15 Edit post|Quote Hallo Sonne, eines meiner Lieblingsthemen: Pläne schmieden, d.h. wohin führts mich die nächsten Jahre.Interessiert mich ja auch mal von euch anderen hier, was ihr so für Träume und Pläne habt... Weiß nicht, ob ich da verbissen bin. Aber wenn ich mir einmal was in den Kopf gesetzt habe, arbeite ich schon recht zielstrebig und frühzeitig darauf hin. Manchmal wird auch wieder was verworfen oder aufgegeben, aber diese Entscheidungen oder Abbrüche waren meistens ganz gut. Schlimmer ist, wenn ich was machen möchte, es aber irgendwie nicht richtig einrichten kann, z.B. endlich mal Musikunterricht nehmen oder genug Bilder für eine Ausstellung malen. Liegt meist daran, dass ich viel zuviel auf einmal möchte. Die langfristigen, beruflichen Pläne halte ich meist für wichtiger und sie werden eher in Angriff genommen. Diesmal: Dieses Semester beginne ich mit Polnisch und Französisch, dann kann ich mich in 1 bis 1,5 Jahren, wenn ich mit dem Studium hier fertig bin, für einen Trinationalen Studiengang bewerben und dafür richtung Berlin umziehen. Dieses Ziel werde ich die nächsten Semester zielstrebig verfolgen und freue mich darauf, trotz Aufschieberei...Ich setzte mich dafür schon unter Druck und lade mir mehr auf, als andere das tun würden. Ein kleiner Traum für die eher fernere Zukunft: ich möchte Hobby-Imkerin werden. Ein kurzfristig realisierter Plan: habe endlich mit Yoga angefangen. Irgendwie ist das für mich, als währe ich eine Parfummischerin und versuche, das Parfum meines Lebens zu mischen - manchmal stinkt es dann, wenn ich zuviel von dem einen oder anderen dazuschütte und ich muss was anderes probieren. Es gibt auch soo viele "leckere Düfte", dass es schwer ist, sich zu entscheiden, was man beimischt. Mein Hauptziel ist, irgendwann eine ausgewogene Mischung für die Komposition meines Lebens hinzubekommen. Und bei euch? Werden eure Träume realisiert und wisst ihr, was ihr wollt und was euch wichtig ist? Seid ihr "Parfümmischer" oder eher "Gärtner" eures Lebens, wenn euch denn Metaphern gefallen...? Was mich noch interessiert: Was passiert, wenn etwas schief geht, zu lange dauert oder ihr "nicht dazu kommt" und wie geht ihr mit "Missernten" um? Ich hab manchmal Gewissensbisse, wenn ich den Mund zu voll genommen habe und wehmütig etwas von meiner Liste streichen muss. LG, bunterhund ----------------------------- Der frühe Vogel kann mich mal! | |||||
| bunterhund Rank:member Group: members Posts: 157 IP Logged PM ID: 1181 [PM bunterhund] | Posted at Tue Aug 12, 2008 14:09:41 Edit post|Quote Hallo nochmal, hab gerade noch etwas gefunden, das hier passt, finde ich. Das hatte Stefan bei "Job und der Wunsch nach Veränderung" eingetragen: "Überlege, was für Dich die vier oder fünf wichtigsten Dinge im Leben sind. Und dann versuche jedes dieser Dinge in jeden Tag einzubauen." Das Verhältnis der wichtigsten Dinge kann sich im Laufe des Lebens auch ändern und auf einmal ist einem z.B. der Garten wichtiger als Parties. Deshalb ist es gut, sich immer mal wieder zu fragen, ob die wichtigen Dinge gut eingebaut sind. Wie fühlt es sich an und wie währe es wohl, wenn man das Verhältnis ändern würde? Was sind denn eure wichtigsten Dinge, um das mit den Träumen und Wünschen mal zu konkretisieren? Sind sie alle in eurem Tagesablauf vorhanden? Hoffentlich lenke ich damit jetzt nicht von Sonnes ersten Fragen ab... LG, bunterhund ----------------------------- Der frühe Vogel kann mich mal! | |||||
| senseseaker28 Rank:member Group: members Posts: 177 IP Logged PM ID: 969 [PM senseseaker28] | Posted at Tue Aug 12, 2008 19:58:07 Edit post|Quote Hallo zusammen, interessantes Thema, auch wenn ich im Moment so gar nicht in Schreibstimmung bin. Ich habe im Augenblick so viele Dinge im kopf, dass ich mir für Lebensträume einfach die Zeit nicht bewusst nehme. Ich habe mir oft die Frage gestellt, wo ich mit all dem hin will, was ich denn erreichen möchte. Aber die Antwort ist und war über die Jahre eigentlich immer konstant: Ich weiss es nicht. Klingt vielleicht doof, aber ich finde mein Ziel nicht. Ich habe ein Übersetzerstudium angefangen, weil ich für einen Sprachlehrer irgendwie nicht so die Vorstellung hatte, jüngeren Leuten eine Sprache nahezubringen schien mir zwar toll, aber für mich nicht ideal. Ungeduld und eigene hibbeligkeit wären da vorprogrammiert. Dann kam das Übersetzen, zu dem ich eine leicht paranoide Beziehung habe. In Übungen oder seminaren tendierte ich immer dazu, an Texten herumzuinterpretieren, und ihnen etwas eigenes aufzudrücken, wo es nicht unbedingt angebracht war. Dann waren Hausübersetzungen und besonders Klausuren der Horror, da die zeit für vieles einfach nicht reichte, und da ich oft auch Schlampigkeitsfehler gemacht habe, die ich aber immer gefunden zu haben glaubte. Daher waren meine Noten in diesem Bereich eher mäßig. Dann kam das Dolmetschen, was mir schon viel mehr liegt, da man auch mit Leuten in kontakt kommt, und das Feedback meist gleich positiver ausfällt, und eine Art Faszination darin bestand dafür verantwortlich zu sein, andere Menschen miteinander interagieren zu lassen, ihnen sozusagen eine Brücke bauen zu können. Aber dies reicht mir als Ansporn offenbar nicht aus, und es gibt zu viele Baustellen in meinem Leben, da weiss ich gar nicht, welche ich wo und wie prioritär belegen soll. Ich bin leider, das musste ich über die letzten Monate feststellen, ein ziemlicher Impulsmensch, und das hindert mich oft daran, konsequent Dinge anzugehen. Ich lasse mich zu sehr von anderen und deren Problemen aus der Bahn bringen, und allgemein ist die Ablenkungsbereitschaft verdammt hoch, auch eine schmerzliche Erkenntnis. Habe ich mich dann aber mit Herz und Seele in eine Aufgabe gestürzt, kann ich sie auch ohne Probleme beenden, was dann eher Sonnes Beschreibung vom Versinken in eine Sache gleichkommt. Ich habe resumiert knapp 2 Jahre konventionelle Therapie hinter mir, wobei die erste Hälfte aus selbstverleugnung und Bagatellisierungen bestand. Mittlerweile versuche ich mich neu zu entdecken, aber dieser Prozess ist an sich schon so verdammt anstrengend, und wenn meine Freundin, die mittlerweile auch einen ihrer Träume verwirklicht hat, dann kommt, und meine Versuche als Zeitverschwendung und "mach mal hin" abtut, ist Dranbleiben eigentlich total hart, denn irgendwie denke ich dann immer, sie hat recht, und wenn du dir nur mehr Mühe gäbest usw. Ich kann mit einigen Situationen jetzt etwas besser umgehen, und meine Wut lasse ich auch oft unmittelbar heraus, vielleicht habe ich das EFT und meiner Heilpraktikerin zu verdanken, aber fokussierter bin ich noch nicht. Dafür gibt es zu viele reale Probleme wie Geld, von dem ich gerade weniger als genug habe :-( Ich versuche jetzt, das irgendwie umzukehren, mich sonst wo vorzustellen, egal welchen Job zu machen, damit es wieder etwas besser wird, aber bisher leider Fehlanzeige. Wenn ich jetzt spinnen könnte, und das tue ich dann doch in Form von Tagträumen, hätte ich gern ein kleines Häuschen mit Garten, springbrunnen und 2 niedliche Kinder, denen ich die Welt da draußen zu erklären versuche, eine Frau, mit der man über vieles reden kann, und die mich ab und zu aus meinem Schneckenhaus holt, aber gut, sind ja eben nur Tagträume. Dann denke ich oft, ich wäre gern Sprecher bei oder für jemanden, da ich immer schon ein wahnsinniges Interesse für Hörspiele, deren Machart und das Sprechen an sich gehabt habe. Da wären z.B. so Serien wie Die Drei ???, die ich mir teilweise heute noch anhöre ;-) Ich denke manchmal, dass ich viel tun könnte, aber den ersten Schritt irgendwohin zu machen, das ist das Schlimmste. Wenn meine Familie wüsste, dass ich immernoch meine Diplomarbeit nicht abgegeben habe, dass es in mir drin aussieht wie zerrüttet, dass ich depressiv war/bin? dann wär ich wahrscheinlich schon längst im Boden versunken, und hätte ein Idealbild zerstört von mir, das man sich so über die Jahre von mir aufgebaut hat. Verstehen würde es keiner, denn Arbeit war immer schon das höchste Gut, meine Familie stammt aus Arbeiterkreisen, auch wenn ich bei meinem Bruder glaube, dass er immer shon zur Prokrastination tendiert hat, aber den Auslöser kenne ich nicht. Psychologen? Ne, die brauchen nur Verrückte. Das soll es erstmal zu Träumen und Zielen gewesen sein, ist ja doch etwas lang geworden. Gruß, Senseseaker | |||||
| bunterhund Rank:member Group: members Posts: 157 IP Logged PM ID: 1181 [PM bunterhund] | Posted at Wed Aug 13, 2008 16:24:53 Edit post|Quote Hey Senseseaker, die Idee mit dem Sprecher für Hörspiele hört sich toll an, finde ich, denn da könntest du mit deiner Stimme tatsächlich deine eigene Interpretation einbringen. Was braucht man denn so dafür? Eine Ausbildung zum Dolmetscher ist vielleicht schonmal nicht schlecht. Hast du mal einen ernsthaften Versuch in die Richtung gemacht, z.B. beim Studentenradio einsteigen? Also, es hört sich ja an, als hättest du Träume, sie brodeln nur unter der Oberfläche mit dem Hintergedanken, dass sie doch nicht realisierbar sind, oder? Da interessiert es mich, welches denn deine Baustellen sind. Mit den Geldproblemen habe ich ja schon mitbekommen und deine Exfreundin hat ja offenbar auch dazu beigetragen, dein Selbstbewusstsein runterzuwirtschaften, auch wenn ich ihr da keinerlei Absicht unterstelle - dann noch diese Diplomarbeit, die dich fesselt... Ich hatte auch manchmal Schwierigkeiten, die stellenweise Tatenlosigkeit meines Freundes zu verstehen und hab nicht geschnallt, dass es für ihn nicht so einfach war, etwas anzufangen oder sich überhaupt vorzustellen, dass es funktionieren könnte. Er hatte Angst große Schritte zu machen oder traute es sich nicht zu. Ich könnte mir vostellen, dass es dir vielleicht leichter fallen würde, irgendeinen "doofen" Job anzunehmen, wenn du wüsstest, wo du damit hin willst. Z.B. wenn du Geld zurück legen willst, um dir eine Ausbildung als Sprecher zu finanzieren, wer weiß. Aber wenn du seit den letzten Jahren erstmal an dir selbst und deinen Einstellungen arbeitest, braucht das natürlich auch seine Zeit. Das Umsetzten ist, glaube ich, das Schwerste, aber es macht auch die überraschendsten und befreiendsten Ergebnisse! Oft verharrt man auf dem geistigen Level, auf dem einem durchaus klar ist, was nicht stimmt, aber das MACHEN wird immer wieder aufgeschoben. Übrigens gilt das auch ein wenig für unser Forum, in dem alles durchgesprochen wird, aber manchmal doch wenig Veränderungen erziehlt werden, oder irre ich mich da? Seit ich hier bin, hat sich bei mir einiges geändert, aber die Hausarbeiten schiebe ich immernoch auf. Ich kann es nur weiterempfehlen, aufs Bauchgefühl zu hören und Entscheidungsfreudig zu sein, wenn man unzufrieden ist! Hoffentlich habe ich jetzt nicht an dir vorbeigeredet oder interpretiere zu sehr. Übrigens finde ich es toll, deine Sichtweise zu lesen, weil mir der Einblick in andere Persönlichkeiten sehr viel lehrt und mich inspiriert. Es kommt irgendwie schon recht viel Frustration bei dir rüber, wenn ich mich nicht irre. Stell dir vor, du könntest diese Energie FÜR dich anstatt GEGEN dich einsetzen... Schonmal versucht, geistige Impulse gleich in physische Energie umzusetzten anstatt zu grübeln? Hat mir sehr geholfen. Liebe Grüße, bunterhund ----------------------------- Der frühe Vogel kann mich mal! | |||||
| Sonne Rank:member Group: members Posts: 97 IP Logged PM ID: 1428 [PM Sonne] | Posted at Fri Aug 15, 2008 15:33:34 Edit post|Quote Beitrag gelöscht, war doppelt. | |||||
| Sonne Rank:member Group: members Posts: 97 IP Logged PM ID: 1428 [PM Sonne] | Posted at Fri Aug 15, 2008 15:35:27 Edit post|Quote Huch, kann man denn hier gar nicht zitieren? Ich dachte mit "IMG" könne man Zitate einfügen. Hat sich erledigt, "Quote" gefunden. | |||||
| Sonne Rank:member Group: members Posts: 97 IP Logged PM ID: 1428 [PM Sonne] | Posted at Fri Aug 15, 2008 15:39:03 Edit post|Quote Lieber Bunterhund,
Da hast Du Dir ja ganz schön was vorgenommen. Ich drück Dir beide Daumen, dass Du Deine Ziele verwirklichst und eines Tagein ferner Zukunft in Frankreich in polnischer Sprache Yogaunterricht geben kannst und Deine Schüler dazu mit selbstgemachtem Honig verköstigst! :-) Das kann nicht jeder! :-) Ich selbst hatte auch mal eine Phase, in der ich sehr viele neue Sachen gemacht habe: eine neue Sprache, Fitness, Yoga und ein neues Musikinstrument! (Also fast so wie bei DIr!) In meinem Fall war es allerdings wohl eher eine Flucht. Anstatt mein Studium zu beenden, habe ich mich in diverse Hobbies gestürzt (zwei Jahre ging das so!). Na ja, ich bereue es heute nicht wirklich. Jede Lebensphase hat ja ihren Sinn und es war wohl irgendwie wichtig für mich. Die Zusammenhänge werden mir vielleicht erst viel später klar werden...
Und genau hier war bei mir der Knackpunkt. Zwar haben mir die diversen neuen Aktivitäten Spass gemacht, aber das Verhältnis stimmte nicht. Das, was mir tief in meinem Inneren ja unglaublich wichtig war, habe ich - natürlich mit permanent schlechtem Gewissen - beiseite geschoben. Lieber Senseseaker,
Na, das sind doch durchaus realisierbare Ideen, die Du da hast! Gerade heute werden ja wahnsinnig viele Bücher als Hörbücher vertont. Klar, die "großen" Werke werden von Schauspielern etc. gesprochen. Aber es gibt ja noch massig weitere Bücher - so z.B. Jugendliteratur etc. Ist das Problem vielleicht eher, dass Du zwar Ideen hast, aber dann vor der Realisierung Deiner Träume zurückschreckst, weil Du nicht wirklich an Dich und Deine Fähigkeiten glaubst? In meinem Fall ist das jedenfalls so. Mein größter Feind, der mich von so vielem in meinem Leben abhält, ist mein mangelndes Selbstvertrauen. Ich würde sogar soweit gehen, dass - egal wie unterschiedlich wir hier im Forum der Prokrastinatoren / Prokrastinaten (oder wie bezeichnet man uns? ) sein mögen, alle ein grundlegendes Problem haben: Wir glauben nicht an unsere Fähigkeiten! Wir haben zwar Ideen, denken dann aber wieder - nee, ich doch nicht! Und je nach Typ stürzen sich manche von uns in andere (weniger wichtige Aktivitäten), verfallen in Lethargie oder werden depressiv. (Ok, Depression und Prokrastination hängen so eng zusammen, dass es schwer ist zu sagen, so Ursache und so Wirkung liegen). Oder ist jemand anderer Meinung? Viele Grüsse Sonne | |||||
| bunterhund Rank:member Group: members Posts: 157 IP Logged PM ID: 1181 [PM bunterhund] | Posted at Fri Aug 15, 2008 21:50:54 Edit post|Quote Das hast du gut erkannt, Sonne! Mein Problem ist nämlich genau, dass das Verhältnis zwischen meinen unterschiedlichen Aktivitäten nicht stimmt. Was mir am Wichtigsten ist und was auch am Schwierigsten ist und am Meisten von mir fordert, wird aus Versagensangst etc. aufgeschoben. Realistisch gibt es da gar keinen Grund für und wirklich "versagt" habe ich bisher auch nicht, deswegen messe ich mehr und mehr Bedeutung der Tatsache bei, dass ich kontinuierliches Arbeiten alleine am Schreibtisch nie gelernt habe. Ein bisschen Disziplin und bei einer Sache zu bleiben würde meinem Selbstbewusstsein durchaus zugute kommen. Noch bin ich ja in der Regelstudienzeit und kann noch die Kurve kriegen... Wie ist es denn bei dir? Hast du Ideen oder Pläne für die Zukunft und wie schätzt du sie selber ein? Es hört sich so an, als hättest du aufgehört, dich mit allen möglichen Hobbies abzulenken, aber wie hast du das verändert und was machst du stattdessen? Bezüglich Sonnes Kommentar, dass wir uns Dinge nicht zutrauen, möchte ich nochmal -gerade zu Senseseaker- sagen, dass wir nicht als fertige Menschen auf die Welt kommen und viele Fähigkeiten erst im Laufe des Studiums erlernt werden. Aussedem muss man sich ja nicht mit den Besten vergleichen, oder? Liebe Grüße, bunterhund ----------------------------- Der frühe Vogel kann mich mal! | |||||
| senseseaker28 Rank:member Group: members Posts: 177 IP Logged PM ID: 969 [PM senseseaker28] | Posted at Fri Aug 15, 2008 23:42:36 Edit post|Quote Hi Sonne, ich glaube Du hast da schon einen wesentlichen Teil unseres Problems erkannt und benannt. Bei mir ist es oft so, dass ich mein Können, meine Fähigkeiten und alles andere von andern abhängig mache. Übertrieben könnte man sogar sagen, ich bräuchte wohl jemandes Erlaubnis, meine Fähigkeiten uneingeschränkt zu entwickeln, und sie ungeachtet sozialer oder anderer Zwänge zu entfalten. Ich habe mich früher immer sehr an meine Ex-Freundin gehängt, die mittlerweile meine Mitbewohnerin ist. Dies führte dann oft auch dazu, dass ich Leute nicht angerufen habe, mich außerhalb ihres Wirkungskreises nicht oder kaum mit andern getroffen habe, und bei Entwicklungs- und Unifragen immer nur ausführendes Organ war, selten habe ich meine Meinung kundgetan, in der Annahme, sie sei unwichtig oder gar inexistent. Ich habe mich immer damit begnügt die Gallionsfigur zu spielen. Wenn mal irgendwas nicht klappte, hab ich mir den Schuh immer angezogen, und schnell erkannte ich dann, dass die Isolation in Technik und Fantasiewelten etwas war, dass mir niemand nehmen konnte. Ihre Entwicklung war wichtig, und was ich zu sagen hatte wurde von mir schnell wieder verworfen, denn am Ende hatte sie ja sowieso immer recht. Wir waren beide überfordert, neue Stadt, neue Umgebung, und beide mit Behinderung. Ich hatte zwar meine Tallente, aber ich habe sie immer selber plattgebügelt, um nicht aus meiner mir teilweise selber gestrickten Rolle zu fallen. Viel Zeit verging, und sie kam wegen anderer Dinge dann mit meinem damals besten Freund zusammen. Ich merkte das irgendwie schon vorher, aber als ich sie dann direkt darauf ansprach, blockte sie einfach ab, Ich habe den Fehler immer bei mir gesucht, hatte gedacht, wir könnten irgendwann einen neuanfang starten, sind zusammen ins Ausland gegangen, und leider war ich im Nachhinein so blöd, wieder nicht auf meine Fähigkeiten zu vertrauen, und bin bis heute hier hängengeblieben. Und bei der Diplomarbeit habe ich ihr auch geholfen, und ihr dann weiterhin bei anderen Dingen zur Seite gestanden. Tja, nun steh ich da, ich armer Thor, und bin so klug als wie zuvor, oder so... Bin über ständiges in mich Reinfressen und dieses Gefühl von, "Andere sind besser als du" depressiv geworden, und mittlerweile mit so einer Wut, dass es doch irgendwas geben muss, dass ich tun kann, meine Finanzen irgendwie aufbessern, irgendwie aus mir ausbrechen, oder sowas. Bisher war Flucht, ob in Form von ehrenamtlicher Arbeit, kleineren Übersetzungsaufträgen, oder Hilfen für andere, Zeit beim Skypen mit Schulfreunden, immer die einzige Lösung, die Diplomarbeit, irgendwie gönne ich sie mir wohl nicht? Ich weiss, ich brauche den Abschluss, aber das motiviert mich nicht, ich wäre dann fertig, aber es motiviert mich einfach nicht. Muss ich den Abschluss überhaupt machen? Will ich das? Wie könnte ich sonst noch Geld verdienen? Bafög kriege ich natürlich keins mehr.... Na ja, so viel erstmal zu der Erkenntnis, dass wir alle uns in der einen oder anderen Weise nicht trauen. EFT war da schon eine große Hilfe, aber jetzt muss es irgendwie weiter gehen... Liebe Grüße, Senseseaker | |||||
| Sonne Rank:member Group: members Posts: 97 IP Logged PM ID: 1428 [PM Sonne] | Posted at Sat Aug 16, 2008 13:37:29 Edit post|Quote Lieber Bunterhund,
O ja, Ideen und Pläne für die Zukunft habe ich viele. Und eigentlich bräuchte ich mich gar nicht beklagen, da ich - im Gegensatz zu vielen anderen Menschen - eine sehr große Leidenschaft für einen bestimmten Themenbereich habe! Die Bandbreite der möglichen Optionen ist zwar immer noch sehr groß und ich schwanke manchmal recht stark, wenn ich mir überlege, was ich denn nun genau machen möchte...aber die grobe Richtung ist da! Im Gegensatz zu Dir habe ich die Regelstudienzeit schon sehr sehr lange überschritten. Und daher ist es notwendig sich und seine Chancen realistisch einzuschätzen. Was ist (noch) möglich, was ist nicht mehr möglich? Auch hier habe ich wieder insofern Glück, dass ich nie den Wunsch hatte in der freien Wirtschaft, für einen großen Konzern etc. zu arbeiten...Da hätte ich altersbedingt (bin Anfang 30) sicher Probleme. ABer das wollte ich nie! Also, wie gesagt, Ideen sind da, meine Chancen sind realistisch, viele Menschen schätzen mich und meine Fähigkeiten sehr...und trotz all dem hält mich seit Jahren irgend etwas davor zurück, meine Ideen und Träume wahr werden zu lassen. Na ja, und da wären wir wieder beim besagten mangelnden Selbstvertrauen! Irgendwie fühle ich mich wohl noch immer nicht "schlau, reif, erwachsen" genug .... In letzter Zeit hat sich einiges gebesssert und das nächste Jahr wird zeigen, ob ich es schaffe endlich DAS Leben zu leben, das ich möchte! Lieber Senseseaker, mir scheint, dass Du immer noch sehr an Deiner Beziehung knabberst. Und nun wohnst Du mit Deiner Ex-Freundin zusammen? Hälst DU das für eine gute Idee, oder handelt es sich nur um eine Notlösung? Ich persönlich glaube nicht, dass man jemals den nötigen Abstand und die nötige Distanz finden kann, wenn man noch zusammenwohnt. WIe fühlst DU Dich dabei? Was Deine Gedanken angeht "Will ich mein Studium überhaupt beenden und was bringt mir das?" kann ich nur sagen: Mach es fertig, um jeden Preis! Ich habe viele Menschen in meinem Bekanntenkreis, die ihr Studium nicht beendet haben und damit sehr unglücklich sind! Du wirst es ein Leben lang bereuen, wenn Du es einfach hinschmeisst....Schreib Deine Diplomarbeit irgendwie...dann wirst Du eines Tages ein Diplomzeugnis in der Hand halten und DU weisst, das sich die ganze Mühsal doch irgendwie gelohnt hat. Slebst wenn Du es vielleicht jobtechnisch nie brauchen wirst, ist es doch ein gutes Gefühl etwas abgeschlossen zu haben! Meinst DU nicht? Sonne | |||||
| Sonne Rank:member Group: members Posts: 97 IP Logged PM ID: 1428 [PM Sonne] | Posted at Sat Aug 16, 2008 14:15:54 Edit post|Quote Hab ich gerade entdeckt: Säe einen Gedanken und ernte eine Tat. Säe eine Tat und ernte eine Gewohnheit. Säe eine Gewohnheit und ernte einen Charakter. Säe einen Charakter und ernte ein Schicksal. Empirisch kann man belegen, dass bestimmte Charaktereigenschaften, die Menschen haben, einen Einfluss auf die Lebenszufriedenheit haben. Optimismus, Neugierde, Humor, Ausdauer und Bindungsfähigkeit sind beispielsweise Charakter-Stärken, die Menschen mit einer besonders hohen Lebenszufriedenheit auszeichnen. Wir haben die Annahme, dass man diese Stärken trainieren und insofern selbst viel dazu beitragen kann, ein glücklicheres Leben zu führen. In der positiven Psychologie wurden auch verschiedene Lebensstile und ihr Zusammenhang mit der Lebenszufriedenheit untersucht. Es werden drei Lebensstile unterschieden. Engaged life: man verwirklicht das eigene Potenzial. Meaningful life: Sinnsuche prägt das Leben, man setzt seine Stärken für andere oder einen höhere Sache ein. Pleasant life: Man frönt den Genüssen des Lebens. Das engaged life korreliert am stärksten mit einer hohen Lebenszufriedenheit. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() http://www.duz.de/docs/artikel/m_07_07glueck.html | |||||
| senseseaker28 Rank:member Group: members Posts: 177 IP Logged PM ID: 969 [PM senseseaker28] | Posted at Sat Aug 16, 2008 15:38:08 Edit post|Quote Hi Sonne, wie ich mich beim Zusammenwohnen fühle ist eine gute Frage. Am Anfang war das eine Situation, in die ich mich so hineinmanövriert habe. Ich habe ihren neuen Freund akzeptiert, und dem Ganzen eher als stiller Zuschauer beigewohnt, und meine eigenen Gefühle waren da immer außen vor. Es war im vergleich zu anderen Dingen zunächst das kleinere Übel, denn einen Umzug, neue Orientierung in vielleicht anderem Stadtteil habe ich mir nicht zugetraut, und 5 Jahre Beziehung waren ja auch nicht gerade wenig. Mittlerweile ist es so, dass ich mich bewusst auch von ihr abzugrenzen versuche, und wenn ich nicht diese ganzen Probleme hätte, wäre ich lieber früher hier weg als später. Dann könnte ich auch zu meiner Freundin ziehen, bzw. in ihre Nähe, und wir könnten uns viel öfter sehen. Bleibt aber immer die Frage, welche der ganzen Baustellen kommen in welcher Reihenfolge? Auf Jobseiten so studentisch durch die Gegend surfen bringt auch nicht viel, und Surfsessions habe ich derartige schon genug hinter mir. Ich kann ja auch nicht mal eben putzen, Pizza ausliefern oder viele andere typische Studijobs machen. Es muss dann schon was am PC sein, oder vielleicht Callcenter, aber eines hat mich nicht genommen, da es keine große Unterstützung bei der Einrichtung und Umsetzung des Arbeitsplatzes mit Hilfsmitteln gibt, und ich mit meinem eigenen Notebook arbeiten müsste, tja... Gefühlsmäßig liegt mir an meiner Ex eigentlich nichts, außer einer Zwecksgemeinschaft oder irgendwie, ich nenne es mal Vertrautheit, da wir uns schon länger kennen. Bei der Gelegenheit mal was Anderes: dieses Forum hat soooo viele Mitglieder, was mich immer sehr erstaunt. Ist die Aufschieberei da soooo groß, dass kein einziger sich zu schreiben traut? Gruß, Senseseaker | |||||
| Sonne Rank:member Group: members Posts: 97 IP Logged PM ID: 1428 [PM Sonne] | Posted at Sun Aug 17, 2008 11:20:16 Edit post|Quote
Na ja, viele der "Mitglieder" sind sicher nur Karteileichen, die sich irgendwann mal hier angemeldet haben und schon längst nicht mehr mitlesen. Aber ich frage ich gerade auch wo unsere aktvien (!!!) Mitglieder wie Leonardo, Blockflöte, Stefan, Tibidabo, Jochen, Gorilla, Ziltoid und einige weitere stecken. Schreibt Ihr nicht, weil es Euch gerade so gut geht und ihr voll und ganz in Eurem Tatendrang aufgeht - oder schreibt Ihr nicht, weil Ihr gerade "prokrastiniert" und auch nicht aufraffen könnt auf einen Forenbeitrag zu antworten ??? | |||||
| Sonne Rank:member Group: members Posts: 97 IP Logged PM ID: 1428 [PM Sonne] | Posted at Sun Aug 17, 2008 11:33:48 Edit post|Quote
Ja, das ist immer die Frage. Was ist eigentlich am Wichtigsten? Es droht ja immer die Gefahr, dass man sich zu sehr in eher unwichtige Aktivitäten stürzt anstatt das eigentlich Wichtige in Angriff zu nehmen. Lass mich ordnen. Bei Dir geht es um folgende Punkte - Umziehen (weg von Exfreundin - evtl. zusammenziehen mit neuer Partnerin) - Geld verdienen / Studentenjob - Diplomarbeit schreiben
Bevor Du Dich hier allzusehr in die Jobsuche verrennst mal eine andere Frage: WIe lange bräuchtest DU denn eigentlich noch, um Dein Studium abzuschließen? Noch ein Jahr? Ein halbes Jahr? Länger? Kürzer? Hast Du nach Deiner Diplomarbeit noch Prüfungen? Ich frage deshalb, weil - angenommen Du könntest in einem halben Jahr Dein Studium beenden - ist es dann wirklich sinnvoll sich jetzt um einen dämlichen Callcenter-Nebenjob zu bemühen, der DIch weder ausfüllt noch weiterbringt, sondern Dich stattdessen vom Schreiben Deiner Diplomarbeit fernhält? Ich verstehe Deine Geldsorgen, aber gibt es nicht die Möglichkeit einen Studienkredit zu beantragen oder ähnliches? Zurück zur "Liste" weiter oben: Sie könnte so aussehen: 1. Studium beenden (Diplomarbeit + evtl. Prüfungen) 2. Jobsuche 3. Wenn Du etwas gefunden hast und weisst in welcher Stadt Du zukünftig arbeiten wirst 3. Wohnungssuche In einem Jahr oder so könntest Du ein glücklicher junger Mann mit abgeschlossenem Studium, Job und angenehmer Wohnatmosphäre (ohne Ex!) sein. Klingt das nicht irgendwie verlockend? ![]() Sonne | |||||
| Go!rilla Rank:member Group: members Posts: 20 IP Logged PM ID: 1955 [PM Go!rilla] | Posted at Sun Aug 17, 2008 11:44:45 Edit post|Quote Hallo, ich bin noch da, bin nur grade etwas im Stress (ja, wegen Aufschieben...). Wir haben übrigens noch einen Platz frei bei der gegenseitigen "Kontrolle", funktioniert bisher recht gut. Gruß, Go!rilla an Senseseaker: Hast Du mal beim Studentenwerk o.ä. nachgefragt, ob die Dir weiterhelfen können mit behindertenfreundlichen Jobs? Nur so als Tipp. | |||||
| Sonne Rank:member Group: members Posts: 97 IP Logged PM ID: 1428 [PM Sonne] | Posted at Sun Aug 17, 2008 11:47:58 Edit post|Quote Hi Gorilla, bei Eurer Kontrollgruppe würde ich mich gerne anschließen. Schick Dir gleich ne PM | |||||
| senseseaker28 Rank:member Group: members Posts: 177 IP Logged PM ID: 969 [PM senseseaker28] | Posted at Sun Aug 17, 2008 16:18:47 Edit post|Quote Hi Sonne, das klingt in der Tat alles verlockend, aber es ist wie ein großer Haufen Dinge, die es zu tun gilt, und die weder Anfang noch Ende zu haben scheinen. Da es wirklich finanziell sehr eng ist, muss es einfach was sein, da führt kein Weg dran vorbei. Um Studikredite habe ich mich schon gekümmert, allerdings gibt es da nur was für Studienanfänger, und Bafög ist wie gesagt längst nicht mehr drin. Zu den Prüfungen: es ist glücklicherweise so, dass ich alle Prüfungen bereits abgeschlossen habe, mir daher "nur" die Diplomarbeit bleibt. Man hat hier 6 Monate Zeit, um eine fertige Arbeit à etwa 100 Seiten vorzulegen, und kann aus diversen Gründen theoretisch verlängern. Es ist irre, was mich immer vom Schreiben abgehalten hat, ich werd's hier einfach mal aufzählen, vielleicht geht es dem einen oder der anderen ähnlich. - Ich sitze zu oft davor, und dann ist der Anfang einfach zu schwer, mein Kopf ist leer. - Was ist, wenn mein Thema dem Prof, Ex Kommilitonen, Freunden oder wem auch immer nicht gefällt? - Was ist, wenn mein Schreibstil den Prof nicht überzeugt? Bei dem, was ich von ihm und seinen Studenten bisher gelesen habe, dürfte mir das eigentlich egal sein, da er so viele Fehler macht, dass es kaum auszuhalten ist, aber es ist mir nicht egal. - Werde ich Zitate, Textstellen und Gedankengänge in einer adäquaten Form präsentieren, und zwar so, dass ein Sehender daraus nicht ableiten kann, dass ich blind bin? - Auch wenn ich Erfahrungen in einigen Gebieten gesammelt habe, fühle ich mich einfach noch zu dämlich, und vergleiche mich daher zu sehr mit anderen. Ich habe meinen Maßstab schon so hoch angesetzt, dass ich mir glaube ich als Einziger am wenigsten zutraue. Auch wenn Freunde mir sagen "Du hast Qualitäten und bist gut, hast deine eigenen Stärken", ist das so, als würde man einen Ball gegen eine Steinmauer werfen, es prallt einfach ab, während negative Gedanken, und seien sie auch noch so klein und vielleicht unbedeutend, immer eine Lücke oder einen Mikroriss im Mauerwerk finden. Vielleicht habe ich, statt mich Objektiv auf meine Fähigkeiten zu konzentrieren, zu sehr so sein wollen wie meine Kommilitonen, so "normal" wie möglich oder sowas, und das wird mir jetzt selbst zum Verhängnis. Ich war immer schon sehr gut darin, mich einfach anzupassen, hab mein Ding bis zu einem gewissen Grad gemacht, aber stehe jetzt an einem beinahe toten Punkt, trotz Therapie und auch vieler Schreibversuche hier im Forum. Ich habe mal einen Schreibworkshop besucht, in dem es um Zitate und all sowas ging, aber geholfen hat es mir irgendwie wenig, weil ich meine Notizen einfach nur einigemale durchgelesen habe, ohne es wirklich zu internalisieren. Keine Ahnung, ob das alles jetzt irgendeinen Sinn ergibt. Ich weiss zwar, dass ich mich da irgendwie selber reinmanövriert habe, aber ich finde einfach den Weg raus nicht. Ein Gedanke war mal, hier an der Uni eine Gruppe zu gründen, in der man sich vielleicht gegenseitig coachen kann, oder das Thema Diplom bewusst und konsequent angehen kann. Aber viele Leute haben dann dazu beigetragen, dass signore Kontrolletti wieder gewonnen hat, "wozu brauchste das denn, mach's einfach fertig, allein, dann bist du's irgendwann los. Bis du eine solche Gruppe gegründet hast, verstreicht zu viel Zeit, und das wird doch eh alles nichts..." Und so ging das dann immer weiter, bis das Vorhaben wieder nur zu einem Wunschdenken degradiert wurde. Wieder Starrheit, und so wird's eigentlich gemacht, und nicht anders! Das macht mich wütend, und ich frustriere mich einfach. Ich habe wirklich keine Lust mehr, der Dauerstudent und weiss der Geier was zu sein, aber konsequent dagegen angehen ist auch nicht drin. Ich habe irgendwie zuviel Angst und Scham davor, mich überall erklären zu müssen, bei Ex-Kommilitonen einfach durch zu sein dafür, dass ich so lange gebraucht habe. Außerdem hat mal ein ziemlich hohes Tier in unserm Fachbereich mir gleich zu Beginn des Studiums von selbigem abgeraten, das hat sich wohl auch irgendwo im Hinterkopf eingenistet. Soweit erstmal zu meinen Gedankengängen und den Hintergründen. Gruß, Senseseaker | |||||
| Blockflöte Rank:member Group: members Posts: 130 IP Logged PM ID: 970 [PM Blockflöte] | Posted at Mon Aug 18, 2008 18:49:51 Edit post|Quote
Nein, leider ist das nicht der Grund. Ach Sonne, ich finde es total süß, dass Du an mich denkst. Tatsächlich habe ich in den letzten Tagen ein bisschen hier gelesen und könnte hier in diesem Faden so viel schreiben. Bei mir ist es auch so ein Ding mit den Zielen, mir fehlt auch der Mut, mir Ziele zu setzen und darauf hinzuarbeiten. Aber ich habe gerade ein ganz ganz beschissenes Problem, schiebe hier eine Aussprache seit Wochen vor mir her, und kann mich zu fast nichts aufraffen. Aah, ist das ätzend! Jetzt muss ich leider weg, aber ich versuche, bald wieder aktiver mitzumischen. Bis denn, Eure Flöte | |||||
| Sonne Rank:member Group: members Posts: 97 IP Logged PM ID: 1428 [PM Sonne] | Posted at Tue Aug 19, 2008 10:03:09 Edit post|Quote
Liebe Flöte, viel Kraft und Mut wünsch ich Dir bei Deiner Aussprache. Bring es hinter DIch und -egal was dabei rauskommt - hinterher wird es Dir besser gehen! Aufschieben ist ja so ein schrecklicher Energieräuber, ich weiss wovon ich rede. Sonne | |||||
| senseseaker28 Rank:member Group: members Posts: 177 IP Logged PM ID: 969 [PM senseseaker28] | Posted at Tue Aug 19, 2008 19:36:21 Edit post|Quote Hi Sonne, ja, Aufschieben ist in der Tat ein unheimlicher Energieräuber. Ich war gestern so müde, dass ich ins Bett gehört hätte, aber nein, ich musste noch Zeug schreiben, hab dann noch mit meiner Freundin telefoniert, und so wurde der Schlaf wieder plattgebügelt. Offenbar bin ich emotional viel mehr von allem mitgenommen, als ich mir immer eingstehen will. Ich hatte so eine wahnsinns Wut auf mich, die ganze Zeit nicht einschlafen zu können, habe erstmal das Übliche versucht, also Glotze an, dann Glotze wieder aus, und Entspannungstechniken, aber auch das wollte nicht so recht. Irgendwann, so gegen halb sieben Morgens, bin ich dann schließlich eingeschlafen. Und diese Wut war gestern schlimmer als je zuvor. So ein Agressionspotential habe ich in mir schon lange nicht mehr gespürt. Ich habe mich regelrecht dafür gehasst, dass es nicht voran geht... Flöte, wie schlimm auch immer die Aussprache ist, wie unerträglich auch immer die Vorstellung, einer bestimmten Person gegenüber zu treten, tu's einfach, am Ende wirst du dich leichter fühlen, da spreche ich aus Erfahrung. Wenn du magst, kannst du auch gerne Mailen, Adresse hast du ja. Liebe Grüße, Senseseaker | |||||