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Neues Thema - Antworten

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Go!rilla
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PM ID: 1955
PM [Go!rilla]

Last replied to on Fri Jun 13, 2008 15:18:36
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Hallo miteinander,

da ich leider keinen Vorstellungsfaden gefunden habe, erstelle ich einfach mal einen neuen Beitrag. Erst einmal schön, dass es so ein Forum gibt, nachdem ich mich lange gefragt habe, ob ich eigtl. der Einzige bin dem es so geht. Scheinbar nicht.

Wie wohl die meisten hier prokrastiniere ich schon seit einiger Zeit vor mich hin und komme damit nicht so recht klar. Eigentlich liegen die Anfänge schon Jahre zurück, ich denke so richtig ist das Ganze mit dem Beginn des Studiums angeefangen, ich hatte schon immer universitäre Pflichten so lange wie möglich vor mir her geschoben und kann mich an keine Seminararbeit, Referat o.ä. erinnern, das ich nicht auf den letzten Drücker erledigt hätte. Erst in den letzten 12 Monaten ist mir allerdings erst so recht bewusst geworden, dass dies keine Faulheit ist oder Verpeiltheit, sondern unterschwellige Angst vor dem Versagen. Hierzu bestand allerdings nie ein Anlass, ich bin zwar weder Einser-Kandidat noch wirklich ehrgeizig, aber habe bisher noch alle Prüfungen etc. bestanden, selbst unter den chaotischsten Zuständen sogar gar nicht einmal schlecht. Also wo liegt das Problem? Gute Frage eigtl.

Seit etwa einem halben Jahr befinde ich mich in den Abschlussprüfungen und dies war bisher eine miese schlimme Zeit war, was die Gefühlswelt anbelangte. Ich habe bis auf zwei freie Tage nach einer Prüfung JEDEN Tag mehr oder weniger prokrastiniert, teilweise mehrere Tage ununterbrochen im Netz verbracht, nur um einer verdammten Aufgabe aus dem Weg zu gehen. Natürlich waren 92% der Bedenken vollkommen umsonst. Vor und nach JEDER Einzelprüfung hatte ich Bedenken, diese nicht zu schaffen, jedes Mal war das Ergebnis um Längen besser als erwartet. So viel zum Thema "Gesunde Selbsteinschätzung".

Sicherlich gehört ein wenig Zweifeln und auch Verzweiflung immer dazu, aber ich habe mir quasi meine gesamte Freizeit damit versaut, dass ich nutzlose Dinge getan habe, ohne mich zu entspannen. Auch jetzt sitze ich eher den ganzen Tag vor dem Rechner und setze mir 1/2-Stunden-Fristen anstatt die Sonne zu geniessen oder Fussball zu schauen... Dabei habe ich in zwei Wochen die nächste Prüfung und noch gut wie gar nichts dafür getan. Was zur Hölle soll das? Am Ende bestehe ich eh wieder und hätte stattdessen drei Wochen sinnvolle Dinge oder auch gar nichts tun können.

Es gibt ja viele Hilfsmittel, Tages-/Wochenpläne schreiben, Pensum in kleine Schritte unterteilen, zumindest mit Kleinigkeiten weitermachen etc. pp. Habe ich aber alles nach 1-2 Tagen wieder abgebrochen, weil ich Schiss hatte vor der "Erkenntnis", dass es gar nicht mehr zu schaffen ist. Meine Fresse... Das wollte ich nur einmal loswerden, vllt. erkennt sich ja der eine oder andere wieder und hat gar einen Rat oder einen Arschtritt parat. Habt ihr bestimmte Techniken, um zumindest ein wenig zu schaffen?

Würde mich über Anregungen freuen, natürlich auch über ähnliche Erfahrungen.

Gruss, Go!rilla

leonardo
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[PM leonardo]

Posted at Fri Jun 13, 2008 09:33:34
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Hallo Go!rilla,
zuerst einmal willkommen bei uns Leidensgenossen. Was du da beschreibst, kenne ich sehr gut, v.a. auch die versaute Freizeit macht mir zu schaffen, verhindert einen Ausgleich zu dem beruflichen Stress.

Meine Studentenlaufbahn ist zwar nun schon einige Jahre her, aber im Prinzip hat sich daran nichts geändert.

Ich werde gleich mal einen anderen Thread aufmachen und meine Theorie der Procrastination darlegen. Ich hoffe, damit auch einige deiner Fragen beantworten zu können.

Gruß
Leo
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Fallen ist keine Schande, liegen bleiben schon!

Go!rilla
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PM ID: 1955
[PM Go!rilla]

Posted at Fri Jun 13, 2008 14:18:59
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Dank für die Begrüßung! Aber hey:

> Meine Studentenlaufbahn ist zwar nun schon einige Jahre her, aber im Prinzip hat sich daran nichts geändert.

Das sind ja nicht sonderlich rosige Aussichten...

Andererseits wird man nach einigen Jahren vllt. besser mit der Prokrastination umgehen können als am Anfang. Oder?

leonardo
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PM ID: 11
[PM leonardo]

Posted at Fri Jun 13, 2008 14:26:06
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Hallo Go!rilla,
was mir im Moment hilft ist zu sehen, dass es sehr sehr vielen Menschen in dieser Firma hier ganz ähnlich geht. Habe gerade noch mit einer Kollegin telefoniert, die mir ihr Leid geklagt hat.

Habe mal irgendwo gelesen, dass die Procrastination mit dem Alter abnimmt. Kann das leider nicht bestätigen.

Ich habe jahrelang damit gelebt, ohne um den Krankheitswert zu wissen. Bei mir ist die Procrastination mindestens 35 Jahre alt (bin 48). Muss nicht verwundern, dass da so einiges chronisch geworden ist.

Du bist jünger, hast mehr und andere Infoquellen zur Verfügung, kannst eine Therapie machen, weil du erkannt hast, dass Procrastination nicht eine Frage des Charakters ist, sondern eine Verhaltensstörung. Ich hoffe sehr, dass du auch von unseren Erfahrungen hier profitieren kannst. So schlecht sind deine Ausssichten also bestimmt nicht!

Liebe Grüße
Leo
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Fallen ist keine Schande, liegen bleiben schon!

Go!rilla
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PM ID: 1955
[PM Go!rilla]

Posted at Fri Jun 13, 2008 14:41:12
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Na, das hört sich ja schon etwas anders an. Ich bin, wie gesagt, jetzt auch schon ein paar Jahr im Klub, aber habe es stark erst seit ca. 12 Monaten... Hast Du denn mal eine Therapie probiert?

leonardo
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[PM leonardo]

Posted at Fri Jun 13, 2008 15:02:32
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Ich bin aufgrund meiner Depressionen seit fast 4 Jahren in Therapie. Die Procrastination ist dabei immer wieder Thema gewesen (ohne dass die Therapeuten den Begriff überhaupt kennen). Erst seit ich EFT mit der Therapie kombiniere, geht es wirklich voran.

Du kannst deine Skepsis zu EFT ruhig behalten. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Ich bin eigentlich Naturwissenschaftler und von daher auch nicht so leicht von solchen Dingen zu überzeugen. Aber ich habe jetzt schon so oft erlebt, dass es wirkt. Beschäftige mich schon seit etwa einem Jahr damit, ist also keine Eintagsfliege.

Liebe Grüße
Leo
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Go!rilla
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PM ID: 1955
[PM Go!rilla]

Posted at Fri Jun 13, 2008 15:10:21
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> Die Procrastination ist dabei immer wieder Thema gewesen (ohne dass die Therapeuten den Begriff überhaupt kennen).

Die Therapeuten kannten den Bgriff nicht?! Das steht doch inzwischen in jeder Psychologie heute...

> Du kannst deine Skepsis zu EFT ruhig behalten. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Ich bin eigentlich Naturwissenschaftler und von daher auch nicht so leicht von solchen Dingen zu überzeugen.

Vllt. schaue ich mir das noch einmal an, aber das Abklopfen bestimmter Körperstellen wirkt auf mich nicht sehr aussichtsreich... Machst Du das täglich/regelmäßig oder nur bei akuter Blockade? Bist Du Autodidakt?

Gruss

leonardo
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PM ID: 11
[PM leonardo]

Posted at Fri Jun 13, 2008 15:18:36
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Manchmal täglich, auch zur Vorbeugung, oft aber bei akuten Blockaden.

Habe mir das ganze aus einigen Büchern beigebracht. Ist wirklich nicht schwer zu lernen.

Liebe Grüße
Leo


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