Benutzer-Optionen
Registrieren--Anmelden--Top 20 Posters--Themen durchsuchen


Prokrastination Home
Forum Startseite>>Procrastination>>Prokrastination und Beruf

Neues Thema - Antworten

Author
Post
tibidabo
Rank:member
Group: members
Beiträge: 43
IP Logged

PM ID: 37
PM [tibidabo]

Last replied to on Mon Apr 28, 2008 14:16:45
Edit Post|Quote
Hallo liebe Mit-Prokrastinatoren,

mich würde mal interessieren, wie es Euch eigentlich im Beruf ergeht. Wirkt sich die P. da besonders stark aus oder weniger stark als bei privaten Aktivitäten?

Wie ist es bei Euch? Wie geht Ihr um mit Aufgaben, die Euch nicht interessieren? Die schwierig sind? Wie geht Ihr um mit Druck (durch Kollegen und Vorgesetzte)?

Bei mir ist es so, dass ich mit meinem Beruf sowieso ziemlich unglücklich bin und ich eigentlich sofort in eine andere Tätigkeit wechseln würde wenn ich nur wüsste wie. Unter diesen Voraussetzungen setzt mir natürlich die P. besonders zu - ich tue während der Arbeit nur sehr wenig. Es fällt mir ja schon schwer, mit einer Aufgabe anzufangen, wenn sie mir eigentlich Spaß machen würde. Aber noch viel schwieriger ist es, wenn ich die Aufgabe schwierig, uninteressant und langweilig finde - dann ist das Anfangen für mich fast unmöglich.

Dieses ewige Nichtstun im Job führt dazu, dass ich in eine Art von Lähmung verfalle und teilnahmslos herumsitze und bestenfalls im Internet ein wenig recherchiere.

Natürlich sind auch meine Kollegen nicht begeistert von meiner Apathie und es gibt immer wieder mehr oder weniger deutliche Kritik... Doch auch die bringt mich nicht dazu, mehr zu tun...

Der resultierende Zustand wird gelegentlich als Boreout bezeichnet: Nichtstun und Langeweile im Job führt zu ähnlichen Symptomen wie Burnout...

Stefan
Rank:member
Group: members
Posts: 204
IP Logged
PM ID: 680
[PM Stefan]

Posted at Thu Feb 21, 2008 23:07:52
Edit post|Quote
Die Frage kann ich nicht ganz in Deinem Sinne beantworten: Ich habe noch keinen Job, weil ich meinen Abschluss aufschiebe. Manchmal schreibe ich einen Artikel für die Lokalzeit. Die gebe ich dann meistens später ab als ich sollte, obwohl es mir eigentlich Spaß macht. Eine große Angst habe ich dabei davor, dass jemand den Artikel schlecht findet, ich glaube, das ist ein Mitgrund, warum ich das Schreiben immer aufschiebe.

leonardo
Rank:member
Group: members
Posts: 509
IP Logged
PM ID: 11
[PM leonardo]

Posted at Fri Feb 22, 2008 10:50:50
Edit post|Quote
Weder habe ich meinen Traumjob noch bin ich mit meinem Job total unzufrieden. Mein Job erfordert einige Eigenschaften, die ich nur sehr schwach besitze. Auf der anderen Seite komme ich sehr gut mit meinem Chef und den Kollegen klar. Arbeitszeiten sind prima (35 Stunden Woche mit Gleitzeit), Gehalt ist eher mäßig. Ist also echt Licht und Schatten.

Unangenehme Aufgaben schiebe ich auf und weniger unangenehme Aufgaben mache ich nicht, weil die aufgeschobenen Dinge eigentlich zuerst vom Tisch müssten. Toll!

Privat procrastiniere ich leider auch recht heftig. Hier ist oft das Problem, dasas es hier wenig Druck gibt. So habe ich einmal einen Fachartikel für eine Aquarienzeitschrift geschrieben. Da gab es keinen Druck dahinter. Hat schlappe 9 Jahre gedauert.

Liebe Grüße
Leo
-----------------------------
Fallen ist keine Schande, liegen bleiben schon!

tibidabo
Rank:member
Group: members
Posts: 43
IP Logged
PM ID: 37
[PM tibidabo]

Posted at Fri Feb 22, 2008 11:01:04
Edit post|Quote
Meine Arbeitszeiten sind auch nicht viel schlechter: 38 1/2 Stunden mit Gleitzeit. Insofern kann ich mich auch kaum beschweren. Mein Gehalt ist leider auch recht mäßig...

Mit meinen Kollegen komme ich aber nicht so super zurecht - aus zwei Gründen: einerseits sind sie mit meinen mäßigen Leistungen natürlich nicht besonders zufrieden und andererseits passen wir sowieso nicht so besonders zusammen. Denn sie haben völlig andere Interessen und Sichtweisen als ich und auch im privaten Bereich haben wir uns nur wenig gegenseitig zu erzählen. Deswegen fühle ich mich hier am Arbeitsplatz immer ein wenig isoliert...

@stefan: so wie Du habe ich auch immer die Sorge, dass man mit den Ergebnissen dessen was ich tue unzufrieden sein könnte. Das ist auch bei mir einer der Hauptgründe, um gar nicht erst mit etwas anzufangen. Ach ja, und falls ich doch mit etwas beginne dann lasse ich mich durch negative Kritiken rasch einschüchtern, anstatt diese als konstruktive Anregung für Verbesserungen zu sehen...

Blockflöte
Rank:member
Group: members
Posts: 130
IP Logged
PM ID: 970
[PM Blockflöte]

Posted at Sun Feb 24, 2008 19:12:52
Edit post|Quote
Bei mir betrifft das Aufschieben hauptsächlich die privaten Dinge zu Hause. Ich musste früher nicht wirklich mithelfen, da war meine Mutter nicht streng genug. Was ich nicht wollte, musste ich nicht tun. Außerdem sah meine Mutter das auch ziemlich locker, z.B. sagte sie oft nach dem Essen "Ach, wir machen es uns jetzt erst mal gemütlich. Abräumen können wir immer noch später". Ich finde diese Einstellung an sich ja ganz schön, aber nun schaffe ich es NIE, nach dem Essen das Geschirr wegzustellen und den Tisch sauber zu machen. Das wird solange hin- und hergeschoben, bis wirklich kein Platz mehr auf dem Tisch ist.

Im Beruf hatte ich nach der Ausbildung so meine Schwierigkeiten, da hatte ich einige Aktenleichen in der Schublade liegen. Das waren Sachen, wo ich keine Lösung wusste. Ich habe zu der Zeit zwar viel hinzugelernt, auch durch nachfragen, aber es gab eben Fälle, wo ich hartnäckig hätte bleiben müssen, nachfragen, bis mir jemand helfen konnte. Tja, und das ist ja auch mein Problem. Ich denke immer, ich muss alles alleine lösen können. Hilfe holen ist ja so schwer.

An meiner jetzigen Arbeitsstelle klappt das gut. Ich habe geregelte Aufgaben, kann immer die Chefin fragen, und wenn ich wirklich etwas nicht gerne tu, z.B. gewisse Anrufe, die mir unangenehm sind, sagt sie manchmal "Frau Soundso telefoniert doch so gerne, lassen Sie das doch für sie liegen". Dadurch schiebe ich im Beruf, wenn überhaupt, nur relativ kurz auf. Ich schaffe es jetzt auch oft, einen Anruf SOFORT zu erledigen, und was soll ich sagen: Dieses Gefühl ist einfach klasse, yeah! Das solltet Ihr auch öfter tun. So schlimm, wie man dachte, ist es dann meistens gar nicht. Aber man hat die Sache hinter sich gebracht und kann richtig stolz auf sich sein.

LG Flöte

Ziltoid
Rank:member
Group: members
Posts: 61
IP Logged
PM ID: 608
[PM Ziltoid]

Posted at Mon Feb 25, 2008 17:58:36
Edit post|Quote
Ich arbeite zur Zeit nicht, sondern bin dabei mein Studium abzuschließen. Als ich zum letzten Mal gearbeitet habe (Industriepraktikum), habe ich eigentlich nichts auf der Arbeit aufgeschoben, was allerdings hauptsächlich daran lag, dass mich meine Aufgaben in dieser Firma unterfordert haben.

Danach kam für mich eine lange Phase krassen Nichtstuns und Aufschiebens; seit ich das Wort "Boreout" hier gelesen habe, denke ich darüber nach, ob das nicht zum Teil damit zu erklären ist. Ich habe mich anfangs gegen die Langeweile zur Wehr gesetzt, im Büro heimlich an meiner Diplomarbeit geschrieben oder die halbe Arbeitszeit mit Spaziergängen auf dem Firmengelände verbracht und dann bis in die Nacht meine Studien betrieben etc. Erst im letzten Monat habe ich außer dem langweiligen Bürokram nichts mehr gemacht, und ich glaube dass es mir erst ab da schlechter ging. Naja.

Ab Sommer werde ich wieder arbeiten, vermutlich erst ein mal als unterbezahlter Zeitarbeiter... Ich bin zuversichtlich, freue mich darauf mein eigenes Geld zu verdienen und habe keine Angst, dass ich mich überanstrengen muss oder dass mich der Bore-out nochmal ereilt.

Meine nächste Diplomprüfung ist diesen Freitag, und damit sind dann alle schweren Prüfungen geschafft. Drückt mir die Daumen.

senseseaker28
Rank:member
Group: members
Posts: 177
IP Logged
PM ID: 969
[PM senseseaker28]

Posted at Mon Feb 25, 2008 18:24:34
Edit post|Quote
Hi Ziltoid,

viel Erfolg bei deiner Prüfung am Freitag! Das wird schon!
Als ich meine letzte Prüfung hatte, war das hinterher ein tolles Gefühl.
Jetzt gilt es nur noch, die Diplomarbeit zu beenden.

Liebe Grüße,
Senseseaker

bunterhund
Rank:member
Group: members
Posts: 157
IP Logged
PM ID: 1181
[PM bunterhund]

Posted at Mon Feb 25, 2008 20:36:10
Edit post|Quote
Hey Leute,
momentan studiere ich ausnahmsweise mal ohne Nebenjob. Aber seit ich 15 bin hab ich immer nebenher im Supermarkt gearbeitet. Die Anfordeungen waren niedrig und ich hab immer gegen den Chef (Autorität!) rebelliert, da ich mir nix sagen lassen wollte. Dementsprechend unordentlich eledigte ich meine Arbeit. In den letzten Jahren wollte ich hingegegen tadellos sein und war auf den Job auch angewiesen.
Aber dann kam ein Angebot von der Uni für nen Job als Stud. Hilfskraft. Das Auslandssemester war leider schon geplant, der Supermarktjob gekündigt. Allerdings hätte ich nach meiner Rückkehr ne Chance, noch an der Uni mitzumachen.
Seitdem hab ich Schiß und schiebe alle Hausarbeiten, die mit den Lehrkräften und dem Job zu tun haben, auf. Die könnten ja feststellen, dass ich gar nicht so gut bin und mich bei Rückkehr nach Dland ablehnen.Ich verbau mir also gerade einen Job!
Quote:
''@stefan: so wie Du habe ich auch immer die Sorge, dass man mit den Ergebnissen dessen was ich tue unzufrieden sein könnte. Das ist auch bei mir einer der Hauptgründe, um gar nicht erst mit etwas anzufangen. Ach ja, und falls ich doch mit etwas beginne dann lasse ich mich durch negative Kritiken rasch einschüchtern, anstatt diese als konstruktive Anregung für Verbesserungen zu sehen...''
Das trifft bei mir auch bei den Hausarbeiten zu, denn ich schäme mich, Profs. etc. um Hilf zu bitten, da die anderen Studis dass ja auch nicht tun und ich Höhergestellte nicht mag, Kritik nicht vertrage und schüchtern bin (die könnten ja feststellen, wie dumm ich bin!).
Hach ja...
Bunterhund
-----------------------------
Der frühe Vogel kann mich mal!

Paprika
Rank:member
Group: members
Posts: 36
IP Logged
PM ID: 670
[PM Paprika]

Posted at Mon Mar 17, 2008 19:14:55
Edit post|Quote
"Ich denke immer, ich muss alles alleine lösen können."

Liebe Blockflöte,genau das denke ich auch immer.Mir wurde schon von klein auf vorgeworfen,dass ich alles auf andere abwälze,von meinem älteren Bruder.
Tatsächlich verhielt es sich so,dass ich zwar ähnlich wie du nicht strukturiert mithelfen musste,es allerdings immer wollte und feststellen musste,dass meine Hilfe so,wie ich gern aktiv geworden wäre,nicht gewollt war,was dazu geführt hat,dass ich nie ein eigenes System entwickelt habe von "So leiste ich","So ranzugehen,ist meine Art".
Naja.Ich glaube,was sich da so an "unselbständigsein auf mich projiziert hat,war eigentlich der Ärger meines älteren Bruders,dass ich ja viel kleiner war und deshalb natürlich weniger konnte.
Als Kind konnte er noch nicht differenzieren,warum ich mehr Unterstützung kriege,und als ich älter war und er auch,hatte sich sein Bild von mir als Schmarotzer so eingebrannt,dass er keine Veranlassung mehr sah,seine Meinug über mich zu überdenken.



Warum ich das in diesem Thread schreibe:
ICH HAB EINEN JOB!
Nach nur einem Vorstellungsgespräch!

Im Prinzip ist es nur eine Frage der Zeit,bis ich das erste Mal zu spät komme,aber genauso prinzipiell hat meine Chefin ein Herz für leicht desorganisiertes Verhalten,wenn die Motivation und die allgemeine Leistung stimmt.
Deine Chefin,Blockflöte,scheint auch nicht jeden Ansatz von eventueller undiszipliniertheit zu verdammen,das hilft dir bestimmt,oder?

Das bedeutet für mich eine Senkung der Schwelle für den Einstieg,weil ich meine Tendenz zur Wuschigkeit nicht vollends verbergen und aufstauen muss,sondern sie als Tendenz behalten darf.Und es ist eine Erleichterung,was die antizipierte Totstellhaltung betrifft,die hier wahrscheinlich jeder kennt.
("Wenn ich nicht weiß,wie's ausgeht,fang ich lieber gar nicht erst an.""

Naja.
Und bevor es losgeht,solange ich noch nicht mittendrin bin und noch den Überblick habe,bereite ich meine nötigen Ordner vor,bevor ich auch nur auf die Idee kommen kann,Verträge,Krankenkassensachen und Dokumentationen von gehaltenen Stunden in Schreibblöcken zu sammeln.
Um also präventiv gegen das Schwimmen vorzugehen.

Und wie du angedeutet hast:Für mich ist jedes sofort geführte Telefonat ein absoluter Garant für einen Moment völlig ohne schlechtes Gewissen,das ist immer wie ein kleines Stück Frühling,finde ich.

Auch für Euch einen schönen Frühlingsanfang!!!



-----------------------------
Ein Kaktus,der laufen kann,ist kein Kaktus,sondern ein Igel...mal so gesehen

Paprika
Rank:member
Group: members
Posts: 36
IP Logged
PM ID: 670
[PM Paprika]

Posted at Mon Mar 17, 2008 19:28:18
Edit post|Quote
Allerdings:So positiv das auch jetzt für mich aussieht...ich habe immerhin sechs Wochen nach meinem Abschluss erst das Vorstellungsgespräch gehabt,weil ich die Zeit bis dahin ein wenig mit dem Kopf im Sand verbracht habe.
Deshalb habe ich auch so lange nicht geschrieben.
Prinzipiell könnte ich schon seit einem Monat Geld verdienen.

Aber was soll's.
Jetzt weiß ich wenigstens,dass ich es auch schon früher gekonnt hätte,ich hab es nur nicht sehen können.
Und ich bin meinen Eltern dankbar,dass sie keinen wesentlichen Druck auf mich ausgeübt haben,obwohl ich den Übergang bei ihnen verbracht habe.

Vielleicht ist "Augen zu und durch" so eine Devise,die über die allerersten Zögerpunkte hinweghelfen kann.

-----------------------------
Ein Kaktus,der laufen kann,ist kein Kaktus,sondern ein Igel...mal so gesehen

Blockflöte
Rank:member
Group: members
Posts: 130
IP Logged
PM ID: 970
[PM Blockflöte]

Posted at Tue Mar 18, 2008 19:16:04
Edit post|Quote
@paprika: Ja, das hilft mir schon, dass ich nicht so unter Druck gesetzt werde. Ich habe schon manchmal von anderen gehört "Wenn Du richtig Druck kriegen würdest, würdest Du auch pünktlich kommen", aber das hatte ich ja schon und es hat nicht geklappt.

Ich wünsch Dir viel Glück mit Deinem Job.

LG Flöte

piksieben
Rank:member
Group: members
Posts: 10
IP Logged
PM ID: 1478
[PM piksieben]

Posted at Wed Mar 19, 2008 12:18:42
Edit post|Quote
Hallo,

ich habe gerade als Neuling den Weg hierher gefunden und musste bei tibidabos Eingangs-Posting kräftig schlucken. "Das bin ich!" dachte ich plötzlich. Kommt mir alles so bekannt vor!

Dass die Ursache dieser Verhaltensweise ein psychisches Problem ist, weiss ich erst seit Kurzem--seit ich wegen meiner gescheiterten Ehe in Therapie bin. Aus meiner Umwelt habe ich bisher immer Prädikate wie 'faul' oder 'langsam' erdulden müssen. Klar, dass ich mich irgendwann auch selbst so definiert habe. Depressionen und Selbstaufgabe waren die Folge. Den ungeliebten Job mit dem A... als Chef, dem ich nie was recht machen konnte, habe ich hingeschmissen, und meine Ehe, mit den unerfüllten Erwartungen meines Partners, gleich mit--irgendwie jedenfalls, denn das eigentliche Ende war dann ein außereheliches Verhältnis meines Partners. Seit Beginn der Therapie befinde ich mich endlich auf dem Weg, mich selbst zu hinterfragen, Probleme zu erkennen und Lösungen dafür zu suchen--ohne Aufschub, aber mit bestenfalls klitzekleinen Erfolgen.

Bisher dachte ich immer, es müsse nur ausreichend Leistungsdruck vorhanden sein, und schon funktioniert das mit der Arbeit wieder. Weit gefehlt. Gerade jetzt, während ich diese Zeilen schreibe, mache ich eigentlich einen Jahresabschluss für eine meiner 'geliebten' Verwaltungs-GmbHs (das sind die mit den 6 Buchungszeilen pro Jahr--eine 'richtige' Firma hat derer mehrere hundert pro Monat) und bin eigentlich richtig in Zeitdruck, denn bis mein Chef nach Ostern aus dem Urlaub kommt, muss ich noch ein paar andere, dringende Dinge erledigt haben. Nein, Druck durch die Aussenwelt hilft leider gar nicht. Manchmal schaffe ich es dadurch allerhöchstens, den Ansprüchen der anderen halbwegs gerecht zu werden--Ich scheitere aber immer an meinen eigenen.

So, prima, ich kenne also mein Problem--wo ist die Lösung?

Gruß
Tanja


-----------------------------
Ich bin einfach nur ich--mehr nich...

leonardo
Rank:member
Group: members
Posts: 509
IP Logged
PM ID: 11
[PM leonardo]

Posted at Wed Mar 19, 2008 12:28:16
Edit post|Quote
Hallo Tanja,
willkommen im Forum.

Die universelle Lösung, die für jeden passt, gibt es wohl nicht. Mir hat bisher als einziges EFT wirklich geholfen. Wirst schon noch über meine Threads dazu stolpern.

Der Thread "Erfolge" ist da sicher auch interessant für dich.

Liebe Grüße
Leo
-----------------------------
Fallen ist keine Schande, liegen bleiben schon!

Paprika
Rank:member
Group: members
Posts: 36
IP Logged
PM ID: 670
[PM Paprika]

Posted at Sun Apr 27, 2008 18:08:01
Edit post|Quote
Das Leben ist wie die Antarktis,das Leben ist so und das berufliche im Besonderen.Hier schließe ich das Schüler- und Studentsein ein.

Und es ist es deswegen,weil jederzeit neue Aktivitäten anstehen,von denen im zweifel viele andere abhängen.Die Aktivitäten sind die Eisschollen,sie reißen sich los,es gibt kein Halten,entweder ich springe auf,oder sie schwimmt ohne mich.Das heißt,dass ich vielleicht nicht mit meiner Eisbärsippe mitkomme.
und mit jeder Sekunde,die ich warte mit meinem Sprung auf die Schoille,wird der Abstand größer.Und dann springe ich gar nicht mehr,und die Scholle ist weg.Und wenn ich Pech habe,schaue ich auf einen Haufen weggeschwommener Schollen und stehe hungrig auf dem Packeis,während meine Sippenmitglieder von erfolgreicher Jagd wiederkehren.

Ich persönlich kann schwer mit dieser Endgültigkeit umgehen,mit der die Schollen einfach weg sind,wenn ich nicht springe.Das setzt mich so unter Druck,dass ich gar nicht springe.Dass ich schon beschließe,nicht zu springen,bevor sich die Scholle überhaupt gelöst hat.

Verdammt!Warum???Ich müsste nur ständig auf dem Sprung sein,darin eine gewisse Gelassenheit entwickeln (also mich auf dem Spannungsniveau einrichten),und alles wäre gut.
Andere,die erfolgreich sind,schaffen das auch,und ich weiß doch,wie's geht.


Ich arbeite seit zwei Wochen,und noch sind meine Kolleginnen froh über mich als Neuzugang.Aber wie lange noch?Noch weiß keine,dass ich zum Aufschieben neige.Und das Schlimme ist,dass ich Schutzbefohlene habe,die ich unterrichte,jeder einzelne und die dazugehörigen Eltern stehen für mich schon als Mahnmal bereit,wenn ich es zulassse.

Das Gefühl,unbeschrieben zu sein,habe ich schon jetzt nicht mehr,ich muss mich zusammennehmen,damit der gute Eindruck,den man von mir hat,erhalten bleibt.


-----------------------------
Ein Kaktus,der laufen kann,ist kein Kaktus,sondern ein Igel...mal so gesehen

leonardo
Rank:member
Group: members
Posts: 509
IP Logged
PM ID: 11
[PM leonardo]

Posted at Mon Apr 28, 2008 12:35:49
Edit post|Quote
Hallo paprika,
schön mal wieder von dir zu hören. Ich glaube, ich kann ganz gut nachvollziehen, was da gerade bei dir abgeht.

Für normale Menschen ist so eine Eisscholle einfach eine Aufgabe, die sie übernehmen, oder auch nicht. Für uns ist es eine Eisscholle, auf die ein fieser Eisbär die Worte reingepinkelt hat: Du bist zu blöd dazu! oder Finger weg! Akutes Versagensrisiko! Wer nichts macht, macht keine Fehler!

Dazu kommt bei mir noch ein Problem mit Entscheidungen. Wenn ich mich für Scholle A entscheide, entschwindet Scholle B für immer am Horizont. Also muss die Entscheidung perfekt sein und da das nicht geht, wird die Entscheidung eben aufgeschoben.

Liebe Grüße
Leo
-----------------------------
Fallen ist keine Schande, liegen bleiben schon!

bunterhund
Rank:member
Group: members
Posts: 157
IP Logged
PM ID: 1181
[PM bunterhund]

Posted at Mon Apr 28, 2008 14:16:45
Edit post|Quote
Hallo Paprika,

schön hast du das beschrieben und auch schön, dass du da bist!

Ich erwisch mich immer beim Spagat zwischen zwei (oder mehr - mit Armen und Beinen) Eisschollen und wundere mich dannn, wie handlungsunfähig das macht! Besonders, wenn sie dann auch noch in unterschiedliche Richtungen treiben und ich immernoch denke, ich könnte jede Beute einheimsen...

LG, bunterhund
-----------------------------
Der frühe Vogel kann mich mal!

Seite: 1



Betrieben von Bernd Klein, Singen, unterstützt durch den Schulungsanbieter Bodenseo, Kurse in Linux, Perl und Python, Informationen in Englisch zu Bernd Klein
Powered by Chipmunk Board