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Forum Startseite>>Procrastination>>Das 1. Mal, dass ich Gleichgesinnte finde!

Neues Thema - Antworten

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Anna
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PM ID: 686
PM [Anna]

Last replied to on Wed Jan 09, 2008 13:20:51
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Ich weiß wirklich nicht, ob ich daran leide, aber es ist das erste Mal, dass ich mich wirklich wiedererkenne.

Ich hoffe, dass der Schritt zum Psychiater zu gehen der richtige ist.

Ich weiß nicht wie ich mit diesem Problem umgehen soll.. Ich wäre sehr dankbar für einige Ratschläge.

Ich schaff grad gar nichts mehr. Ich weiß einfach nicht warum. Das ist sehr schwierig.

Ich glaub das fing schon in der Grundschule an, da hab ich manchmal meine Hausaufgaben nicht gemacht, ich hab dadurch ein beschissenes Abi, aber trotzdem hab ich es in ein größeres Unternehmen geschafft und einen guten Job, aber den schaff ich auch grad nicht mehr. Wies bei mir zu Hause ist brauch ich jawohl nicht erzählen, da klappt noch weniger... Jetzt auch noch ein neuer Mann... Der weiß ja nichts davon, das kann man doch auch niemandemm erzählen!

Wie bekomme ich das in den Griff???

leonardo
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PM ID: 11
[PM leonardo]

Posted at Tue Nov 27, 2007 13:11:24
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Hallo Anna,
herzlich willkommen im Forum. Es tut gut, Menschen zu finden, die verstehen, was du da durchmachst.

Ob der Schritt zum Psychiater der richtige ist, kann ich schwer beurteilen. Procrastination ist keine offizielle Diagnose und es gibt derzeit auch keine Medikamente dagegen, soweit ich weiß. Falls bei dir aber - wie so oft - die Procrastination mit einer Depression einhergeht, ist der Gang zum Psychiater sicher sehr sinnvoll.

Psychiater sind in erster Linie für eine medikamentöse Behandlung zuständig, einige bieten allerdings auch Psychotherapie an. Medikamente sind dann sinnvoll, wenn du wirklich unter Depressionen leidest. Die Medikamente verbessern deine Stimmung und steigern deinen Antrieb. Diese Antriebssteigerung hat nach allem was ich bisher gelesen habe und auch nach meinen persönlichen Erfahrungen keinerlei Auswirkungen auf die Procrastination.

Ob die Tabletten für dich nun Sinn machen oder nicht: Eine Psychotherapie würde wohl auf jeden Fall Sinn machen.

Liebe Grüße
Leo
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Fallen ist keine Schande, liegen bleiben schon!

Anna
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PM ID: 686
[PM Anna]

Posted at Wed Nov 28, 2007 11:41:33
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Ich habe mich jetzt mal etwas umgesehen im Forum! Es ist erschreckend, dass es (soweit ich es gelesen habe) ausschließlich studierte, intelligente Menschen sind! Hat das vielleicht auch damit zutun?

Dass dies eine Art des Burnout ist? Das man einfach nicht mehr Zeit für sich selber finden kann...

Aber das kann es auch nicht sein, ansonsten hätte ich solche Ausfälle nicht schon seit meiner Kindheit!

Ich versuche grad mein Leben in den Griff zu bekommen, aber es klappt einfach nicht! Habt ihr ein paar gute Tips?

Dass der Psychiater vielleicht keine große Hilfe ist, das kann sein, aber ich weiß mir grad nicht anders zu helfen...

leonardo
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PM ID: 11
[PM leonardo]

Posted at Wed Nov 28, 2007 13:11:41
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Hallo Anna,
das einzige, was mir bisher wirklich hilft ist EFT. Etwas tiefer findest du einen eigenen Thread dazu.
Gruß
Leo
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Fallen ist keine Schande, liegen bleiben schon!

Paprika
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PM ID: 670
[PM Paprika]

Posted at Wed Nov 28, 2007 22:17:26
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Hallo Anna!

Ich finde,Leo hat Recht.Eine Psychotherapie ist eine gute Idee,wenn man sich nicht mehr versteht. Und für Psychiater ist so schnell nichts abstrus oder komisch,Du brauchst also nicht zu fürchten,seltsam gefunden zu werden.Antriebsschwäche ist denke ich nicht so außergewöhnlich.
Du bist kein Alien-weder mit einer Depression noch als regelmäßig AufschiebendeWenn ich das mal so unumwunden behaupten darf.

Und von jemandem Unterstützung zu bekommen,der Psychotherapie macht und auch noch weiß,wann eine medikamentöse Therapie nützlich ist,ist bestimmt eine gute Sache.

Hast du denn sonst keinen,dem Du wenigstens mitteilen kannst,wie schlecht du Dich fühlst?
Vielleicht hat ja Dein Mann schon längst gemerkt,dass Dich etwas belastet,ist bloß zu diskret,um direkt zu fragen?

Viele Grüße,Anna,und einen schönen Abend!

Paprika

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Ein Kaktus,der laufen kann,ist kein Kaktus,sondern ein Igel...mal so gesehen

Anna
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PM ID: 686
[PM Anna]

Posted at Fri Nov 30, 2007 09:16:56
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MMIch glaub ich hab schon recht guten Rückhalt durch Freunde, Eltern, Geschwister und meinen Freund...
Aber so ganz kann man sich doch nicht öffnen, wenn du weißt, was ich meine. Es ist ja auch irgendwie peinlich!
Meine Mutter hat mal zu mir gesagt: Ich dachte immer, dass du so stark bist!
Das war als ich mal nen völligen Zusammenbruch hatte, nun weiß sie halt bescheid. Aber es belastet mich, andere damit zu belasten. Das ist ziemlich schwer. Ich bislang mein Leben alleine auf die Reihe bekommen und es fällt ziemlich schwer fremde Hilfe anzunehmen, aber eine völlig externe Person ist vielleicht doch am ehesten hilfreich. Momentan könnte ich ohne Medikamente nicht klarkommen. Eine Freundin von mir ist Psychologin und sagte, dass Medikamente durchaus nicht schlecht sind und eine gute Voraussetzung dafür geben, dass eine vernünftige Therapie erstmal möglich ist. Schätze sie hat recht

Paprika
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PM ID: 670
[PM Paprika]

Posted at Tue Dec 04, 2007 21:41:14
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Einen schönen guten Abend,Anna!

Ich verstehe das gut,dass man am liebsten so viel von dem guten Bild,das Andere vermutlich von einem haben,aufrecht erhalten möchte.Das ist wahrscheinlich so eine Art Überlebensinstinkt
Bei mir kenn ich das als selbstgeschaffenen Halt in der "funktionierenden Welt".
Ich selbst finde es auch wichtig,das Gleichgewicht zu halten zwischen dem Anvertrauen an Freunde und dem Anerkanntsein als im Grunde funktionsfähig.
Ich will mir sicher sein,die Menschen,die mir wichtig sind,nicht außen vor zu lassen bei dem,was mich am meisten beschäftigt.Mein Leistenkönnen und -nichtkönnen oder Nur-unter-bestimmten-Bedingungen-Leisten-Können und dass es mich belastet,muss ich mit meinen Freunden besprechen können,um nicht das Gefühl zu haben,Versteck spielen zu müssen mit einem wesentlichen Teil von mir.
Ich halte es für wesentlich für meine Selbstachtung, soviel Normalität im Umgang mit den Anderen zu erhalten,dass ich mich auf die vielen "normalen" Erlebnisse in geordnetem Rahmen berufen kann,wenn ich mal wieder etwas angerichtet habe durch das Sich-Aufstauen-Lassen von Pflichten.
Das ist mein Notfall-Präventions-Programm.

Vielleicht könnte es für dich sinnvoll sein herauszufinden,an welchen stellen du unbedingt Stärke demonstrieren und erhalten musst und willst und wo du Dir kleine Oasen von "Nur-zum-Spaß" erlauben kannst,um für die viele "Stärke" Kraft zu haben.

Ich weiß,es fährt sich über Jahre ein,was Andere von einem erwarten und was auf keinen Fall.

Ich wünsche dir sehr,dass Du es schaffst,Deine Kraft etwas mehr für dich selbst zu verwenden.

Paprika



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Blockflöte
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[PM Blockflöte]

Posted at Tue Jan 08, 2008 20:42:43
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Ich habe mich jetzt mal etwas umgesehen im Forum! Es ist erschreckend, dass es (soweit ich es gelesen habe) ausschließlich studierte, intelligente Menschen sind! Hat das vielleicht auch damit zutun?

Dass dies eine Art des Burnout ist? Das man einfach nicht mehr Zeit für sich selber finden kann...

Aber das kann es auch nicht sein, ansonsten hätte ich solche Ausfälle nicht schon seit meiner Kindheit!


Hallo!

Mit einem Burnout hat das, glaube ich, nicht unbedingt zu tun, eher mit dem Perfektionismus. Ich schiebe auch schon seit meiner Kindheit auf. (Oft zu spät zur Schule, Hausaufgaben spät abends gemacht.)

Ich habe das Gefühl, ich kann nicht "einfach so" durchs Leben spazieren, sondern mache aus allem ein Problem. Dabei will ich es gar nicht BEWUSST perfekt machen, das ist mir erst in der Therapie klar geworden.

Mensch, jetzt habe ich die Sätze so oft wieder gelöscht, umgedreht, geändert (und jetzt, um 00.00 Uhr noch mal etwas gelöscht). Ich weiß auch gar nicht, ob das, was ich ausdrücken wollte, überhaupt rüberkommt. Na egal, weg damit.

LG Blockflöte

senseseaker28
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PM ID: 969
[PM senseseaker28]

Posted at Tue Jan 08, 2008 23:14:07
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hi an alle, und willkommen Anna!

Ja, Paprika hat mir mit dem Posting aus der Seele gesprochen irgendwie.

Ich denke, ich brauche auch jemanden, dem ich mich bedingungslos öffnen kann.

Aber wie erklärt man Leuten, dass man eigentlich nicht einmal die Hälfte dessen fertig hat, was man angehen wollte?
Oder, dass man doch irgendwie nicht so stark ist, wie alle immer meinen?

Ich habe hier so viele Sachen, die mich irgendwie total annerven und belasten.
Alles fing damit an, dass ich mich bewusst von meiner nun Mitbewohnerin abgrenzen wollte und musste, irgendwie was eigenes finden und sein oder so ähnlich, ist nicht einfach, wenn man auf so engem Raum miteinander lebt.
Situation war ja zunächst die, dass wir den selben Studiengang, fast die selben Leute kannten, irgendwie fühlte ich mich immer als eine Art Anhängsel, vielleicht auch, weil ich mir selbst nichts zugetraut hatte, und einfach immer dachte, ich muss irgendwer sein, der ich eigentlich gar nicht sein will.

Meine Familie weiss von alledem nichts, sie leben auch nicht hier, und da versteckt sich sowas leichter.
Ich bin einfach irgendwie der unscheinbare Mr. Niemand, der so durchs Leben spaziert, einigen Leuten auf ihrem Wege begegnet, sich mit ihnen unterhält, ihren Problemen lauscht, nach außen hin immer ausgeglichen, lächelnd wie eine wandelnde Comedybox, aber dabei habe ich dann irgendwie ein Stück den Bezug zu mir selbst verloren. Keine Ahnung, ob das hier jemand so nachempfinden kann.
Ich glaube nicht, dass Aufschieben als solches eine Krankheit ist, sonst könnten es sich ja alle einfach machen und krank feiern :-)
Ich denke, in vielen Fällen ist es nur ein Symptom von etwas anderem, so scheint es ja auch beim Lesen der Postings hier zu sein...
Schön wäre es, wenn ich zu meinem Prof gehen könnte, eine Art Beichte ablegen und sagen "hören Sie mal, ich habe es bisher einfach nicht geschafft, bin nicht klargekommen und hab es aus Angst schleifen lassen". Oder zu meinem Bankberater, und ihm sagen, dass ich leider bis heute keinen regelmäßigen Job gefunden habe, wodurch es finanziell demnächst nicht besser werden wird.

Keine Ahnung, irgendwie bin ich kreativ, aber dann wieder doch nicht, will neues probieren, aber stecke in alten Mustern fest, und komme da nicht raus.

Praktisches Beispiel:
Ich habe im Moment leichte Geldprobleme, und denke mir immer, OK bewirb dich, dann könntest du auch kleienre Aufträge bekommen, wodurch finanziell mehr drin ist.
Dann denk ich, aber haaaalt, ohne Diplom? Dich nimmt keiner.Dann kommt leider dazu, dass ich eine Sehbehinderung habe, und somit Jobs wie Putzhilfen und dergleichen wegfallen. Ich denke mir dann auch, mach die Arbeit fertig, aber dazu kommt es eben auch nicht.
Stattdessen stellt sich eine Gelähmtheit ein, die ich lieber gestern als heute gegen Produktivität und durchatmen austauschen würde.
Aber wo? Und wie?
Keine Ahnung, ob ich das alles zu theoretisch angehe.

Übrigens kommt mir vieles gerade spontan, und das ist vielleicht auch gut so. Alles in Worte fassen, war irgendwie gut, dass ich mich hier angemeldet habe.

Habt alle einen tollen Abend, und denkt dran, früh schlafengehen ;-)
Nochmal willkommen an die Neulinge, bin ja auch erst seit gestern da!

Paprika
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PM ID: 670
[PM Paprika]

Posted at Wed Jan 09, 2008 13:20:51
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Hallo Senseseaker!
Ich glaube nicht,dass Du das zu theoretisch angehst -wenn Du viel denkst,dann denkst Du eben viel.Mein Bruder wollte mir auch immer mein Leben lang einreden,dass viel zu denken krankhaft sei und ich das nur aus Arroganz mache und dass sich der Erfolg schon von allein einstellt,wenn ich damit aufhöre und statt dessen mit weniger komplizierten Sätzen rede.

So'n Schwachsinn.

Ich glaube,du gehst das schon richtig an,wenn Du versuchst,Deinen Verstand dazu einsetzt,die wesentlichen Vorgänge in deinem Leben und Alltag zu erfassen zu versuchen.

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