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Neues Thema - Antworten

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Faust35
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PM ID: 602
PM [Faust35]

Last replied to on Fri Nov 30, 2007 21:50:55
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Liebe Leidensgenossen...

Es ist für mich eigentlich unvorstellbar, aber erst jetzt nach vielen Jahren ist mir bewusst geworden, dass ich aufgrund von hartnäckigem Aufschieben in eine berufliche und existentielle Schieflage geraten bin.

Zunächst war ich als Gymnasiast bis zur 11. Klasse ein guter Schüler, der immer Dinge gleich auf den Punkt gebracht hat und auch konzentriert mitarbeiten konnte.

Eigentlich kann ich mich nicht daran erinnern, dass ich in dieser "guten" Phase unter Aufschieben litt. Das Lernen daheim ist mir aus dieser Zeit nicht mehr gut in Erinnerung, d.h. ich hatte eigentlich nur immer schnell gegen Abend und dann z.T auch noch im Bett gelernt.

Richtigen Konflikt gab es dann plötzlich am Ende der 11. Klasse, als ich mich irgendwie nicht mehr so ganz perfekt gefunden hatte und traurig und grüblerisch wirkte. Ab diesem Zeitpunkt an lernte ich in der 12. Klasse nicht mehr konstant mit, sondern nach einem Halbjahr kurz vor der Klausur. Dabei gingen die Noten massiv in den Keller... Plötzlicher Unmut und Ärger mit den Lehrern ging einher.

Ab diesem Zeitpunkt begang der Teufelskreis des Aufschiebens...

Nach 2 Jahren BW begann ich durch Wartesemester ein Med. Studium. Zunächst freute ich mich sehr auf dieses Studium, da es meine breitgefächerten naturwissenschaftlichen Neigungen erfüllen konnte.

Leider war schon nach wenigen Wochen der Anschluss verloren, d.h ich ging zwar in Vorlesungen, aber daheim blieben die teuer gekauften Bücher liegen, ohne dass ich einen Blick in diese warf.

War es ständige Ablenkung, kein Wille, oder hohes Anspruchsdenken an sich selbst?! Ich weiß es bis heute nicht.

Der ganze Spuk ging in diesem Studium 4 Semester lang, d.h ich schob immer nach Vorlesungen auf und nach wenigen Wochen war der Anschluss verloren, so dass ich gar nicht mehr den Willen hatte in einem Gewaltakt alles aufzuholen.

Ich dachte zum Schluss als eine Art Ausrede, vielleicht bin ich ja doch zu dumm dafür.

Dann wechselte ich in eine Lehramtsstudium, da dies auch mein Vater studierte. Die ständigen Lücken zwischen den Vorlesungen verleiteten mich nach hause zu gehen und hier ging die Aufschieberei fröhlich weiter...

Nach weiteren 4 Semestern stellte mein Vater die Unterhaltszahlungen von heute auf morgen ohne Vorwarnung ein, so dass ich in einer Angst und Panik Aktion mich in die erste Fachinformatiker Ausbildung warf...

Nach einem halben Jahr Probezeit, fing der alleinige Chef und Ausbilder mit dem Programmieren an und ich stellte erst jetzt fest, dass es mir eigentlich überhaupt keinen Spaß machte. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon fast 28 Jahre und ich bekam in dieser Zeit schwere Panik Attacken während des Arbeitens. Ich hatte furchtbare Versagensängste und fing an dort angenehmere Arbeiten vorzuziehen und jene in denen ich im eigentlich Bereich letztendlich bewertet wurde immer nach hinten. Für die IHK Prüfung habe ich nichts gelernt und musste sie weiderholen. Beim zweiten Mal lernte ich wieder nichts und vertraute nur meiner Allgemeinbildung. Das reichte, um diese mit gerade noch ausreichend zu bestehen.

Von dieser Traumatisierung erholt, fasste ich neuen Mut und versuchte das Lehramtsstudium mit fast 30 fortzusetzen, da es finanziell möglich war.

Die Prokrastination hatte aber seit der Ausbildungszeit ungeahnte Formen angenommen. So saß ich von nun an in vielen freien Stunden des Tages nur vor dem Laptop und sufte ziellos umher. Immer mit Gedankenkreisen, Angst und letztlich mit dem unbewussten Gefühl, du musst irgendwie handeln, du hast keine Zeit! Dennoch hält es mich bis heute derart zurück zu handeln.

Ich habe zwischendurch zahlreich das Hauptfach gewechselt, war auch ein Jahr selbständig in der Finanzbranche, jedoch verfolgt mich bis heute täglich das Aufschieben in massiver Art und Weise.

Jetzt bin ich 35 Jahre und habe oft in der Uni zu kämpfen. So sitze ich 1 Stunde im Cafe, obwohl ich schon längst über dem Buch sitzen könnte.

Es ist ein ewiger Kampf... ständig fallen mir immer Ausreden ein. Oder ich setze mich ins Auto und fahre ziellos umher. Als wenn ich vor etwas weglaufen würde.

Es ist für meinen Lebenslauf schon zur existentielle Bedrohung geworden, denn Alternativen bleiben mir in beruflicher Hinsicht keine mehr.

Hat jemand mit einem ähnlichen Schicksal zu kämpfen?

Ziltoid
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PM ID: 608
[PM Ziltoid]

Posted at Fri Nov 16, 2007 07:08:57
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Lieber Faust,
liebe Forumsteilnehmer

ich bin jünger als du (27), aber wohl ernsthaft in Gefahr, ein ewiger Student zu werden. Ich bin weit über der Regelstudienzeit und eigentlich bereit zu den Abschlußprüfungen, aber ich schiebe sie seit einem Jahr auf und tue praktisch nichts. Das Aufschiebeverhalten bemerke ich bei mir erst seit dieser Zeit, seit knapp einem Jahr, aber es ist umso heftiger.

Meine Geschichte:

Ich war schon im sehr jungen Alter ein echter Nerd und hatte immer vor, Informatik oder Mathe zu studieren (das tue ich heute auch). Während der Oberstufenzeit wurde ich aufgrund familiärer Probleme depressiv. Ich habe das lange nicht erkannt bzw. geleugnet, bis ich mich kurz vor dem Abitur in Behandlung begeben musste.

Vielleicht lag es nur daran, dass ich durch die lange depressive Phase vereinsamt war, aber ich konnte mir nun nicht mehr vorstellen, meinen Plänen nachzugehen. Ich wollte stattdessen etwas tun, das mich unter Menschen bringt. Ich absolvierte ein freiwilliges soziales Jahr und begann dann ein Lehramtsstudium. Davon riet mir jeder ab, der mich kannte, und das war auch richtig so - ich bin nicht der Typ für den Lehrerberuf.

Eins meiner Fächer war natürlich Mathe, und ich versuchte darin mit den Diplomstudenten mitzuhalten. Gleichzeitig musste ich aber ein zweites Fach studieren und, was noch wichtiger war, aus meiner Einsamkeit herausfinden. Ich war überfordert, fand keine Freunde und meine Leistungen im Studium wurden schlechter und schlechter.

Nach zwei Jahren entschied ich mich endlich dazu, den Studiengang zu wechseln und das Diplom anzustreben. Nach diesem Entschluss hatte ich das Gefühl, dass mein Leben sich endlich zum Guten wendet. Ich fand wieder Freunde und erreichte in meinem neuen Studium gute Noten.

Der letzte Schein, der mir noch fehlte, war schließlich das Industriepraktikum. Nach langer Suche fand ich im Herbst 2006 einen Praktikumsplatz, der ganz interessant aussah. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich meine Diplomarbeit schon begonnen und auch schon erste Pläne für eine Doktorarbeit geschmiedet, ich war also bester Dinge.

Die Praktikumsstelle war wider Erwarten scheußlich. Ich musste vorübergehend in ein langweiliges Kaff umziehen, konnte in der Arbeit nichts lernen, hatte nur langweilige Programmierarbeiten und etwa 3/4 der Arbeitszeit gar nichts zu tun. Na ja, ich heuchelte genug Interesse um ein gutes Zeugnis zu bekommen und machte es mir zum Sport, während der Arbeitszeit möglichst viel unbemerkt für mein Diplom zu lernen.

Ende 2006 kam ich zur Uni zurück, nahm mir vor, Prüfungstermine zu vereinbaren und zu meinem Diplomarbeits-Betreuer zu gehen --

und seitdem ist einfach nichts mehr passiert. Ich schaue auf ein ganzes Jahr zurück, in dem ich mir immer wieder vorgenommen habe, Prüfungstermine zu machen, und immer wieder irgend eine Ausflucht gefunden habe. Meine finanzielle Lage wird schlechter und schlechter, meine Angst vor der Zeit nach dem (inzwischen weit überzogenen) Studium größer und größer...

Ich weiß, dass ich keine Alternative habe. Aber ich handele nicht danach. Ich muss mir einfach immer wieder eingestehen, dass wieder eine Menge Zeit vergangen ist ohne dass ich etwas getan habe...



Billa
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PM ID: 20
[PM Billa]

Posted at Sat Nov 17, 2007 07:29:36
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Faust und Ziltoid,

nachdem ich Eure Beiträge gelesen habe, fragte ich mich, warum ich wenig Impuls spürte zu antworten.

Ich glaube dass es auf der einen Seite daran liegt, dass auf diese Art von Lebensgeschichten in der letzten Zeit hier im Forum manchmal nach ein/zwei Beiträgen nichts mehr kam von den Betroffenen, noch nicht einmal ein "dein Angebot möchte ich im Moment nicht annehmen" oder ähnliches.
Da vergeht mir irgend wann die Lust. Das hier ist zwar ein Forum, also frei und anonym, aber wenn ich hier sitze und jemandem antworte und versuche, mich in ihn hineinzuversetzen, dann tue ich das genauso ernsthaft wie mit einer Freundin am Telefon.

Auf der anderen Seite würde ich mir inzwischen, glaube ich, konkretere Fragen wünschen. Hier im Forum gibt es inzwischen so viele Anregungen, mit denen man etwas anfangen kann, arbeiten kann, dass ich mich manchmal frage, lesen die anderen die, was sollen wir noch zusätzlich dazu sagen?

Was Euch beide betrifft, so kommt mir bei Euch beiden in unterschiedlichem Maße
- die Frage der Depression: wie weit steckt Ihr noch drinn?
- die Frage der Prüfungsangst: habt Ihr die, welche Ursachen hat sie?
- die Frage der Sinnhaftigkeit und Angst vor der Realität außerhalb der Uni: wie möchtet Ihr Euer Leben gestalten, was sind Eure Ziele, Träume, Phantasien, aus denen Ihr Antrieb bekommen könntet, was erschreckt Euch vielleicht an der Realität nach der Uni (siehe scheußliches Praktikum - wenn so der Arbeitsplatz aussehen würde), wovor habt Ihr vielleicht Angst?

Und dann die Frage, ob Ihr das alles allein angehen könnt, ohne eine Person (Therapeuten?), die Euch begleitet, bis Ihr die vor Euch liegenden Aufgaben gemeistert habt? Billa

Ziltoid
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PM ID: 608
[PM Ziltoid]

Posted at Sun Nov 18, 2007 02:18:54
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Liebe Billa,

erstmal vielen Dank für den schnellen und sehr guten Reply.

Zu deinen Anregungen, in der Depression stecke ich nicht mehr. Die ganzen Symptome von damals, hauptsächlich krampfhafte Angst, Antriebslosigkeit und Konzentrationsschwäche, habe ich nie wieder gehabt. Prüfungsangst habe ich auch nicht. Ich hatte bislang in allen wichtigen Prüfungen im Studium ne Eins, und es wäre nicht mal schlimm wenn ich as Niveau nicht halten könnte. Angst vor der Zeit nach dem Studium schon eher... Aber die muss ich eben überwinden.

Für mich war das hier das absolut erste Mal, dass ich irgendwo über mein Problem gesprochen habe. Ich habe den ersten Post todmüde runtergetippt, nachdem ich wie gewöhnlich meinen ganzen Tag mit Fernsehen und Computerspielen vertan hatte und das Gefühl hatte, dass jetzt wenigstens mal irgend etwas passieren muss.

Was ich im Forum als Thema vermisse (und noch mal extra posten werde): Gibt es Selbsthilfegruppen für Prokrastinierer, oder wie könnte mans auf die Schnelle anstellen eine zu gründen? Hat jemand Erfahrung damit, sich seinen Freunden mit dem Problem anzuvertrauen und sie um Hilfe zu bitten? Ich denke, straffe soziale Kontrolle wäre das einfachste, um damit umzugehen. Einfach nem Freund gegenüber ansprechen, dass man bis dann und dann die Prüfung gemacht haben will, reicht leider nicht, die fragen dann zwar nach, aber akzeptieren es auch wenn mans nicht gemacht hat. Ich bräuchte jemanden der mir wirklich alle paar Tage auf die Finger klopft, oder zu nem Termin vor dem ich mich drücke eventuell mitkommt...

Stefan
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PM ID: 680
[PM Stefan]

Posted at Mon Nov 26, 2007 18:32:49
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Liebe Leidensgenossen...
[..]
Hat jemand mit einem ähnlichen Schicksal zu kämpfen?


Ja, habe ich. Bin zwar erst 26, aber schiebe meine Diplomarbeit auch seit zwei Jahren auf. Und ziemlich viele andere Dinge auch. Hier habe ich gerade ein bißchen was über mich geschrieben: [url] http://www.bychan.de/procrastination/board/index.php?forumID=2&ID=16 [/url]

Ziltoid
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PM ID: 608
[PM Ziltoid]

Posted at Tue Nov 27, 2007 21:11:53
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Ja, habe ich. Bin zwar erst 26, aber schiebe meine Diplomarbeit auch seit zwei Jahren auf.


Schiebst du sie ganz vor dir her oder hast du dir ein Thema genommen und bist "steckengeblieben"? Ich habe letztes Jahr schon (inoffiziell) mit einem Prof über ein Thema gesprochen und angefangen, jetzt ist es mir peinlich da nach ewiger Zeit wieder aufzukreuzen und dem das zu erklären. Aber wenn ich mich an der Uni umschaue, seh ich bei einigen Leuten Anzeichen für Prokrastination: überzogene Studienzeiten, ewige Fristen zwischen Abschlussprüfungen, sie erzählen von ihrer begonnenen Diplomarbeit und sind dann doch noch ewig da, beschweren sich über Erschöpfung wenn eigentlich nichts anstrengendes war... Wir sind sicher nicht die einzigen Diplomarbeitsverschlepper.

Stefan
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PM ID: 680
[PM Stefan]

Posted at Wed Nov 28, 2007 14:27:04
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Schiebst du sie ganz vor dir her oder hast du dir ein Thema genommen und bist "steckengeblieben"? Ich habe letztes Jahr schon (inoffiziell) mit einem Prof über ein Thema gesprochen und angefangen, jetzt ist es mir peinlich da nach ewiger Zeit wieder aufzukreuzen und dem das zu erklären. Aber wenn ich mich an der Uni umschaue, seh ich bei einigen Leuten Anzeichen für Prokrastination: überzogene Studienzeiten, ewige Fristen zwischen Abschlussprüfungen, sie erzählen von ihrer begonnenen Diplomarbeit und sind dann doch noch ewig da, beschweren sich über Erschöpfung wenn eigentlich nichts anstrengendes war... Wir sind sicher nicht die einzigen Diplomarbeitsverschlepper.


Angefangen habe ich schon lange, offiziell angemeldet vor ca. 1 1/2 Jahren. Manchmal hab ich dann auch ein, zwei Tage in denen ich wieder fünf Seiten schreibe. Hab's in den letzten zwei Jahren bisher auf 40 Seiten Text gebracht, ca. 120 sollen's Mal werden. Die Literatur steht bei mir im Schrank, ich hab ordnerweiße kopierte Artikel und Bücher, ich müsste nur lesen und schreiben. Klar gibt's auch andere Leute die da vor sich hin trödeln, aber so extrem?
In zwei Wochen hab ich wieder Präsentation im Seminar und ich habe gar nichts neues vorzuweisen, die letzte Präsentation war vor ca. einem halben Jahr.

Die meiste Zeit lieg ich halt einfach nur daheim rum und mach gar nichts ...

Ziltoid
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[PM Ziltoid]

Posted at Wed Nov 28, 2007 17:02:52
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Ja, genau das wollte ich sagen. Es gibt viele Leute die da genau so extrem vor sich hin trödeln. Das ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass so viele Doktorarbeiten sechs oder sieben Jahre dauern.

Stefan
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[PM Stefan]

Posted at Wed Nov 28, 2007 17:56:52
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Ja, genau das wollte ich sagen. Es gibt viele Leute die da genau so extrem vor sich hin trödeln. Das ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass so viele Doktorarbeiten sechs oder sieben Jahre dauern.


Es gibt natürlich viele Leute die vor sich hin trödeln. Aber die haben vermutlich andere Gründe dafür. Es wär ja schon ein riesen Fortschritt für mich, wenn ich mein "Studentenleben" genießen würde und von einer Party zur nächsten ziehen würde, da hätte ich wenigstens was davon.
Und ich sehe halt die Leute um mich rum. Ich habe kaum Kontakt mit den Leuten aus meiner alten Klasse, aber hin und wieder läuft man sich halt über den Weg. Es haben praktisch alle schon einen Uni-Abschluss oder eine abgeschlossene Ausbildung, selbst die die Mal ein Jahr im Ausland waren und dort nicht studiert haben.
Die die kein Abitur gemacht haben, sondern gleich ne Lehre, haben teilweise schon eine eigene Wohnung gekauft, eine sogar schon ein Haus. Und ich sitze immer noch in meinem alten Kinderzimmer bei meinen Eltern. Das Ausziehen ist auch so was, was ich seit langem procrastiniere (gibt es dieses Verb ??) ...

Ziltoid
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[PM Ziltoid]

Posted at Fri Nov 30, 2007 21:50:55
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Es gibt natürlich viele Leute die vor sich hin trödeln. Aber die haben vermutlich andere Gründe dafür.


Schau dich mal an der Uni um nach Leuten, die die Regelstudienzeit weit überschritten haben. Sind die alle Partytiere? Oder machen sie auf dich den Eindruck, als würden sie entspannt ein lockeres Leben genießen? Prokrastination wird auch "Studentensyndrom" genannt. Die Studienzeit verlangt einem so viele Entscheidungen ab und bietet so wenig soziale Kontrolle, dass sie einfach ideal ist, um Aufschiebeverhalten zu entwickeln.

Diese Woche hatte ich mit einigen Dozenten und meiner Sachbearbeiterin vom Prüfungsamt zu tun, und ich hatte den Eindruck, die wissen alle genau, was mit mir los ist. Sie waren alle so aufmunternd und betont freundlich... Wenn man an der Uni arbeitet, sieht man das wohl oft.

Das Ausziehen schieben viele bis zum Ende des Studiums oder darüber hinaus auf. Dazu zähle ich auch die sehr vielen Studenten, die jedes Wochenende zu ihrer Familie fahren. Die haben auch nicht wirklich den Schritt in ein eigenständiges Leben vollzogen.


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