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Prokrastination Home | ||
| Walli Rank:member Group: members Beiträge: 9 IP Logged PM ID: 72 PM [Walli] | Last replied to on Tue Sep 11, 2007 12:27:46 Edit Post|Quote http://www.youtube.com/watch?v=4P785j15Tzk :-( | |||
| Elle Rank:member Group: members Posts: 207 IP Logged | Posted at Fri Aug 31, 2007 22:33:02 Edit post|Quote Süß, total gut getroffen. Wenn das Problem nicht so schlimme Folgen hätte, könnte man sich köstlich darüber amüsieren. Hab mir auch andere Videos angesehen, ist ja ein richtig klasse Fundus. Guter Tipp! Hast Du Dir auch dies angesehen? http://www.youtube.com/watch?v=eXoBmbJexbk&mode=related&search= zuerst schwer zu verstehen, aber sie weiß wovon sie redet. Wie geht's Dir überhaupt, was ist aus Deinem Studium geworden? Gruß Elle | |||
| Walli Rank:member Group: members Posts: 9 IP Logged PM ID: 72 [PM Walli] | Posted at Sat Sep 01, 2007 17:47:50 Edit post|Quote Hallo Elle, ja, wunderbar getroffen. Ich konnt's mir nicht verkneifen, das hier reinzustellen. Leider läuft wirklich ganz genau auf diese Weise mein Tag ab. Relativ früh aufstehen, weil soviel zu tun ist, erstmal Ordnung machen, damit ich dann mit meiner Arbeit beginnen kann, Kaffee dabei trinken, irgendwann isses schon wieder fast Mittag, habe noch nix gegessen, Einkaufen, irgendwas anderes findet man immer, um sich abzulenken und plötzlich ist der Tag rum. Das Tragische daran ist, dass - seitdem der geregelte Schulrahmen weg ist, d.h. seit 4 Jahren - läuft bei mir eben fast jeder Tag so ab. So langsam komm ich mir echt wie ein total kranker Psycho vor, allein schon wenn ich an diese unglaublich lange Zeit denke. Ich bin immernoch in genanntem Studiengang eingeschrieben und will mir's nochmal beweisen. In einem Monat... nein, mittlerweile sind es nur noch 3 Wochen... finden zwei Vordiplomsklausuren statt, die ich gerne bestehen würde. Diese Woche musste ich nicht arbeiten, hatte unendlich viel Freizeit. Aber wirklich mit dem Lernen angefangen habe ich nicht. Wieder eine Woche vergangen - ich versteh's einfach nicht! Ich bin jetzt fürs nächste Semester (mein 9. :-( ) an der hießigen FH angemeldet. Hoffentlich gehts dann aufwärts, wenn ich von vorne anfange. Der verschultere FH-Rahmen wird mir sicherlich gut tun, genauso wie der komplette Neubeginn und die Chance, von Anfang an am Ball zu bleiben. Allerdings weiß ich noch nicht, wie ich es zeitlich schaffe. Studiengebühren, bald Langzeitgebühren und die Tatsache, dass ich natürlich kein BAföG bekomme, zwingen mich zum Jobben. Muss halt sehen, dass das neben den Vorlesungen, die ich nun nach 8 vergeudeten Semestern wirklich regelmäßig besuchen MUSS irgendwie geht. Eine Möglichkeit wäre, dass mich ein Facharzt (Psychiater) für chronisch verrückt im Kopp attestiert. Dann könnte ich mir evtl. (Langzeit-)Gebühren sparen. Aber ob das so gut ist, wenn man bei seiner Krankenversicherung immer als Psycho in den Akten geführt wird... Na ja, wenigstens habe ich unabhängig von den zwei Therapien (weiß gar nicht, was ich hier und/oder in anderen Foren schon alles von mir offenbart habe) [1. gegen Soz. Phobie und 2. gegen Depressionen] herausgefunden, was wohl wirklich mit mir los ist. Ich dachte immer, ich hätte einfach kein großes Selbstwertgefühl und dass das vielleicht eine Folge meiner Schüchternheit ist. Wie auch immer - der Unipsychologe hat mir bei meinem Härtefallantrag (damit ich auch sicher in den FH-Studiengang komme) geholfen und mir ein Schreiben zur Vorlage bei der FH mitgegeben (den Härtefallantrag hätte ich übrigens gar nicht gebraucht, wäre/bin auch so reingekommen). Jedenfalls stand auf dem Schreiben drauf, dass ich mich vor geraumer Zeit bei der psychologischen Beratungsstelle wegen massiver Selbstwertprobleme gemeldet hätte. Ich nehme jetzt einfach mal an, dass das seine Diagnose war. Gesagt hat man mir es allerdings nie so direkt - vermutlich weil es ja auf der Hand liegt. Aber das so unmissverständlich zu lesen, hat mich doch irgendwie getroffen. Mit dem Begriff "Minderwertigkeitskomplex" verbinde ich negative Gefühle. Mein Vater hatte diesen Begriff oft verwendet, um sich vor meiner Mutter für seine Alkoholsucht zu rechtfertigen. Glaube ich jedenfalls - ich war noch sehr jung. Mein Vater hatte auch riesige Probleme in seinem Leben, schon ausgelöst in seiner Kindheit. Folge: eben der Minderwertigkeitskomplex, Depressionen etc. Vielleicht habe ich da etwas vererbt bekommen oder mir von frühester Kindheit an abgeschaut. Er war intelligent, hatte eine gute akademische Ausbildung, hat aber beruflich nie etwas aus sich gemacht/machen können. Ich kannte ihn als Schichtarbeiter, später als Arbeiter, der um 17 Uhr nachhause gekommen ist und gleich geschlafen hat. Kaum gelacht, keine Freunde, Alkoholmissbrauch etc. All das (nur kurz umrissen) hat bestimmt dazu geführt - ob vererbt oder angeeignet - dass ich ähnliche Probleme bekommen habe. Und ich glaube, dass ich mich ebenfalls mit dem Begriff "Minderwertigkeitskomplex" identifizieren kann. Bei Wikipedia findet sich eine gute Definition, wonach daraus sowohl Soz. Phobie als auch Depressionen entstehen können. Man überspielt die Minderwertigkeit auch mit einer ersehnten, aber fiktiven Überlegenheit, Arroganz, Flucht in Statussymbole, ständige Angst, etwas falsch zu machen etc. Diese ganze Definition trifft auf mich zu. D.h. egal was ich bisher gegen meine Probleme unternommen habe, es hat immer nur gegen die Folgeerscheinungen gewirkt (Langhaltigkeit?). Vielleicht ist mein wirkliches Problem einfach "nur" der Minderwertigkeitskomplex - mit seinen Folgeerscheinungen (Depression, Soz. Phobie und vielleicht auch Prokrastination). Warum sollte ich nicht prokrastinieren, wenn ich doch sowieso überlegen bin und alles viel schneller als andere aufholen kann? Warum sollte ich wichtige Entscheidungen nicht vor mir herschieben, wenn ich doch Angst habe, damit etwas falsch zu machen? So, ich hoffe, Du/Ihr kannst/könnt die Zusammenhänge erkennen. Habe das hier alles irgendwie sehr schnell geschrieben, um nicht zuviel Zeit zu verlieren. Muss ja schließlich lernen *g* Liebe Grüße Walli PS: Übrigens vielen Dank für die Nachfrage. Wie gehts Dir eigentlich? - Werde mal nach neuen Beiträgen gucken, war schon lange nicht mehr hier. | |||
| Elle Rank:member Group: members Posts: 207 IP Logged | Posted at Sat Sep 01, 2007 23:50:19 Edit post|Quote
Danke, mir geht's viel besser, aber meine Problematik ist auch eine ganz andere als Deine, ich musste nur noch umsetzen, was in Jahrzehnten gereift ist. Du bist noch ganz am Anfang, wo noch ne Menge Weichen gestellt werden. Du bist ja einen großen Schritt weiter gekommen in Deiner Entscheidung, das Studium wirklich zu beenden und zur FH zu gehen, Glückwunsch. Musst Du Dir jetzt unbedingt noch beweisen, dass Du von der Intelligenz her das Vordiplom schaffen kannst? Oder warum tust Du Dir das jetzt noch an? "Minderwertigkeitskomplex" ist ein Ausdruck aus den 70er Jahren, das heißt aber doch nicht, dass Du minderwertig bist. "Selbstwertprobleme" haben alle hier , die von Schuld- und Schamgefühlen wegen nicht erfüllter Ansprüche, Pflichten und Pläne geplagt werden. Am Anfang der Heilung steht immer die Selbsterkenntnis, dass etwas mit einem nicht stimmt und man auch dazu steht. Und sich Hilfe sucht....wer hilft Dir? Mit den ersten Erfolgen wird dieses Gefühl immer schwächer werden, wenn Du es schaffst Deinen Perfektionismus in Schach zu halten, der sich ja nie zufrieden geben will. Es ist noch nicht zu spät, Du hast viel Zeit verbracht das Falsche zu tun, macht nix, es gibt Menschen die ihr ganzes Leben damit verbringen und dies viel zu spät erkennen. Du schaffst das schon! Alles Gute Elle ![]() | |||
| Walli Rank:member Group: members Posts: 9 IP Logged PM ID: 72 [PM Walli] | Posted at Mon Sep 03, 2007 10:36:37 Edit post|Quote Hallo und danke für die netten Worte...
Weiß auch nicht so genau. Ich glaube, dass ich einfach mal wieder das gute Gefühl haben will, etwas Schweres gut gemeistert zu haben. Allerdings ist es nun schon wieder wie immer. Ich habe zulange gezögert und jetzt ist es schon wieder fast zu spät, überhaupt den Stoff durchzulernen. Dann habe ich aber noch keine Übungen gerechnet. So ein Mist, hoffentlich wird das irgendwann mal besser...
Die Selbsterkenntnis suche ich jetzt schon seit Jahren, manchmal gefunden (geglaubt) - aber geholfen hat es mir nur kurzzeitig, im Endeffekt gar nicht. Ich glaube nicht, dass mir jemand helfen kann - außer ich selbst. Leider habe ich schon genug Erfahrung mit Therapeuten gemacht, die mir auch nur kurzzeitig helfen konnten. Ich muss das alleine anpacken und durchziehen...
Danke für die aufbauenden Worte. :-) Darf mich jetzt nur nicht auf den Lorbeeren ausruhen ("procrastinieren" - wie immer... :-(Liebe Grüße Walli | |||
| Elle Rank:member Group: members Posts: 207 IP Logged | Posted at Tue Sep 11, 2007 12:27:46 Edit post|Quote
Liebe Walli, einen Kommentar noch auf die Schnelle: Ich würde Dir zustimmen, dass man sich selbst helfen, anpacken und durchziehen muss, ein Freund oder ein Therapeut kann einen nur dabei begleiten. Und irgendwann im therapeutischen Prozess muss es auch vorbei sein mit den Erklärungen warum und wieso ein Problem entstehen konnte. Dann hilft es mir immer wieder anzufangen und mich nicht mehr zu fragen, warum und wieso schiebe ich jetzt schon wieder auf.. Mir hat mein Logbuch sehr geholfen (siehe Beitrg "Vorsätze, Pläne, Protokolle" : Die kleinen Erfolge jeden Tag zählen, nicht die großen schweren (Perfektionismus ick hör Dir trapsen).Ich z.B. sitze heute am Schreibtisch - ausnahmswise zuhause und nicht im Büro - und hatte 1 Stunde lang wieder Mühe anzufangen, und es ging doch, nach einer kleinen Mittagspause geht's weiter, und die Wäsche kann gefälligst warten. Elle | |||
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