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Abschnitt 60


Vanessa und Markus waren schon im Bett und waren schon gespannt auf die Fortsetzung von dem Märchen. Heute würde es nicht lange dauern bis sie schliefen, dachte Vera, aber gerade heute abend wollte sie schnell fertig sein. Sie mußte dringend noch die Wäsche fertig machen, oder sollte sie doch mal ihre neue Putzfrau fragen, die hatte ja gesagt, daß sie es auch übernehmen könnte.

--,,Am nächsten Morgen war Sarah sehr traurig. Was sollte sie heute zum Fährmann sagen. Nie würde sie es schaffen, daß er sie übersetzte. Aber dennoch, fast ohne jede Hoffnung, ging sie wieder zum alten Fährmann, der wie immer bei seinem Boot wartete.

`Lieber Fährmann!', sagte sie in trauriger und sanfter Stimmer.

Hatte er nicht den Kopf ein wenig in ihre Richtung gedreht.

`Ich weiß nicht mehr, was ich dir anbieten soll. Ich glaube, daß ich deine Dienste nicht bezahlen kann. Aber, bevor ich mein Vorhaben abbreche, möchte ich es noch einmal versuchen und bitte dich von ganzem Herzen, mich hinüberzusetzen. Bitte, bitte.'

`Steig ein!', sagte der Fährmann, nun freundlich lächelnd.

`Doch was ist dein Preis?', fragte Sarah ungläubig?

`Du hast ihn eben bezahlt!'

Der Berg lag vor ihr, aber sie mußten noch den Weg zur Höhle finden. Eido wartete geduldig, wie es nur Bäume können, auf der anderen Seite des Flußes auf ihre rückkehr. Freudig, aber auch ein wenig bang, wanderte sie hinauf auf dem sich windenden schmalen Pfad, den kaum einer vor ihr gegangen war. Plötzlich lag sie vor ihr, die riesige Höhle. Wie der Schlund eines Monsters lag ihr Eingang vor ihr. Und aus dem dunklen Innern drang der Geruch von Meer und Fisch und die sonderbarsten Geräusche. Beinahe wäre sie wieder umgekehrt, denn sie fürchtete sich riesig, wie sich jedes Menschenmädchen fürchten würde, aber sie wollte eine Hexe sein, eine richtige Hexe und sie ging in die Höhlennacht. Sie sah ihn nicht, aber sie hörte seine tiefe Stimme, die ihr antwortete auf ihre nicht ausgesprochene, aber gedachte Frage.

`Ein Mensch, noch nicht jetzt geboren, wird dir zeigen den Weg!', antwortete ihr Jestertom. Ein Mensch, sie schauerte vor der Vorstellung. `Sagtest du wirklich, daß ein Mensch kommen wird und mir sagt, wie ich eine richtige Hexe werden kann?' Immer wieder fragte sie, bis Jestertom wieder sagte: `Ein Mensch, noch nicht jetzt geboren, wird dir zeigen den Weg!' ''

Wie Sarah fürchteten sich auch Markus und Vanessa schrecklich vor der der Höhle, Yestertom und dem Menschen der da kommen mag. Sie würden wohl schlecht einschlafen. War wohl das falsche Kapitel gewesen für diesen Abend, dachte Vera, oder sie müßte noch ein wenig weiter lesen.

--,,So, ihr beiden schlaft nun schnell! Es ist schon spät und Mama hat noch Arbeit!''

Wie erwartet begannen die beiden zu feilschen, aber sie würde sich diesmal nicht erweichen lassen.

--,,Laß aber bitte ein Licht an!'', bat Markus, der sich, wie erwartet nun vor der Dunkelheit fürchtete.

Warum kam Felix nicht in die Küche? Er könnte ihr doch helfen. Wie sollte sie da wieder durchkommen, was sich in nur drei Tagen angesammelt hatte? Die hatten aber auch überhaupt nichts weggeräumt. Der sitzt vor der Klotze und amüsiert sich, und ich muß hier schufften, dachte sie plötzlich zornig. Sie trocknete ihre Hände ab, und ging ins Wohnzimmer, wo Felix auf dem Sofa lag.

--,,Wenn es dir nichts ausmacht, kannst du mir in der Küche helfen! Was machst du überhaupt!''

Er las, ja das konnte sie auch sehen. Das konnte doch nicht war sein, dachte sie, als sie erkannte, was für ein Buch er las.

--,,Wieso liest du eigentlich einen Reiseführer über Hamburg?'', fragte sie, obwohl ihr klar war warum.

--,,Falls ich ... ''

--,,Ich bin davon ausgegangen, daß du die Reise verschieben würdest ... ''

--,,Wollte ich ja auch, aber ...

--,,Am Sonntag ist Markus' Geburtstag. Das kannst du doch nicht machen! Meine Mutter liegt im Krankenhaus, die könnte sterben und du willst ... ''

--,,Hör mal, Vera! Jetzt werd' doch nicht hysterisch. Es geht hier um einen Auftrag um fast 10 Millionen Mark, und in meiner Position ... da kann ich nicht mit solchen Gefühlsduseleien ... ''

--,,Ich faß' es nicht! Meine Mutter liegt im Sterben und du bezeichnest das as Gefühlsduselei!''

--,,Ich meinte, doch den Geburtstag von Markus und außerdem hast du doch selbst gesagt, daß deine Mutter nicht in Lebensgefahr sei.


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