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Odysseus
Procrastination nach dem Willen der Götter
Homers Odyssee ebenso wie seine Ilias gehören wohl den
großartigsten Zeugnissen der griechischen Literatur.
Ebenso unsterblich ist wohl die Übersetzung von ins Deutsche von
Johann Heinrich Voß geworden. Aber vor allem der Prosaversion von
Gustav Schwab haben wir es zu verdanken, dass ein großer Teil
der Menschen in den deutschsprachigen Ländern mit den
Irrfahrten des Odysseus bestens vertraut ist.
Die Erzähltechnik wirkt relativ modern: Der eigentliche
Handlungszeitraum umfasst nur etwa 40 Tage, ansonsten werden die
Ereignisse der zehn Jahre währenden Heimfahrt in
Rückblenden dargestellt. Modern im Gegensatz zur
vorherrschenden Meinung war auch das Handeln der Akteure dieses Epos.
Snell (1975) und Jaynes (1976) bescheinigen Odysseus und seinen
Kameraden freies
Handeln, das heißt, dass er aus seinem eigenen freien Willen
handelte und kein Spielball der Götter war, wie es vielfach angenommen
wird.
So gesehen waren seine Irrfahrten eine zehn Jahre währende
Procrastinatin, denn eigentlich wollte er ja so schnell wie
möglich zu seiner geliebten Frau Penelope zurückkehren. Zehn
Jahre lang hielt ihm Penelope die Treue und widerstand dem Werben der
Freier.
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